Hallo! Ich will einfach mal hier die Diskussion weiterführen. Es soll nicht nur um Seeadlerfotografie gehen, sondern allgemeine um bezahlte Ansitzplätze in der Nähe bedrohter Tierarten. Ist es zwingend notwendig das 1000ste Foto zu schießen wie Thorsten es schon in Frage gestellt hat? Muß man sich in der Reihe anstellen und die xte Version vom Seeadler präsentieren? Ich bin z.B. nicht darüber informiert, was mit dem Geld passiert, das bei solchen Fotoexkursionen erwirtschaftet wird? Bei Herrn Bollmann ließt man nur: Ich würde mich über euere Meinungen freuen und sehe es letztendlich so das wir da sehr wahrscheinlich nicht auf einen Nenner kommen werden. Doch wäre es gut wenn hier alle Aspekte dieser Sache mal erwähnt würden, so kann sich der interessierte Leser zum Schluß seine eigene Meinunug bilden. Ich habe unter dem Bild von Ralf Kistowski geschriebenm, das ich mich nicht dem Trend, ein Seeadlerfoto haben zu müssen anschließen werde. Ich werde den Betrag für ein Schutzprojekt spenden: LG Chris |
Ich unterstütze deine Meinung im Grunde ja auch! Das Foto, in welches unheimlich viel Zeit und Muehe investiert wurde, zaehlt mehr als ein Fastfood Foto, allerdings in erster Linie nur fuer einen selber. Rein objektiv bleibt nur der Eindruck des Fotos mit seinen technischen und gestalterischen Aspekten.
So wie du es allerdings dargestellt hast, ist es auch nicht. Natürlich bezahlt man Geld bei Bollmann und macht seine Fotos. Aber auch hier sind immer noch fotografisches Koennen gefragt. Das geht durch die erkaufte Moeglichkeit nicht weg. Was einen dabei aufregen koennte ist die Tatsache, dass es Fotografen gibt, die nichts anderes machen. Sie fahren nach Schweden an den Hornborgasee und machen Kranichfotos. Nebenbei schauen sie noch in Günz vorbei und machen das gleiche dort. Dann fahren sie nach Finnland und machen Baeren fotos, auf dem Rueckweg kurz noch beim Bollmann vorbei und Seeadler, Fischadler und vlt etwas anderes abstreichen von der Liste die man im Kopf hat. Sowas ist uberdenkungswuerduig wenn nicht verwerflich. Allerdings kannst du dafuer nicht Fredi verantwortlich machen. Diese Gegend lebt von Tourismuss, das weisst du als Warener besser als jeder andere. Den Leuten die Gaeste hier sind (wohl gemerkt gibt es ja auch "normale Leute" die mit Fredi rausfahren) die wunderbare und schuetzenswerte Natur hier zu zeigen finde ich absolut gut und Teil der Oeffenlichkeitsarbeit... Man kann das Thema sicher von der negativen als auch von der positiven Seite beleuchten.
NUr lass uns bitte nicht den Fehler machen sich deswegen uber andere zu stellen.
Und mal ehrlich unter uns, wer isst nicht zwischendurch auch mal gerne bei MC DOnalds? Nur er es immer macht, der erlebt nach einiger Zeit ne boese Ueberraschung
Lieben Gruß
Kevin
vorweg: Du hast wohl Recht - das war eine überzogene Reaktion, entschuldige bitte!
Allerdings war mir der Zugang zu dem, was Dich eigentlich beschäftigt bei dem Thema bisher auch nicht bewusst und aus dem Gesetzes-Zitat war das für mich nicht ersichtlich... wie auch immer - mein Fehler!
Mit Deiner Antwort jetzt kann ich aber sehr viel mehr anfangen!
>>>Hier im Forum werden wunderschöne Bilder gezeigt. Die Autoren sind stolz auf ihre Leistung. Vielen Bildern sieht man den betriebenen Aufwand regelrecht an: Da wird beobachtet, vorbereitet, das optimale Wetter abgewartet, nach Verbesserungsmöglichkeiten gesucht. Erste Ergebnisse werden im Forum gezeigt und am Ende sieht man häufig das perfekte Bild! - das ist für mich wahre, anspruchsvolle Naturfotografie!<<<
In gewisser Weise für mich persönlich auch - der Weg ist allerdings hier im Forum nicht das Ziel - oft zählt nur das Ergebnis... und das würde ich fast mit einem "leider" versehen. Aber ich bin der Meinung, man könnte das Thema auch in etwas geschickter ansprechen. Warum hast Du nicht ein "mühsames" Bild eines Seeadlers Wildlife eingestellt und das Thema darunter angesprochen, statt anderen Usern, die einfach Deine persönliche Auffassung nicht teilen, mit einem 10fach gleichlautenden Kommentar versehen? Du würdest überrascht sein, wie viele sich hier auch für die "Leistung" begeistern können und Dir das kund getan hätten...
>>>Für Geld in ein Boot steigen, an den Ort des Geschehens fahren und abdrücken, das hat für mich so einen faden Beigeschmack. Kevin hat den Begriff Fastfood benutzt. Besser kann man es nicht treffen!
Wie passen solche Fastfoodbilder in ein solch qualifiziertes Forum?<<<
Du meinst also, man fährt da hin, zahlt Eintritt, macht *klick* und hat das perfekte Seeadler-Foto? Ich finde das zu einfach gedacht. Warum sollten (trotz gestellter Szene) die Fotografen weniger Ansprüche an die Fotos haben?
Und meinst Du nicht, dass Begriffe wie "fader Beigeschmack" und "Fastfood" auch ein wenig abwertend und beliedigend zu verstehen sind?
>>>Manche Forumsmitglieder scheinen fast an den eigenen Ansprüchen zu ersticken! Da geht es um den letzten Farbabgleich, die letzte Ahnung einer Unschärfe, um 5 mm neben dem Goldenen Schnitt, um einen noch immer zu unruhigen Hintergrund usw. (Ich muss an dieser Stelle mal übertreiben.)<<<
Im Kern der Aussage übertreibst Du nicht mal, was ist daran denn aber so ungewöhnlich oder lässt Dich zu dem negativen Begriff "fast an den eigenen Ansprüchen zu ersticken" greifen?
>>>Warum hören diese Ansprüche bei Adlern auf? Nur weil sie noch im Archiv fehlen?<<<
Den Bezug habe ich jetzt nicht verstanden! Warum sollten die Ansprüche da aufhören?
>>>Auch da gibt es offensichtlich ein breites Spektrum. Die Einen geben offen die Entstehungsgeschichte der Bilder in Feldberg preis und die Anderen schreiben elegant "beeinflusste Natur". Man möchte sein Foto schon als großes Werk verstanden wissen - ohne große Abstriche. Die Entstehung bei einer gemütlichen Kahnfahrt passt das nicht so wirklich.<<<
Du meinst, einige User verschweigen bewusst, wie ein Foto entstanden ist, weil sie selbst wissen, dass bei ehrlicher Angabe der Fotoumstände dieses ein Ergebnis "abwertet"? - Da will ich mal nicht widersprechen Aber warum sollten sie, wenn sie es wissen?
Oder meinst Du, dass "hart erarbeitete, wahre Naturdokumente" eigentlich mehr wert sind, bzw. in der Qualität halt vielfach nicht mit der beeinflussten Aufnahme im Ergebnis mithalten können (zwangsläufig)? Dass Deine eigenen Bilder, die Du nach Deinen eigenen Vorstellungen der Naturfotografie gemacht hast, dadurch "abgewertet" werden, weil nur das Ergebnis zählt? Ist das der Grund, weshalb Du die Seeadler-Bilder als Naturfotos in Frage gestellt hast? Denn...
>>>Es fiel das Word Neid. Das empfinde ich fast als eine Beleidigung. Ich bin stolz auf die Bilder in meinem Archiv. Besonders stolz bin ich auf Fotos, die ich mir hart erarbeitet habe. Der schnelle Glückstreffer, das Ergebniss eines heißen Tipps, das Zufallsbild - diese Fotos haben für mich keinen so hohen Wert.<<<
Das sehe ich anders. Warum sollen dadurch ein Foto im Ergebnis schlechter oder besser sein (höheren oder niedrigeren Wert haben)? Für mich sind gerade schnelle Glückstreffer und Zufallsbilder oft die persönlich "wertvollsten" und wie passt das zu Deinem Thema? Viel mehr als die Seeadler-Fotos, um die es ging, kann man ja kaum vorbereiten und planen! Mir drängt sich der Verdacht auf, dass der vorangegangene Absatz das eigentliche Thema ist...
>>>In unserer Gesellschaft kann man alles kaufen, einschliesslich Fotogelegenheiten für freilebende Seeadler. Am Ende wird alles zur Ware. Für mich als Naturfreund ist dies eine schreckliche Vorstellung. Einen positiven Zusammenhang zwischen Naturschutz und bezahlten Adlerfütterungen für Fotografen kann ich nicht erkennen.<<<
Diesen positiven Zusammenhang kann ich auch nicht erkennen, ich glaube aber nicht, dass das Dein eigentliches Anliegen bei der ganzen Aktion war...
Noch kurz zum Schluss:
Ich selbst werde niemals eine organisierte Fototour nutzen oder mich zwecks des Fotos irgendwo einkaufen. Aber das ist meine persönliche Ansicht, da mir sowas keinen Spaß bringen würde.
Gruß, Thorsten
ich fand schon nicht gut, wie Du alle Fotografen, welche die bestehende Möglichkeiten Seeadler dort zu fotografieren mit zynischen Kommentaren quasi "an den Pranger" gestellt hast - noch weniger gefällt mir, wie Du jetzt aus dem Zusammenhang gerissen hier mit Gesetzestexten argumentierst! Ersteres könnte ich noch als persönliche "Missstimmung" akzeptieren, dieses hier ist für mich aber schon fast eine "Drohung"...
Du irrst! Es ist zwar nicht definiert, was genau unter "zur Schau stellen" gemeint ist, aus dem von Dir nicht zitierten Zusammenhang des Textes ist es aber ersichtlich, dass es sich hierbei um Vermarktung im Sinne von "in Besitznahme" handelt - Einen Seeadler im Käfig zu zeigen und dafür Geld zu nehmen ist verboten (ohne Ausnahmegenehmigung).
Genauso könntest Du jeden, der einen Igel versehentlich mit dem Auto überfährt hier "vorführen", denn das ist ja nach §42 (1) Nr. 1 auch verboten..., so man es aus dem Zusammenhang zitiert...
Wenn Dich das stört (und das ist ja wohl offensichtlich), wenn Du meinst Herr Bollmann "dreht ein krummes Ding", dann lass bitte die ahnungslosen Fotografen da aus dem Spiel und zeige ihn an! Ich wünsche Dir dabei viel Erfolg (den ich Dir nicht attestieren kann...).
Gruß, Thorsten
nur kurz: Es liegt in der Natur der Sache, dass es bei Diskussionen die am Bildschirm eingetippt werden leicht zu Missverständnissen kommen kann. Da Du mich hier erwähnst:
Ich bin dafür das jeder Fotograf 1000de von Seeadler-Fotos haben soll! Zum Weg das zu erreichen habe ich nichts geschrieben. Ich bezog mich einzig auf die Notwendigkeit dessen für den Naturschutz und den berühmten, gerne genommenen Satz "Man schützt nur was man kennt" als Argument 1000de Seeadlerfotos (auf welchem Weg auch immer) zu machen. Sie werden und sollen m.E. aus Gründen des Privatvergnügens und der Freude an der Fotografie entstehen.
Nur mal so eingeworfen
Gruß, Thorsten
Hatte diesen Satz:
"natürlich braucht der Naturschutz schöne Fotos, um für seine Zwecke zu werben, immer wieder neue Fotos vom Seeadler braucht es dazu aber nicht" zum Anlaß genommen, den hier zu schtreiben:
Ist es zwingend notwendig das 1000ste Foto zu schießen wie Thorsten es schon in Frage gestellt hat?
Also im Prinzip habe ich nicht mehr daraus machen wollen oder gemacht!
Das würde ich auch nie hier sagen wollen, alle sollen das machen was sie gerne möchten, solange sie die Naturschutzgesetze einhalten:
http://bundesrecht.juris.de/bnatschg_2002/BJNR119310002.html
LG Chris
OK!
Also habe ich es missverstanden, dass Du mich nicht missverstanden hast... [verkomplizier...]
Alles gut!
Gruß, Thorsten
PS: Ich finde Deinen Verweis auf das Bundesnaturschutzgesetz hier ein wenig "unglücklich"... Es wird niemand Fotoexkursionen anbieten, der nicht die Genehmigung dazu hat, sollte er mit dem Gesetz ansonsten in Konflikt kommen...
"Das würde ich auch nie hier sagen wollen, alle sollen das machen was sie gerne möchten, solange sie die Naturschutzgesetze einhalten:"
Also habe ich hier für alle Naturfotografen die diese Gesetze noch nicht kennen oder nicht wissen wo sie stehen die Adresse gepostet.
LG Chris
>>>Jede geführte Fotoexkursion ist tausend mal besser als wildes umherziehen in sensibelen Bereichen der Natur !<<<
Der Satz ist ja so oder so ähnlich hier schon mehrfach gefallen - und natürlich klingt das gut, wer würde da widersprechen...
Schließt sich für mich aber doch direkt im Anschluss die nächste Frage daran an:
Wäre dem denn so, wenn es keine geführten Fotoexkursionen gibt?
Ich weiß es nicht, glaube es aber auch nicht, denn es würde bedeuten, dass viele, die sich an den Fotoexkurionen beteiligen dann wahlweise durchs Unterholz kriechen um diese Fotos zu machen, die in Ermangelung von ausgelegtem Fisch auf der Wasseroberfläche nur durch puren Zufall möglich werden. Und anders herum müssten diese Fotoexkursionen die "wild umherziehenden Fotografen" anlocken, was ich auch nicht wirklich glaube.
Ich könnte mir eher vorstellen, dass durch das Angebot dieser Fotoexkursions-Möglichkeiten erst ein Bedarf geweckt wird und viel mehr weitere Fotografen in die Gebiete kommen, die ansonsten dort gar nicht auftauchen würden und schon gar nicht wild umherziehen.
Auch hier wieder: Das soll nichts für oder gegen diese Angebote aussagen, sondern einzig das Argument hinterfragen, welches mich nicht überzeugt.
Gruß, Thorsten
Zitat: Ich weiß es nicht, glaube es aber auch nicht, denn es würde bedeuten, dass viele, die sich an den Fotoexkurionen beteiligen dann wahlweise durchs Unterholz kriechen um diese Fotos zu machen, die in Ermangelung von ausgelegtem Fisch auf der Wasseroberfläche nur durch puren Zufall möglich werden.
Aus Mangel an Erfolg werden sie sich, hoffe ich, den Führungen anschliessen.
Kennst Du in deiner Umgebung die berühmten Trampelpfade die im Herbst und im Frühjahr immer breiter werden und wenn sie breit genug sind werden neue angelegt ?
Zitat: Ich könnte mir eher vorstellen, dass durch das Angebot dieser Fotoexkursions-Möglichkeiten erst ein Bedarf geweckt wird
Der Bedarf ist schon lange da"nicht nur beim Adler",er muß nur für die Erhaltung der Natur richtig bedient werden. Und das geht mit Sicher heit nicht wenn man den Menschen aussperrt,er lässt sich nicht aussperren. Sondern man muß ihn an die Hand nehmen und begeistern für ein vernünftiges umgehen.
Grüße
Frank
>>>Aus Mangel an Erfolg werden sie sich, hoffe ich, den Führungen anschliessen.<<<
Hoffen kann man immer - Nein, im Ernst: Schön wäre es, ich glaube nur einfach nicht daran...
>>>Kennst Du in deiner Umgebung die berühmten Trampelpfade die im Herbst und im Frühjahr immer breiter werden und wenn sie breit genug sind werden neue angelegt ?<<<
Ja, die kenne ich! Und um genau zu sein, benutze ich sie auch beizeiten (... "der werfe den ersten Stein, der...") - Bist Du denn aber davon überzeugt, dass diese durch geführte Fotoexkursionen weniger werden? Ich (leider) nicht! Oder das v.a. Naturfotografen diese "anlegen"?
>>>Der Bedarf ist schon lange da"nicht nur beim Adler",er muß nur für die Erhaltung der Natur richtig bedient werden.<<<
Das, finde ich, ist (fast) der richtige Ansatz... ich würde den Satz aber wie folgt umformulieren: "Der Bedarf ist schon lange da"nicht nur beim Adler",er muß nur UNTER Erhaltung der Natur richtig bedient werden." ...und wenn ich es richtig verstanden habe war das ja auch einer der wesentlichen Fragen bei dem Thema!?
Gruß, Thorsten
Nur nochmal kurz. Fred Bollmann weiß sehr wohl was er tut! Er ist sehr gut über die Tiere besonders über die Adler informiert. Außerdem hat er niemals die Tiere dazu gezwungen zu ihm zu kommen. Das ist ganz wichtig! Sie haben sich aus freien Stücken an ihn gewöhnt und sich die Fische geholt. Er war dabei immer weit genug vom Horst oder der Insel (wer die Gegebenheiten auf dem Lüttesee kennt, weiß welche ich meine) weg.
Den Satz von Frank finde ich sehr gut! Es ist besser eine geleitete Fototour zu haben als ein Herumwildern von irgendwelchen fotogeilen Fotografen, denen das Wohl der Vögel egal ist.
Beste Grüße
Kevin
meine Meinung nochmals hier !
Jede geführte Fotoexkursion ist tausend mal besser als wildes umherziehen in sensibelen Bereichen der Natur !
Werden die Tiere , hier der Adler in ihrem Jagd- und Fressverhalten beeinflusst, weiss ich nicht ob das dann noch ok ist.
Wenn es jetzt jemand gibt der das anbietet hoffe ich nur, dass er weiss was er tut, dass er dafür Geld bekommt finde ich gar nicht so verwerflich.
Grüße
Frank