Hallo, nutzt jemand die Software? |
ich nutze DPP fast ausschließlich.
Wenn Du eine aus meiner Sicht gute Anleitung suchst, die auch das Entrauschen/Schärfen behandelt, suchst dann kann ich Dir diesen empfehlen: The DPP 4 eGuide (PDF) von Arthur Morris.
Der ist nicht umsonst aber aus meiner Sicht sein Geld wert.
Ps: Ich bin weder mit dem Herrn verwandt noch habe ich irgendeinen anderen finanziellen Vorteil hiervon.
BG,
Frank
Holgers Ausführungen kann ich im Wesentlichen bestätigen. Bei der Bildbearbeitung nutzt man das Programm, in dem die gewünschten Schritte am besten funktionieren.
Sehr gerne benutze ich das Canon DPP4 als RAW-Konverter. Die meisten Funktionen sind sehr bedienungsfreundlich angelegt. Manche RAW-Bilder werden ohne weitere Bearbeitung direkt zu Photoshop (ich habe CS5 Extended) übertragen und kommen dort im TIFF-Format an. Andere Bilder erfahren in DPP4 diese Schritte, je nach Bedarf: Bildausschnitt, evtl. Bilddrehung (falls z.B. der Horizont um 1° schief liegt), Bildstil, Einstellen der Bildhelligkeit, Anheben der Schatten, Absenken der Lichter, sehr selten weitere Schritte (z.B. Kontrast). Aber keine Schärfung! Sie führt zu hässlichen Säumen an Kanten. Auch kein Entrauschen! Diese bearbeitete RAW-Datei wird in einem Ordner gespeichert. Das RAW-Format hat den schönen Vorteil, dass alle Schritte rückgängig gemacht werden können.
In Photoshop folgen dann weitere Schritte, je nach Bedarf: Tiefen/Lichter (moderat!), evtl. Tonwertkorrektur, Farbton/Sättigung (moderat!), Kontrast, selektives Entrauschen mit "Rauschen reduzieren"... PS hat den Vorteil, dass man Bildteile selektiv bearbeiten kann. Nach der fertigen Bearbeitung wird die TIFF-Datei in voller Auflösung gespeichert. Danach kommt das selektive Schärfen mit "Unscharf maskieren" (moderat!), dann wird auf Monitorauflösung heruntergerechnet und nochmals moderat nachgeschärft. Dieses Bild wird als TIFF oder JPEG in einem anderen Ordner gespeichert. Für das Entrauschen mag es bessere Programme als PS geben. Mir genügt jedoch die PS-Funktion.
Gruß
Jens
das Entrauschen geht bei DPP über die Werkzeugpalette (Strg+T), Reiter "Bilddetails einstellen" mit den beiden Reglern "Helligkeitsrauschen unterdrücken" und "Farbrauschen unterdrücken". An die optimale Wirkung muss man sich herantasten je nach zugrunde liegender RAW-Datei. Dabei ist weniger oft mehr, d.h. je stärker du die Regler nach rechts ziehst, desto mehr Bilddetails gehen flöten und desto größer die Gefahr von unschönen Bandingeffekten.
Schärfen könnte man über Werkzeugpalette, Reiter "Grundlegende Bildeinstellungen ausführen", unten Schärferegler ganz nach rechts (Stärke 10) ziehen und als Jpeg abspeichern. Rate ich aber von ab, ich ziehe als letzten Bearbeitungsschritt das Schärfen per "Unscharf maskieren" in Photoshop vor, weil wenn ich die RAW-Datei schon nachschärfe, dann ist ein kleines Webbildchen, wie hier im Forum üblich, bereits hoffnungslos überschärft, "verpixelt" und an den Kanten des Motives möglicherweise "vertreppt". Das geht bei einer Übergabe der Rawbilddatei in ein Bildbearbeitungsprogramm einfach subtiler (ich drehe die Schärfe in DPP sogar komplett auf Null bevor ich in Tiff konvertiere und die Tiffdatei in Photoshop öffne).
Generell musst du deinen eigenen Workflow finden, als reiner Rawkonverter ist DPP sehr schön um seine Bilder zu "entwickeln", für das Ausgabefinish ist ein ergänzendes Bildbearbeitungsprogramm aber sinnvoller.
LG Holger