Ich habe aktuell versucht, meinen Monitor Eizo CS240 am Laptop (Windows 7) mit einem Spyder4 und ColorNavigator 6 zu kalibrieren. Die Kalibrierung verlief einwandfrei, allerdings lässt das Ergebnis zu wünschen übrig, da die Farben nun matt und blass erscheinen. Ich glaube auch schon zu wissen, wo der Fehler liegen könnte. Ich habe den Eizo zwar als Hauptmonitor aktiviert, allerdings wird bei der Farbverwaltung in Windows 7 unter Geräte nur der Laptopmonitor zur Verfügung gestellt. D.h., dass das erstellte icc-Farbprofil auf den Eizo vermutlich nicht zugreift. Ich weiß auch nicht, wie ich hier den 2. Monitor bzw. Eizo aktivieren kann. Hinsichtlich Farbverwaltung in Windows 7 gibt es im Web leider kaum brauchbare Infos, die mir weiterhelfen könnten. Vielleicht weiß von Euch jemand Rat. Ich wäre extrem dankbar dafür! LG Stephan |
den CS240 besitze ich auch, schon mal ein Top- Monitor.
Der Monitor ist Hardware kalibrierbar das heißt, die Korrekturtabelle kann direkt in den Monitor geschrieben werden und muß nicht von Windows verwaltet werden.
Man kann ihn natürlich auch Softweare- Kalibrieren, die Hardwarekalibrierung führt aber zu besseren Ergebnissen und ist genauer.
Der Unterschied zwischen Hard- und Softwarekalibrierung ist folgender:
Beides sind natürlich Softwarekalibrierungen, aber bei der "Hardwarekalibrierung" wird die Anweisungstabelle der Farbänderungen direkt in den Speicher des Monitors geschrieben und nicht von der Betriebssoftware (Windows) verwaltet
Bei mir ist es schon ein Weilchen her, das ich den Monitor kalibriert habe, deshalb kann ich micht nicht mehr genau erinnern.
Aber in der Anleitung zum Monitor gibt es eine Beschreibung wie die Hardwarekalibrierung durchzuführen ist, danach bin ich vorgegangen und es passt.
Nicht jedes Kalibriertool ist mit dem Monitor für die Hardwarekalibrierung kompatibel, dein Spyder schon, ich nutze den Spyder3.
Aber mein Monitor war so gut vorkalibriert, das ich praktisch nur einen sehr kleinen Unterschied zur Vorkalibrierung sehe. Eher ist die Vorkalibrierung besser (Sind wohl Ungenauigkeiten des Spyder wie ich vermute)
Deshalb nutze ich inzwischen nur noch die Voreinstellungen, die über Mode angewählt werden können, dort erscheint eine Liste in der dann auch deine individuelle Kalibrierung auftauchen müsste, wenn du den Monitor Hardware- kalibriert hast.
Ich fertige auch Ausdrucke mit einem Fine- Art- Drucker an und binde natürlich die ICC- Profile der Papierhersteller ein, um vorher ein Softproof auszuführen.
Und was soll ich sagen: Es passt absolut perfekt! Mit einem guten Profil des Papierherstellers (die sind leider unterschiedlich gut), sehen die ausgedrucken Bilder exat so aus wie auf dem Bildschirm, deswegen weiß ich, das die Kalibrierung noch passt. Die ist beim Druck ja sehr viel kritischer.
Viel Glück beim kalibrieren.
LG Thorsten
herzlichen Dank für Deine ausführlichen Erklärungen!
Ich habe - denke ich - bei der Kalibrierung alles richtig gemacht.
Insofern verwundert mich es, warum es dann so eklatante Abweichungen gibt.
Hierfür hab ich einfach keine Erklärung, denn gegenüber den Standardeinstellungen dürften sich eigentlich keine so großen Diskrepanzen ergeben. Wo liegt da der Hund begraben?...
Wie Du ja schon sagst, sind die Voreinstellungen des Monitors nahe am Optimum.
Deshalb hab ich jetzt auch auf diese zurückgesetzt.
LG Stephan
da die Voreinstellungen wirklich sehr sehr gut sind, ist das ja auch kein Beinbruch.
Ich habe noch eine Idee:
Werden die Farben des Monitors evt. schon von Windows vorverbogen, so das einmal das Windows Profil zum Einsatz kommt und zusätzlich das Hardwareprofil des Monitors?
Dann müssten aber auch die Farben der Voreinstellungen des Monitors sRGB und Adobe RGB nicht stimmen, außerdem wird duch Windows nach dem Hochlaufen des Monitors ja auch eine Mitteilung ausgegeben und man sieht das der Monitor dann seine Farben verändert.
Ich nutze den Eizo an einem Desktop als 2. Monitor. Der 1. Monitor ist ein preiswerter, der den Adobe- Farbraum nicht abbilden kann.
Diesen 1. Monitor habe ich mit dem gleichen Spider- Tool Softwarekalibriert und den Eizo hardewarekalibriert.
Ich nutze am Eizo aber nur noch die Vorsteinstelungen sRGB und Adobe RGB, da sie etwas besser passen als meine Kalibrierung, woran es liegt kann ich auch nicht sagen. Aber die Unterschiede sind bei mir nicht groß.
Der 1. preiswerte Monitor liegt kalibriert nah am Eizo in sRGB, der Eizo ist natürlich immer noch besser, auch im Blickwinkel.
Für den Druck ist aber zwingend Adobe RGB nötig und da passt wie gesagt die Eizo Vorkalibrierung perfekt zu den Ausdrucken mit den Papierprofilen der Papierhersteller.
LG Thorsten
inzwischen zweifel ich schon wieder, ob das Problem bei Win 7 liegt.
Ich hab zwar nun auf die Werkseinstellungen zurückgestellt. Wenn ich allerdings im Betrachtungsmodus auf sRGB umstelle erhalte ich da wesentlich blassere Farben.
Eigentlich sollten doch beide Profile relativ identisch sein...
Obwohl ich nun viel gelesen und mich informiert habe, bin ich nicht viel schlauer geworden. Bis auf die Erkenntnis, dass ich offenbar nicht der Einzige bin, der diese Probleme hat.
In Unwissenheit LG Stephan
ja, das ist normal.
Ich hatte früher die gleichen Probleme.
Zu deinem Problem: Es hängt davon ab in welchem Farbraum dein Bild vorliegt.
Wenn es im Adobe Farbraum vorliegt und du auf sRGB umschaltest sind die Farben wesentlich blasser. Wenn es aber in sRGB vorliegt und du auf Adobe umschaltest ist es unnatürlich stark gesättigt. Immer den richtigen Farbraum zum Bild wählen.
Da die Bilder im Netz größtenteils in sRGB vorliegen, wandle ich bei Bildern die ich hier zeige den Farbraum beim Verkleinern in Lightroom immer in sRGB um.
Die meisten Monitore können ja auch den Adobe Farbraum nicht komplett abbilden.
Bei meinen Bildern Zuhause arbeite ich immer im Adobe Farbraum, um nicht Farben für den Druck zu beschneiden, dann schalte ich den Monitor um, das passt perfekt.
Bilder die im sRGB Farbraum vorliegen, müssen am Monitor in der sRGB Einstellung ungefähr so ausssehen, wie das gleiche Bild das noch in Adobe vorliegt in dem Mode Adobe am Monitor. Bis natürlich auf die Farben, die außerhalb von sRGB liegen.
Stell dir das so vor:
Die Farbinformation, das heißt die Sättigung der Kanäle R. G. B. wird in Zahlen beschrieben. Und damit das Ausgabegerät diesen Zahlen den richtigen Farbwert zuweisen kann, muss es wissen was z.B. 255 Rot bedeutet. Dazu muss es wissen, zu welchem Farbraum der Wert gehört.
Z.B. Der Wert 255-Rot im Adobe- Farbraum ist ein deutlich stärker gesättigtes Rot als 255 im sRGB- Farbraum.
Zum Verständis der Zusammenhänge kann ich dir das Buch "Fine Art Printig für Fotografen" von Steinmüller/Gulbins empfehlen, dort werden die Zusammenhänge gut erklärt, auch wenn du nicht selbst drucken möchtest, sonder drucken lässt, ist es sehr lehrreich. Es muss nicht die neueste Version sein.
LG Thorsten