Hallo, Seit etwa 3 Jahren fotografiere ich mit meiner ersten Kamera der "Panasonic DMC-FZ38". Diese war am Anfang für den Einstieg in die Naturfotografie nicht schlecht, aber nun da meine Ansprüche an mich und meine Bilder steigen will ich mir endlich eine DLSR zulegen. Ich habe mich schon eine Weile mit der wahl der richtigen Kamera beschäftigt und da ich maximal 1000-1200,-€ für ein erstes Kamera-Objektiv-Zubehör-Paket ausgeben will, habe ich bisher die "Canon EOS 60D" mit dem EF-S 18-135 IS Objektiv näher ins Auge gefasst. Nun meine Frage: Habt ihr Erfahrungen mit dieser oder ähnlichem in diesem Preissegment angesiedelten Kameras bzw. Objektiven? Mit dem/den Objektiven will ich für den Anfang erstmal einen möglichst großen Brennweitenbereich abdecken. Ich mache vor allem Tier-und Landschaftsbilder. Vielen Dank schon einmal, |
und vielen Dank an alle Kommentarschreiber für eure ausführlichen Ausführungen.
Ich denke ihr konntet mir weiterhelfen.
Gruß Tilman.
Solange du nicht ziemlich sicher weißt, ob und auf welchen Bereich der Fotografie du dich spezialisieren willst, ist es sinnvoll, mit einem möglichst flexibel einsetzbaren Objektiv in die DSLR-Fotografie einzusteigen. Du kannst damit ein möglichst weites Spektrum an Motiven und Situationen abdecken, um so herauszufinden, welche weiteren (Spezial-)Objektive für dich in Betracht kommen.
Flexibilität bezieht sich jedoch nicht nur auf die Brennweite -- wobei diese sicherlich im Vordergrund steht -- sondern auch auf etliche andere Eigenschaften eines Objektivs:
- Lichtstärke (größtmögliche Blende)
- maximaler Abbildungsmaßstab
- schneller Autofokus
- Bildstabilisator
- sonstige Eigenschaften, wie z.B. Schutz vor Spritzwasser und Staub, robustes Gehäuse etc.
Nicht zuletzt solltest du die Abbildungsqualität im Auge behalten. Bei einer Blende von 8.0 und insbesondere in ihrem mittleren Brennweitenbereich sind vermutlich alle Zooms gut bis sehr gut. Zumindest dürften sie eine für die Präsentation im Internet vollkommen ausreichende Qualität bieten. Kritisch wird es erst bei Offenblende und im oberen Brennweitenbereich.
Dummer Weise gibt es all diese Eigenschaften nicht in einem Objektiv und schon gar nicht zu einem günstigen Preis. Du musst also selber wissen, was dir wichtig ist oder zumindest wichtig erscheint und worauf du verzichten kannst. Es besteht in der Regel ein Trade-Off zwischen einzelnen Eigenschaften, insbesondere zwischen Brennweite, Lichtstärke und Abbildungsleistung respektive Bildqualität.
Wenn es also für den Beginn ein Zoomobjektiv werden soll (das ist durchaus sinnvoll) dann lautet die Frage also vereinfacht: Auf wie viel Brennweite bist du bereit, zugunsten einer anderen Eigenschaft zu verzichten, insbesondere Lichtstärke und Bildqualität. Persönlich finde ich den Bereich zwischen 18 und 50mm essentiell für (Landschafts-)Fotografen. Das mag anders aussehen für jemanden, der nur Portraitaufnahmen macht oder nur die Vogelfotografie betreibt. Aber wenn du möglichst flexibel bei der Brennweite bleiben willst, dann ist dies das Minimum, was ich empfehlen würde. Besser noch wäre ein Bereich von 18-70/85mm. Sehr viele meiner Aufnahmen entstehen im Bereich zwischen 50 und 70 bzw. 85mm. Das ist der Bereich, in dem ich ein Motiv verdichten oder freistellen möchte und auf den ich in keinem Fall bei einem Objektiv verzichten will – insbesondere nicht bei einem Zoomobjektiv, das mir vor allem auch als Standardobjektiv dient, welches ich dabei haben, wenn ich nur ein einziges Objektiv mitnehmen will. Etwa aus Gründen der Gewichtsersparnis oder weil ich keine Zeit für einen Objektivwechsel habe.
Hingegen habe ich vergleichsweise selten das Bedürfnis, mit noch längeren Brennweiten zu arbeiten, und wenn, dann hätte ich gerne 200mm oder bedeutend mehr. Zoomobjektive, die auch diesen Bereich noch mit abdecken dürften in der Bildqualität allerdings sichtbare Abstriche machen -- ggf. nicht bei allen Einstellungen, aber zumindest bei den extremeren. Zudem kommt bei den hohen Brennweiten eines Zoomobjektivs (18-200/300mm) eine sehr geringe Lichtstärke hinzu, so dass sich die hohen Brennweiten eher für die Schönwetterfotografie eignen, zumindest aber solltest du dann ein Stativ dabei haben.
Fazit:
Mit 18-70/85mm Brennweite bist du bereits sehr flexibel. Mehr Brennweite bringt nur einen sehr überschaubaren Vorteil, insbesondere dann, wenn die Blende in diesem Bereich nur Werte von 5.6 oder größer erreicht -- das ist zumindest meine Erfahrung. Für den Verzicht an Brennweite im oberen Bereich kannst du dir einige andere, wichtigere Vorteile erkaufen. Persönlich würde ich lieber im unteren Bereich eine geringere Minimalbrennweite haben. Dort fotografiere ich häufiger als mit einem mittleren oder stärkeren Tele (> 100mm). Interessant fände ich z.B. das Canon 15-85mm. Oder das Sigma 17-70mm, das zwar im oberen Brennweitenbereich noch weniger bietet (das ist des Öfteren schon etwas arg knapp), dafür aber Nahaufnahmen (1:3) erlaubt und insgesamt lichtstärker ist.
Darüber hinaus solltest du schon mal etwas weiter voraus planen und dir überlegen, wie du dein erstes Objektiv ergänzen willst. Ich würde versuchen von Anfang an Linsen zu kaufen, die sich gegenseitig ergänzen und die sich nicht überschneiden. Beliebt ist z.B. ein Makro mit 100mm Brennweite und einer hohen Lichtstärke. Es eignet sich außer für Makros auch für Portraitaufnahmen und generell als leichtes Tele, das verdichtet und weiter entfernte Details heranholt. Wenn dich dieses Objektiv interessiert, dann hättest du bei einem Kauf des 18-135mm diesen Bereich doppelt abgedeckt. Das ist zwar nicht unnötig, aber der zusätzliche Nutzen ist geringer, als wenn du „nur“ über ein Objektiv mit maximal 70 oder 85mm Brennweite verfügst, dafür aber ein lichtstärkeres Objektiv oder Objektiv mit mehr Weitwinkel hast.
Das hier ist meine rein persönliche Einschätzung, die für mich gilt. Wer andere Schwerpunkte hat, wird vermutlich auch eine andere Wahl treffen.
Viele Grüße
Gunnar
Wenn du einen guten Allrounder suchst liegst du meines Erachtens mit der 60d auf jeden Fall nicht schlecht. Keine Bestmarken, aber ein ziemlich treffsicherer Phasenkontrast -Autofocus für bewegliche Motive (9 gut verteilte Kreuzsensoren), ordentliche Geschwindigkeit (6 Bilder/s für 16Raws), Spritzwasserschutz, ein heller ausreichend großer Sucher und der Schwenkmonitor machen sie eigentlich für alle Bereiche der Naturfotografie gut nutzbar. Den Schwenkmonitor finde ich praktisch, auch wenn er nicht so gut nutzbar ist, wie an einer Systemkamera mit Kontrast basiertem Autofocus. Er ermöglicht aber bodennahe Aufnahmen im Liveview ohne sich selbst in Bodenlage begeben zu müssen und ist auch im Makrobereich und der Landschaftsfotografie gut zu gebrauchen (und natürlich praktisch beim Filmen).
VG
Reinhard
da für einige Anwendungen das Gehäuse ziemlich "wurscht" ist, wie die beiden Vorschreiber ja schon erwähnt haben und was ich unbedingt unterstützen will, bietet es sich evtl. sogar an, ein (sehr) günstiges gebrauchtes Gehäuse zu kaufen und den Rest des Budgets in ein Objektiv zu investieren. Ein Gehäuse der vorletzten Generation sollte für 200-300 Euro zu ergattern sein. Für den Rest gibt es gebraucht schon einiges... Aber all das Geschriebene hängt vom Einsatzzweck ab, der die Rechnung schnell relativiert (high Iso? schnelle Serien? Vollformat? lange Brennweite?)
Viele Grüße, Jörg
Da du ja noch keine DSLR besitzt, würde ich mir einmal die Nikon D7100 näher anschauen. Die ist nagelneu und (zumindest den technischen Angaben nach) in gewissen Bereichen deutlich besser (AF, Spritzwasserschutz, grösserer Sucher...). Wenn du dir eine Canon kaufen möchtest und noch etwas Zeit hast, so kannst du auch die 70D abwarten. Das wird wahrscheinlich Canons Antwort auf die D7100 sein.
Wie Kai aber schon gesagt hat, kommt es auf den Verwendungszweck an.
LG Fabian
welche Kamera man kauft, hängt in erster Linie vom Verwendungszweck ab. Wenn Du z.B. Vögel im Flug aufnehmen möchtest, ist eine Canon 60D nicht die beste Wahl, weil sie keine schnellen Aufnahmeserien machen kann, und weil der Autofokus zu wenig schnell ist.
Wenn Du allerdings lieber stehende Motive aufnehmen möchtest (Landschaft, Makros), dann tut es auch eine billigere Kamera als die 60D (z.B. die 600D).
Welche Marke: spielt ebenfalls eine untergeordnete Rolle. Die System-Kameras der grossen Hersteller machen durchwegs gute Aufnahmen; und es gibt von allen Herstellern Superobjektive und weniger gute Objektive. Da spielen Faktoren wie Autofokussystem, Wasserdichtigkeit, Serienaufnahme-Frequenz eine viel grössere Rolle.
Gruss Kai
PS: Die Canon 60D ist eine hervorragende Kamera.