Es sieht wirklich nicht gut aus für die kleinen Krabbler. Über mögliche Zusammenhänge hier Auszüge aus einem Interview mit Wolfgang Wägele.... http://www.swr.de/swr2/wissen/ [verkürzt] /nid=661224/1h3yl8v/index.html Wenn man erst noch jahrelang nachforschen muss, ist danach nichts mehr da, was man eigentlich schützen wollte. Mit nachdenklichen Grüßen Peter |
Bei den Libellen ist das Bild zwiespältig:
Fließgewässerarten profitieren ganz klar von den Bemühungen der letzten Jahrzehnte in Pkt Gewässerreinhaltung und Güte, ebenso von den Bemühungen Fließgewässer in ihrem Lauf zu renaturieren, so breiten sich einige Arten wieder aus, z.B. ist Ophiogomphus Cecilia (Grüne Keiljungfer) wieder an viele Bäche/Flüsse in Nds zurückgekehrt.
Allerdings ist die Situation in intensiv landwirtschaftlich genutzen Gebieten
(z.B. Hildesheimer Börde) nach wie vor sehr schlecht, trotz Renaturierungsmaßnahmen mancherorts, durch den Dünge- und Pestiziteintrag.
Bei den Spezialisten der Moore ist allgemein ein weiterer Rückgang zu beobachten, aber mancherorts auch eine Zunahme durch Renaturierungsmaßnahmen und stärkere Zurückhaltung bei künstlichem Fischbesatz durch Angelvereine.
Auch provitieren Libellen allgemein von der Klimaerwärmung hier in Norddeutschland, allerdings können dadurch auch angestammte Arten durch konkurrenzstärkere wärmeliebendere Arten verdrängt werden.
Bei den Moorarten bleibt noch anzumerken das der weiterhin hohe Nährstoffeintrag durch die Luft die Artenzusammensetzung an Mooren auch verändert zugunsten konkurrenzstarker Arten, auf Kosten der Moorspezialisten.
Das Problem mit dem Artenrückgang ist vielschichtig, die Libellen kommen noch relativ gut dabei weg, viel dramatischer erlebe ich es bei Faltern und Amphibien.
Traurig traurig, deshalb dürfen wir auch nicht nachlassen uns für die Natur einzusetzen, Jeder nach seinen Möglichkeiten.
Leider steigt der Altersdurchschnitt in Naturschutzvereinen immer mehr, auch bei uns.
LG Thorsten
Ich denke, der Bienenfresser profitiert von der Klimaerwärmung.
Als wärmeliebende Art kommen ihm diese hohen Temperaturen über einen längeren Zeitraum zugute.
Bei den Schmetterlingen gibt es auch einzelne Arten, denen diese Erwärmung hilft.
In meiner Gegend (über 600 m) gab es früher so gut wie keine kleine Schillerfalter, im Gegensatz zum großen, der hier schon so lange ich lebe, recht verbreitet vorkommt.
Seit ein paar Jahren findet sich der Apatura ilia in jedem Wald in der Umgebung meiner Heimatstadt.
Aber einzelne positive Beispiele dürfen nicht darüber hinweg täuschen, dass die meisten Tierarten massive Bestandseinbußen erlitten haben.
VG
Peter
Was ich aber interessant finde, ist die Zunahme des Bienenfressers. In einer Zeit, wo alle anderen Großinsektenprädatoren verschwinden (Blauracke, Großtrappe etc.). Da denke ich mir, dass das an den Libellen liegen könnte. Die Gewässer sind ja die einzigen Flächen (neben den menschlich genutzten Wohn- und Gewerbeflächen), bei denen nicht mit massiven Gift- und Maschieneneinsatz gearbeitet wird. Hier findet keine intensive Produktion statt. Da sind die Libellen vielleicht im Vergleich zu anderen Großinsekten besser dran und der Bienenfersser kann eben jene Ressource besser nutzen als andere. Wie sieht das der Entomologe?
VG, Steffen
danke für den Artikel..
ja, Du hast Recht...
dann werden sie in 10 - 15 Jahren feststellen, daß kaum noch etwas summt und flattert, zumindest, wenn mein Eindruck - bezogen auf die letzten 4 Jahre - sich in gleicher Geschwindigkeit fortsetzt;
2013 war für mich noch ein relativ gutes Insektenjahr (fotografisch gesehen).. danach wurde es in wirklich großen Schritten immer weniger..; nicht nur Bienen, tatsächlich in der ganzen Breite, wobei das regional sicher auch noch Unterschiede haben mag..
ich finde, die (von mir so empfundene) Bedrohung ist im politischen Bewußtsein noch gar nicht richtig angekommen..
ich unterstütze naturorientierte Organisationen und ich kann für mich nur hoffen, daß die Natur sich letztendlich als stärker erweist, als die Kurzsichtigkeit menschlichen Denkens und Tuns und bald ein weises Umdenken einsetzt;
die Realisierung, daß alles mit allem zusammenhängt..
ich versuche hoffnungsvoll bleiben..
Grüße
Luise
danke für den interessanten (und bedenklichen) Link.
Ich gehe seit vielen Jahren in die Natur, um Makrofotos zu machen. Dass in den letzten Jahren ein dramatischer Wandel stattfindet, ist dabei kaum zu übersehen. Wo ich früher eine Vielzahl von Libellen und Schmetterlingen fand, muss ich heute meist lange suchen, um einzelne Exemplare aufzufinden.
Man kann nur hoffen, dass sich diese Entwicklung nicht noch weiter fortsetzt.
LG Kai
Danke für den Link, Es ist wirklich ein Trauerspiel was sich die Menschheit erlaubt
Und sehr besorgniserregend, auch bei uns werden die Insekten immer weniger,
seit ungefähr 5 Jahren geht das ziemlich rasant. Diese Beobachtung habe ich
schön selber gemacht. Leider haben die multinationalen Konzerne wenig
Interesse daran das Warum zu erforschen wichtig ist der Profit. Na und
die Politik leider Marionetten dieser Profithaie. Bin echt traurig über diese Entwicklung.
Ein sehr nachdenklicher
Franz
ein interessanter Artikel und sehr besorgniserregend. Auch hier in der
Nähe merke ich einen deutlichen Rückgang der Insekten, vor allem verschiedene
Wildbienenarten wie Langhornbiene, Anthidium siculum, Thyreus ramosus, Sandbienen, Scolia hirta, etc. etc. Von denen, die in der letzten Jahren regelmässig die Blumen besuchten, habe ich in diesem Jahr keine gesehen, nicht eine.
Auch das Phänomen mit den Windschutzscheiben voller Insekten bei langen
Autofahrten habe ich seit einigen Jahren nicht mehr beobachten können, und wir fahren oft länger.
Klar geht der Bestand an insektenfressenden Vögeln auch zurück.
Alles eine tragische Entwicklung...
Sei lieb gegrüsst,
Marion
danke für den Link! Ich wusste es zwar schon, aber dieses Interview kannte ich noch nicht.
Ich kann mich gut an meine Kindheit erinnern, da unser bevorzugter Spielplatz die Natur war, auch noch im jugendlichen Alter.
Vor allem fällt mir im Vergleich zu früher der Rückgang an Schmetterlingen, Amphibien und einigen Vogelarten auf, die es vor 40 Jahren in der Südheide sehr häufig gab, die sind dort einfach verschwunden.
Beispiele:
Trauermantel, Schillerfalter, Rebhuhn, Kiebitz, Rauchschwalbe.
Heute muss man nach Amphibien suchen, früher gab es an den Teichen und Entwässerungsgräben in Massen. Selbst die Anzahl der Ameisenarten ist zurück gegangen.
Das hat vielfältige Ursachen. Meine Tochter kennt einige Arten nur noch von Bildern und Erzählungen, dabei waren sie in meiner Kindheit häufig und nichts Besonderes.
LG Thorsten
schlimm, dass in unserem reichen Land solche wichtigen Studien nicht wichtig genug sind, um die langfristig zu fördern
Für mich liegen die Ursachen auf der Hand. Industrielle Landwirtschaft, Zersiedelung der Landschaft, Zerstörung von Lebensräumen.
Danke Dir fürs Aufmerksam machen und Verlinken.
Beim Lesen kann einem Angst und Bange werden...
LG Ute