![Baßtölpel [ND]](data/o/5/28654/image::Achim_Winkler_basstoelpel_helgoland_toelpel.jpg)
Eingestellt: | 2006-02-16 |
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AW © Achim Winkler | |
Helgoland Mai 2005 |
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Größe | 120.2 kB 900 x 600 Pixel. |
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Schlagwörter: | basstoelpel helgoland toelpel |
Rubrik Vögel: |
LG
Lothar
@Thorsten
Deine Hintergrundinfos snd große Klasse! Danke
Gruß Dirk
Es ist nicht allzu lange her, dass der Basstölpel erstmals auf deutschem Boden (also Helgoland) brütete. Niemals zu vor hat er dort gebrütet. Das genaue Jahr weiss ich nicht mehr, es war Anfang der 90er Jahre... Damals brütete erstmals ein einziges Paar (heute sind es mehr als 100, glaube ich). Das Paar zog ein einziges Junges auf, dass (wie zuvoe geschreiben) sich mit den Füßen in Netzen, die als Nistmaterial dienten, verfing. Eine 'Rettungsaktion' wurde gestartet, es wurden extra 'Bergspezialisten' geholt, von denen sich einer zum Nest am Felsen abseilte. Leider sind 'Bergspezialisten' nicht unbedingt 'Vogelspezialisten'... Der Jungvogel wurde aus seiner misslichen Lage befreit und um die anwesende Presse und das Fernsehen zu begeistern, wollte der 'Retter' eine medienwirksame Aktion draus machen.... Er warf den befreiten Jungvogel in die Luft, als Zeichen der 'Befreiung'... Der erste jemals in Deutschland erbrütete Basstölpel hatte daher seinen ersten Flug.... Dieser verlief allerdings senkrecht, da der Jungvogel noch nicht so weit war und endete Sekunden später, indem der Jungvogel auf dem Felssockel Helgoland aufschlug und verendete....
Das zweite, was ich noch erwähnen wollte ist: Auf den ersten Blick ist es ein tolles Gefühl: Basstölpel suchen sich erstmals Helgoland als Niststandort aus. Die Zahl der Brutpaare steigt von Jahr zu Jahr und bietet Naturfotografen eine sehr gute Möglichkeit sie zu fotografieren. Allerdings: Wenn Vogelarten ihre Verbreitung ausdehnen, gibt es dafür einen Grund. Dieser könnte sein, dass es im Hauptverbreitungsgebiet 'zu eng' wird und geeignete Brutplätze fehlen. Das Hauptverbreitungsgebiet des Basstölpels ist der Nordatlantik. Die großen Brutkolonien verzeichnen schrumpfende Brutpaarzahlen und der Bruterfolg nimmt zusehends ab. Der Nordatlantik ist aber auch ein Gebiet, dass sehr intensiv industriell befischt wird. Es lässt sich nicht wissenschaftlich 'beweisen', aber die Vermutung liegt leider nahe, dass eine 'Überfischung' für sinkenden Bruterfolg nicht nur des Basstölpels, sondern auch der Alken (Lummen, Papageitaucher, Tordalken) führt. Einige Basstölpel könnten daher versuchen weiter im Süden 'ihr Glück' zu versuchen.... So könnten sie nach Helgoland gekommen sein. Wie gesagt, es ist 'Spekulation', aber wie ich finde nicht so ganz von der Hand zu weisen....
So, nu' ist genug 'gefaselt'! Das Foto ist und bleibt einfach nur gut und das ist am wichtigsten....
Gruß, Thorsten
Der 'nicht-erwachsene Vogel' ist LINKS!
Sorry, Thorsten
Ich sehe aber aus meiner persönlichen Sicht 'weiter' in das Bild hinein: Der rechte Vogel zeigt mit seiner Gefiederzeichnung (er hat noch schwarze Federn an Rücken und Flügeldecken), dass er ein Vogel im 3.(bis 4.) Jahr ist. Somit ist er noch nicht erwachsen. In diesem Alter 'üben' die Vögel schon mal an den Brutfelsen die Balz, den Nestbau und suchen sich einen Partner (in diesem Falle ein tatsächliche erwachsenenes Männchen/Weibchen rechts im Bild). Eine Brut und damit Nachwuchs wird es allerdings vermutlich erst im Folgejahr geben, wenn sich die Partner hier wieder treffen.
Dann ist noch eine 'Kleinigkeit' im Bild, die leider sehr typisch ist. Es ist ein Stück 'Fischernetz' (oder sowas ähnliches) in rot, unten am Flügel des linken Vogels. Ein Teil der Nestausstattung. Derartige Dinge werden von Baßtölpeln gerne als Nistmaterial verwendet. Leider kommt es nicht mal selten vor, dass sich die Jungen im Nest dann irgendwann darin verfangen.... Leider ebenfalls nicht selten mit tödlichem Ausgang....
Man sieht viel in dieser Aufnahme, nicht nur deshalb ein klasse Foto!
Gruß, Thorsten
gruss volker
LG, Pascale
Ich finds super.