Noch eine 'Froschperspektive'
Eingestellt: | 2005-08-28 |
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TS © | |
Ich bin noch eine angekündigte 'Nachlieferung' zum gezeigten Bild 'Froschperspektiven' schuldig! Ich habe mit Interesse die konstruktiven Kommentare zu dem zuvor gezeigten Bild gelesen und möchte dieses hier nachschieben, da es zumindest einzelne angesprochene Verbesserungsvorschläge umsetzt und in der Mehrheit die dem detaillierteren 'Bestimmungsbuchfoto' bevorzugte 'bildgestalterische' Variante entspricht. Selbstverständlich ist es so, dass der Frosch NICHT seit einer Woche dort an der Elbe auf dem Stein festklebt und ich im nachhinein dieses Bild geschossen habe. Natürlich habe ich es 'zeitgleich' gemacht und präsentiere es als Reaktion auf die erhaltenen Kommentare. Es wurde gesagt, dem Frosch sollte mehr Platz in Blickrichtung gelassen werden, nicht so mittig, weiter rechts bzw. links mehr Raum und man sollte ihn nach Möglichkeit in den 'goldenen Schnitt' setzen - Nun, ... hier habe ich ihm mehr Platz links gelassen, vermutlich schon zuviel... meine direkte Frage (vielleicht auch im Namen anderer): Was ist denn überhaupt der 'goldene Schnitt'??? Ist der nicht womöglich für jeden Betrachter ein anderer??? Wie gefällt es jetzt, auch im Vergleich zum ersten Bild? Es wurde angeregt, eine gänzlich andere Perspektive (schräg unten vorne, hinten u. dgl. zu wählen). Dazu von mir die Einschätzung: Bei der Umgebung (Betonsteine) wäre jede andere Perspektive gegenüber einem 'Blick in die Weite', die die Elbe in ganzer Breite zeigt, vermutlich deutlich 'unspannender' gewesen.... Lasse mich aber gerne vom Gegenteil überzeugen und würde auch verstehen, wenn gesagt wird: 'Wenn kein spannenderes Bild möglich ist, dann sollte man das Bild besser gar nicht präsentieren!'... Wäre zumindest eine offene und ehrliche Meinung, die ich respektieren würde. Weiteres Abblenden, um mehr von dem Hintergrund scharf zu bekommen war mit meiner Kompakt-Ausrüstung nicht möglich - Keine Entschuldigung, aber mir persönlich hätte es (wenn ich die Möglichkeit gehabt hätte) nicht gefallen. Auch ich finde es schön viel vom Lebensraum des Tieres sehen zu können. In diesem Fall liegt das gegenüberliegende Ufer aber ca. 2-300 m dahinter, der Frosch ist ca. 0,5-1 m vor mir. Genau das sollte zur Geltung kommen und hätte mehr Tiefenschärfe nicht vertragen. Ich bitte nochmals um ganz offene und ehrliche Kommentare, denn (wie gesagt) als 'alter Bestimmungsbuchfotograf' sind mir 'bildgestalterische und -wirkende' Prozesse z.Z. eher neu und würde gerne auf dem erfahreneren Fundus meiner 'Mentoren' weiter aufbauen. Danke, Thorsten PS: Bewertung = egal; und ich denke es ist der erste Frosch, bei dem ich mich NICHT im Auge spiegel )) |
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Größe | 170.2 kB 997 x 711 Pixel. |
Ansichten: | 21 durch Benutzer309 durch Gäste547 im alten Zähler |
Rubrik Amphibien und Reptilien: | |
Serie Amphibien - Anfibios: |
Die Bemerkung zur kurzen Brennweite: Weitwinkelbrennweiten verstärken die Perspektive. Im Bild vorhandene Linien laufen extremer gegen einen Fluchtpunkt zusammen.
Wenn man nun etwa einen Fluß mit einigermaßen parallel verlaufenden Uferlinien hat und mit dem Tele aufnimmt, dann kommen diese Uferlinien auch relativ parallel aufs Bild, weil das Tele die Tiefe im Raum effektiv komprimiert. Mit dem Weitwinkel kannst Du aber am nahen Bildende die Flußbreite 2/3 des Bildes einnehmend abbilden, während das entfernte Ende des abgebildeten Flußabschnitts nur noch ein paar Dutzend Pixel breit ist. Die Uferlinien laufen dann nicht mehr parallel, sondern bilden Fluchtlinien. Diesen Linien kann man dann leicht auch andere vorhandene Linien hinzufügen, die irgendwo im Bild existieren.
Das sind dann wohlgemerkt alles Linien im Hintergrund, und diese Linien und ihren gemeinsamen Fluchtpunkt kann man dann versuchen, irgendwie sinnvoll in Beziehung zum Motiv im Vordergrund zu setzen.
Klar was ich meine?
Maik
Du hast dich ja geoutet. Ich fange mal beim 'goldenen Schnitt' an. Der Begriff ist mindestens 150 Jahre alt und beschreibt das Verhältnis zweier Zahlen zueinander. Im Allgemeinen werden hierbei die Längen zweier Strecken miteinander verglichen um ein möglichst harmonisches Verhältnis auszudrücken. Man verwendet den goldenen Schnitt vorwiegend in Kunst und Architektur. Obwohl es unterschiedliche Formeln für den gS gibt, handelt es sich nicht um ein individuelles Verhältnis. Mit dem gS kann man also nichts falsch machen. Allerdings kann man damit auch nicht so richtig Spannung erzeugen. Deshalb sollte man ihn auch nicht zu pragmatisch einsetzen.
Da Du eine Kompaktkamera hast, kannst Du am HG nicht viel ändern.
Ich persönlich würde den Ausschnitt ganz anders setzen. Ohne Rücksicht auf den gS würde die Oberkante bei mir etwas unterhalb des Ufers, und die Unterkante oberhalb des vorderen Hintergrundsteins liegen. In der Breite würde ich die 2-2,5-fache Bildhöhe annehmen. Für meinen Geschmack entsteht dadurch ein recht dynamisches Bild.
Gruß Volker
Zitat:
'Im Gegenteil, mit einer kurzen Brennweite würdest Du gleichzeitig den Frosch groß im Vordergrund und dahinter viel Weite abbilden können, und dazu könnte der Fluß auch noch Fluchtlinien bilden und dadurch zusätzliches gestalterische Material liefern.'
Das habe ich nicht verstanden, könntest Du das nochmal (in anderen Worten) erläutern?
Gruß, Thorsten
Dennoch ist das Bild spannender als die vorigen, jedenfalls kann ich mir hier besser vorstellen, daß er jeden Moment davonhüpft.
Dein Einwand zur Perspektive, Blick in die Weite etc... ich sehe nicht, wie der Blick in die Weite verloren gehen soll, indem der Frosch z.B. von schräg vorne aufgenommen würde. Im Gegenteil, mit einer kurzen Brennweite würdest Du gleichzeitig den Frosch groß im Vordergrund und dahinter viel Weite abbilden können, und dazu könnte der Fluß auch noch Fluchtlinien bilden und dadurch zusätzliches gestalterische Material liefern. Oder ging das aus anderen Gründen irgendwie nicht?
Maik
1.) Spiegel ich mich streng genommen tatsächlich auch aus dieser Entfernung immer noch ganz klein im Auge des Frosches.... Was soll ich bloß dagegen zun ????
2.) Der Schnitt wurde so gewählt, dass der Stein links noch ganz ist und der Horizont (= gegenüberliegendes Ufer) vergleichsweise hoch im Bild ist, daher ist viel 'Beton-Stein' unten im Bild vorhanden!
3.) Der 'weisse Klecks' auf dem linken Stein ist was es ist: Ein 'weisser Klecks', also vermutlich 'Möwenschiete! wie man in Norddeutschland sagen würde Könnte man noch nachträglich entfernen.