Eingestellt: | 2010-05-07 |
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KM © | |
Hier der unter meinem Bild GefleckteTaubnessel angekündigte kleine Vergleich, der demonstrieren soll, wie unterschiedlich das identische Motiv (kleine Verschiebungen kommen nur daher, dass ich ohne Stativ gearbeitet hatte) bei identischen Außenbedingungen aus der Kamera kommen kann, indem man nur die Voreinstellungen zum Bildstil (so heißt das bei Canon) individuell verändert. Die Fotos entstanden mit wenigen Sekunden Abstand. Ich habe die Voreinstellungen unten eingeblendet. Dabei bedeuten: S = Schärfe Das linke Bild ist die Version von GefleckteTaubnessel. Leider habe ich nicht daran gedacht, auch ein Vergleichsbild mit neutralen Bildparametern zu machen. |
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Technik: | EOS 400D, Sigma 2,8/150mm, ISO 200, Bl. 5,6, 1/60 sec., aufgelegt, kameraintern drei unterschiedliche Bildstile eingestellt. Bilder bis auf winzige Tonwertanpassungen out of Cam, lediglich verkleinert und nachgeschärft. |
Fotografischer Anspruch: | Dokumentarisch ? |
Natur: | Naturdokument ? |
Größe | 382.8 kB 1000 x 608 Pixel. |
Ansichten: | 2 durch Benutzer135 durch Gäste724 im alten Zähler |
Schlagwörter: | bildstil farbsaettigung farbtemperatur kameraeinstellungen kontrast schaerfe |
Rubrik Pflanzen und Pilze: |
erstaunt stelle ich fest, dass diese kleine Dokumentation der Wirkung unterschieldicher Bildstile beim identischem Motiv offenbar auf viel Interesse gestoßen ist, denn das ist ja eine beachtliche Anzahl von Klicks. Mal schauen, ob ich die angerissenen Fragen beantworten kann:
@ Rainer: es handelt sich um individuelle Einstellungen (Anwender-Def.). An ein Vergelichsbild mit neutralen Einstellwerten habe ich leider nicht gedacht, weil ich diese kleine Serie ursprünglich gar nicht zeigen wollte.
@ Markus: eine neutrale Einstellung sollte eher zwischen dem linken und mittleren Bild liegen.
@ Frank: gerade diese "flache" Darstellung, die etwas an ein Gemälde erinenrt, wollte ich aber hier bewusst erreichen (siehe GefleckteTaubnessel). Das gefällt auch vielen - ist aber natürlich Geschmackssache.
@ Doc Martin: dort würde, wie schon zu Markus gesagt, wohl die neutrale Einstellung liegen.
@ Ines: was mich natürlioch sehr interessiert: wie bzw. in welchem Stadium der Bildentwicklung erzeugst Du denn Deinen typischen Stil der intensiven, aber durch geringe Kontraste "pastellen", also fast wie gemalt wirkenden Farben? Bei mir bleiben die Voreinstellungen auch bei der RAW-Konvertierung erhalten, aber natürlich hätte ich dort die Möglichkeit, sie zu ändern. Ich experimentiere derzeit mit Bildstilen, weil ich festgestellt habe, dass die nachträgliche Änderung der Einstellungen anders aussieht, als wenn man die Werte bereits bei der Aufnahme vorgibt.
@ Jens: Mit Lightroom arbeite ich nicht. Bei mir bleiben die Voreinstellungen auch bei der RAW-Konvertierung (mit den Canon-Programmen) erhalten. Was ich nicht verstehe: wieso sind bei Einstellung 0 die Farben grell?
@ Martin O.: Auch für mich ist das ziemliches Neuland (bisher hatte ich höchstens mal ganz vorsichtig die Schärfe und Farbsättigung verändert). Die linke Version ist die, die ich im Sinn hatte. Die beiden anderen sollen zeigen, wie die gleiche Blume auch aussehen könnte - "out of cam".
@ Erich: Du fasst das sehr gut zusammen, was ich ausdrücken wollte. Danke!
An alle meinen herzlichen Dank fürs Kommentieren und Diskutieren!
Viele Grüße
Kurt
hier kann ich dir deine frage etwas ausführlicher beantworten und auch veranschaulichen, das bild ist ja eh dokumentarisch, da passt das ja auch.
den "typischen stil" welchen du wohl meinst erzeuge ich in dem moment wo ich das fotografiere. die hauptzutaten sind für mich immer noch das richtige licht und die richtige umgebung. ohne das funktioniert das bei mir nicht.
ich verändere nie die kameraeinstellungen hinsichtlich kontrast und sättigung und das alles weil ich das bei der RAW-fotografie für sinnlos erachte (man möge mich korrigieren wenn ich da falsch liege).
belichtungsmäßig gehe ich fast immer an die obere grenze und den rest an belichtung füge ich unter umständen in der RAW-entwicklung dazu.
um das zu verdeutlichen hier mal ein bild aus dem sigmarawkonverter.
rechts jeweils das RAW wie es aus der kamera kommt und links das entwickelte, konvertierte jpg dazu. ich denke es wird deutlich, dass der unterschied nicht sehr groß ist, bzw. keine intensive verfremdung oder farbkorrektur stattgefunden hat.
die jpgs sind fast alle noch etwas heller, da trifft dann das zu was ich oben geschrieben habe, also eine belichtungskorrektur nach oben. außerdem eine korrektur der schärfe (meist nach oben) und manchmal eine anhebung der farbsättigung.
wie gesagt kameraseitig stelle ich da nie etwas um, auch nicht den weißabgleich, der steht bei mir immer auf sonne.
ich hoffe das beantwortet deine frage!
vg
ines
vielen Dank - das ist ja nun sogar sehr ausführlich! Meine Frage wäre zwar damit beantwortet - aber trotzdem verstehe ich es immer noch nicht. Denn ich bin mir ganz sicher, dass das identisch gleiche Motiv, wenn ich es mit Standardeinstellung fotografieren würde, ganz anders aussehen würde von den Farben und Kontrasten her. Vermutlich werden da auch schon andere drüber gegrübelt haben (inakzeptable vorurteilsbehaftete Anschuldigungen, die Du ja auch schon erhalten hast, dabei gar nicht berücksichtigt).
Du arbeitest ja mit einer Sigma-Kamera - ob es vielleicht einfach an dem Sigma-Kamerachip mit einer anderen Farb- und Kontrastverarbeitung liegen kann? Oder bestimmte Voreinstellungen stehen vielleicht schon auf "warm kontrastarm und stark farbgesättigt", ohne dass Du daran etwas verändert hast? So etwas bleibt ja auch bei mir bei der RAW-Konvertierung erhalten. Denn Du fotografierst ja auch gern bei diffuser Beleuchtung, also kalter Farbtemperatur, was bei Einstellung "Sonne" zu deutlich blaulastigen Fotos führen müsste - das Gegenteil ist aber der Fall.
Du siehst, trotz Deiner ausführlichen Antwort grübele ich noch immer, es bleibt mir ein Rätsel ....
Vielleicht ergibt sich mal eine Gelegenheit, dass wir ein und dasselbe Motiv gleichzeitig aufnehmen und die Ergebnisse vergleichen können. Leider ist das Erzgebirge so weit weg vom Taunus ....
Viele Grüße
Kurt
hmm, ich bin ja schon ein großer foveonfan und ich empfinde die sigmafarben als ganz besonders schön, aber ich würde das nicht allein damit begründen. die unterschiede zum bayer-sensor in der farbdarstellung sind natürlich klar. den unterschied möchte ich nicht wegdiskutieren (war schließlich ein grund für den systemwechsel), aber ich empfinde den jetzt nicht so arg.
ich fand auch meine canonfarben nicht so grundlegend anders.vielleicht mach ich mal ein paar vergleichsaufnahmen bei gleichen bedingungen.
aber eine "rückentwicklung" würde ja voraussetzen, dass da vorher etwas stattgefunden hat und das tut es zumindest nicht in größerem ausmaß. ich denke mein screenshot als beispiel verdeutlicht das.
nun, dass niemand das hat würde ich auch nicht sagen. es gibt sehr viele beispiele hier und in anderen formen für fotos mit pastelligen farben.
nein, tut es nicht. meine parameter stehen alle auf 0, ich habe die noch nie verändert. ich habe ja auch viele fotos welche eher kühl wirken, beispielsweise meine winterfotos, die wurden mit den gleichen kamerainternen parametern aufgenommen.
außerdem spielt das (wie markus schon schrieb) für meine begriffe absolut keine rolle bei der RAW-fotografie.
ich bin nach wie vor der meinung, dass es wirklich in erster linie das licht in verbindung mit der umgebung ist. und natürlich die komplettierung mit dem konverter.
ich habe auch fotos mit eher langweiligem licht, die gefallen mir nicht so und haben vermutlich nicht die von dir gemeinten eigenschaften.
ich habe pflanzenfotos für die habe ich mehrere anläufe gebraucht und zum teil stunden zugebracht mit dem suchen des passenden standortes, mit dem warten auf passendes licht und am ende hatte ich ein oder zwei fotos welche ich zeigenswert finde.
ich sehe das auch weniger technisch, mir ist die gesamtharmonie eines fotos wichtig, nicht ob der weißabgleich ganz präzise passt oder die fotos für bestimmungsbücher taugen könnten.
ich weiß aber auch nicht was ich tun könnte um es aufzulösen.
vg
ines
danke für die ausführliche Diskussion! Ja, im Grunde sind wir so schlau wie vorher. Vielleicht ergibt sich ja mal eine Möglichkeit, die unterschiedliche kameraseitige Darstellung an einem Referenzbild zu vergleichen.
Viele Grüße
Kurt
Wenn ich das nur wüsste
danke, Du fasst gut zusammen, woran mir gelegen war.
Lieben Gruß
Kurt
pastellige weiche Farben haben ihren Ursprung im "richtigen" Licht. In Bezug auf meine frischen, leuchtenden Aufnahmen, wurde auch schon gemutmaßt, dass ich wild an irgendwelchen Parametern schraube. Auch wenn die Bea für mich kein Fremdwort ist, sind diese mutmaßungen einfach falsch. Das Licht bzw. das Wort lichtmanagment ist das Zauberwort. Auch wenn kamerahersteller unterschiedliche farbphilosophien ihren Modelle einimpfen, ist es mit jeder Kamera möglich, weiche, intensive und pastellige Aufnahmen zu erstellen. Ich fotografiere so wie Ines immer mit genullten Parametern. Das ist aber letztendlich eh Jacke wie Hose im rawmodus, weil die kamerainternen parameterveränderungen nur befehlssätze für den Rawconverter mit abspeichern. Das heißt, im RAW befindet sich immer eine Anweisung, wie der converter mit welchen schieberstellungen ein Bild entwickeln soll. Alles außerhalb der isozahl und Belichtung, ist im Nachhinein verlustfrei abänderbar.
Den Weißabgleich korrigiere ich im Gegensatz zu Ines schon Vorort, auch wenn man ihn wiegesagt im Nachhinein verlustfrei korrigieren könnte. Mir sind Vorort die "richtigen" Farben wichtig, weil ich nach ihnen auch schonmal das bildcomposing ändere.
Auch wenn ein jedes RAW befehlsätze besitzt ist Vorsicht geboten, denn fremdconverter à La Photoshop, rawshooter oder lightroom, interpretieren oftmals die befehlsätze eines RAWs nur. Ergo, je nach verwendeten converter, schauen die entwickelten und interpretierten Ergebnisse völlig unterschiedlich aus. Extrem sind mitunter die Unterschiede der nikonfremdconverter.
Lg
Markus
also, frische leuchtende Aufnahmen sind doch etwas anderes und für mich auch absolut kein Rätsel. Und dass niemand außer Ines jemals ein Licht erwischt, das solche pastellenen Farben ermöglicht, Ines dagegen ständig, glaube ich einfach nicht. Du hast natürlich völlig Recht mit allem, was Du sagst. Aber irgendwo im Bildentwicklungsprozess muss bei Ines etwas passieren, das bei uns alen anderen nicht passiert. Man kann das prüfen, indem man einfach mal eines von Ines' Bildern "rückwärtsentwickelt", indem man die Frabsättigung runterfährt, den Kontrast erhöht und die Farbtemperatur etwas ins Kühlere verswchiebt. Dann sieht alles vorher so schön pastellene plötzlich "ganz normal" aus, wie ich es aus der Natur kenne.
Nun versichert Ines ja, dass sie nichts bewusst verstellt - was ich ihr selbstverständlich auch glaube, meine Frage stellt ja keinen Angriff oder eine "Mutmaßung" gegen sie dar (wie es ja leider auch schon etliche gegebnen hat). Ich bin einfach bloß neugierig und will es verstehen ....
Lieben Gruß
Kurt
danke für das Zeigen. War mir gar nicht bewusst, dass durch Veränderungen dieser Parameter die Unterschiede so groß sind. Von den 3 Versionen gefällt mir persönlich das linke Bild am besten, da es auf mich von den Farben her am gefälligsten wirkt. Aber das Geschmacksache. Den Bildstil habe ich eigentlich noch nie verändert, aber nun habe ich wieder durch Dich etwas dazugelernt.
Gruß Martin
schon sehr interessant! Bei mir ist das Problem, das, egal was ich einstelle, in Lightroom alles wieder zurückgesetzt, bzw. farblich deutlich verändert wird. Da ich in der Kamera alles auf 0 gestellt habe, sind dann die Farben immer sehr grell... Hattest du auch schon das Problem oder vielleicht eine Lösung dazu (DPP will ich eigentlich nicht nutzen)?
Gruß, Jens
interessanter vergleich. sowas habe ich in meinen ganzen canonjahren nie probiert und genutzt.
die "unterschiede" sind schon recht deutlich.
wobei das ja an sich nur für jpg`s eine rolle spielt, und bei der raw-fotografie völlig egal ist?
vg
ines
Danke für die kleine Einführung bei Canon für Nikonianer. Bei uns haißt das teilweise etwas anders, aber grundsätzlich lassen sich auch solche unterschiedlichen Einstellungen vornehmen.
Gefallen tut mir die linke Version am besten, weil ich in der Blütenfotografie eher zarte Farben und Kontraste besonders im HG liebe. Das mittlere hat wohl die natürlichtsen Farben, wenn auch zu kontrastreich. Ich würde also eine Mischung aus links und Mitte präferieren ...
LG Martin
wie Markus würde ich eine Version zwischen dem mittleren und rechten Bild bevorzugen. Beim linken Bild fehlt eindeutig Kontrast, die Pflanze wirkt flach, zweidimensional.
Gruß,
Frank
interessant als Referenz wäre dieses Bild mit allen Parametern auf 0 gesetzt.
Bei meiner 7D sind bei allen vorgegebenen Stilen nur die Werte für die Schärfe verändert(0 bis4), der Rest steht auf 0
VG Rainer
Dein vergleich ist super, weil er doch verdeutlicht, wie unterschiedlich doch durch eine umparametrierung
sich die einzelnen effekte verschieben. Und alle ergebnisse lassen sich irgendwie als "echt" an den mann
bringen, ohne dass man als betrachter großartig intervenieren könnte*fg*.
Ein mittelding aus dem mittleren und rechten bild, käme mir als die naturgetreuste version vor.
Danke fürs zeigen!
lg
Markus
danke für die Bilder. So drastisch habe ich mir die Unterschiede nicht vorgestellt. Das ist durchaus Anlass, selbst mal an den Bildstilen zu drehen.
Sind die drei Bildstile vorgegeben oder selbst gebastelt?
VG Rainer