Hi und Hallo liebe Naturfotografen, wie schon im Thread "Hilfe bei Monitorsuche" erwähnt, habe ich ein paar Fragen zur Kalibrierung meines Eizo CS240 und hoffe auf Hilfestellung eurerseits. Bisher habe ich mit einem nicht kalibrierten Samsung T220 TFT mit TN Panel gearbeitet und so einige Schockmomente nach der Sichtung ausbelichteter Motive hinter mir. Da passte mal gar nix. Ein Monitor für die Bildbearbeitung musste her und so habe ich mich für den Eizo CS240 entschieden. Die Tests waren durchweg positiv und auf der Photokina habe ich mich am "lebenden Objekt" direkt verliebt. Der Moni in Verbindung mit dem Kalibrierungsgerät X-Rite i1 Display Pro sollte es also werden. Nun steht der Bildschirm auf meinem Schreibtisch und nach der Kalibrierung bin ich irgendwie alles ... nur nicht zufrieden. So hatte ich mir das eigentlich nicht vorgestellt. Die Farben sind extrem knallig, ganz besonders das ROT, irgendwie schaut alles ein wenig zu dunkel aus und weiße Seiten/helle Bilder, Schriften haben definitiv einen Rot-Stich. Mir ist bewusst das eine Kalibrierung von Fall zu Fall, von Licht zu Licht, Tageszeit, Raumbeleuchtung und von der eigenen Wahrnehmung immer ein wenig unterschiedlich ist. Letzten Endes ist ja auch die Frage welches Ziel man mit der Kalibrierung verfolgt. Webdesign, Bildbearbeitung, Druckvorstufe etc.. Nun, mein Büro ist gelb gestrichen und die Beleuchtung in Form von 2 Schreibtischlampen und 1 Deckenleuchte (mit herkömmlichen 60 Watt Birnen) sicherlich für eine Farbbeurteilung nicht 100% von Vorteil. Da fängt das Grübeln über den für mich korrekten Kelvin Wert (5500K oder 6500K) schon an. Das eine wirkt zu gelb das andere zu kalt... Einen Fotodrucker habe ich nicht, sondern lasse meine Bilder z. B. von Saal ausbelichten. Da mein Workflow bisher unkalibriert stattfand also bis dato mit niederschmetternden Ergebnissen ... Eine Druckeranschaffung schließe ich in naher Zukunft aber nicht aus. Ich möchte halt meine Bilder farbsicher bearbeiten und letzten Endes das auf dem Papier sehen, was ich am Monitor per RAW Konverter/Lightroom/Photoshop entwickelt/bearbeitet habe. Nicht mehr und nicht weniger ... Lange Rede hin und her ... wie bin ich also vorgegangen: 1) 2) 3) 4) 5) 6) 7) 8) Ich habe mit weiteren Kelvin/Helligkeits/Gamma-Werten experimentiert, doch bleibt irgendwie alles mehr oder weniger so wie es ist. Wähle ich den im Monitor hinterlegten "Adobe RGB" oder "sRGB" Modus, erscheint mir diese Einstellung am ehesten "normal". Wechsel ich zum kalibrierten "CAL1" Wert ... ihr wisst schon ... Ich habe nun schon Stunden im Netz nach ähnlichen Fällen gesucht, aber nicht wirklich was gefunden. Mich würde an dieser Stelle interessieren mit welchen Werten ihr eure Bildschirme kalibriert habt? Der eine Schreibt 5500 K, der andere sagt 6500 K sind "normal". Woanders steht das der Gammawert bei 1,8 statt 2,2 liegen sollte. Also für jemanden wie mich, der noch ziemlich grün hinter den Ohren ist, was das kalibrieren von Monitoren angeht, öffnet sich hier ein großer "Dschungel" durch den man nur schwer durchblickt. Welche Erfahrungen habt ihr mit hardwarekalibrierfähigen Monitoren, ggf. sogar mit meinem Modell oder anderen Eizo Bildschirmen? Welches Kalibrierungsgerät nutzt ihr? Spyder, was von X-Rite? Welche Software? Und ganz wichtig: Habe nach meinem obigen Ablauf vielleicht etwas falsch gemacht oder übersehen? Gab es nach der Kalibrierung ähnliche Farbempfindungen eurerseits ins Stichige (egal in welche Farbrichtung)? Weitere Kalibrierungsgeräte zum testen habe ich leider nicht vorliegen. Bestenfalls ist es meine Wahrnehmung (welche sich hoffentlich legt), schlimmstenfalls ein defekter X-Rite. Vorab schon mal ganz, ganz lieben Dank für Meinungen, Tipps oder Hilfestellungen und sorry das es schon wieder ein Roman geworden ist. Viele Grüße, |
Nach meiner Thread-Eröffnung vor ca. 2 Wochen, möchte ich euch natürlich auf dem laufenden halten was aus meinem Rotstich-Problem geworden ist.
Ich habe den "X-Rite i1 Diplay Pro" reklamiert und heute ein neues Exemplar erhalten. Voller Spannung und mit leicht erhöhtem Puls habe ich eben eine neue Kalibrierung via ColorNavigator 6 durchgeführt ... und siehe da ... der Rotstich ist weg!
Die AdobeRGB Werkseinstellung deckt sich nun so ziemlich mit meinen kalibrierten Werten, nur das meine gewählte Kelvin-Einstellung ein wenig wärmer ist und die Farben leicht intensiver. Ernüchternd schauen jetzt jedoch meine bearbeiteten Fotos der letzten 4 Jahre aus. Kein Wunder wenn man sooo lange mit einer TN-Panel-Gurke Bildbearbeitung betreibt. Die teilweise schrecklichen Ausbelichtungen decken sich nun leider mit der wirklichen Darstellung am Moni. Aber das gehört nun endlich der Vergangenheit an. Besser spät als nie ...
Und nochmals ein dickes Dankeschön an Thorsten, Erich und Birgit.
Lieben Dank für Eure Unterstützung!!
Constantin
*Der heute ein wenig besser schlafen kann als in den letzten Tagen*
freut mich, das sich das Problem geklärt hat.
Entschuldige, dass ich auf deine letzte Frage so lange nicht geantwortet habe, ich habe viel um die Ohren und wollte auch auf deine Frage bezüglich der Windows Farbverwaltung antworten und nachsehen, denn das weiß ich nämlich gar nicht, da habe ich noch nie nachgesehen, denn es passt ja alles.
Danke für deine Aufklärung mit dem Menuepunkt Custom vs. Cal1. Stimmt, es ist einer der Cal-Punkte, aber der Unterschied ist bei mir gering, da wie gesagt der Monitor vorzüglich ab Werk kalibriert wurde.
Viel Spaß mit dem Monitor, ich möchte ihn nicht mehr missen!
LG Thorsten
Lieben Dank für euer umfangreiches Feedback bzgl. meines Kalibrierungsproblems.
Da habe ich mich sehr ´drüber gefreut.
Obwohl ich mich die letzten Tage stundenlang in das Thema Kalibrierung/Profilierung hineingekniet habe, bekomme ich die Rot/Rosa-Stich-Problematik einfach nicht in den Griff.
Selbstredend habe ich durch euch und durch das stöbern im Netz eine Menge an Wissen gewonnen und letzten Endes gemerkt wie naiv ich mit dem Thema Farbmanagement umgegangen bin. Die Tatsache nun wie ein Ochs vorm Berg zu stehen, gepaart mit meiner Unwissenheit in diesem Bereich und der Glaube dieses Thema mal eben "Ratz Fatz" über die Bühne zu bringen, hat mich nach dem Einlesen in die umfangreiche Farbwelt eines besseren belehrt.
Ich hatte keine Ahnung von ICC Profilen oder gewusst das Windows 7 den erweiterten Farbraum gar nicht darstellen kann. Klar kannte ich den Unterschied zwischen Adobe RGB und sRGB, aber viele Einzelheiten zu den Einstellungen in den Bearbeitungsprogrammen oder der Kamera waren mir neu. Auch Dinge wie Softproof hatte ich mal aufgeschnappt, aber wenig Beachtung geschenkt. Jetzt könnt ich mir ständig mit der Hand auf die Stirn kloppen, denn der eine oder andere Groschen ist nun gefallen ... zumindest was mein Wissen zu diesem Thema angeht. Aber nun nochmal zu meinem Eizo und dem i1 Display Pro.
An dieser Stelle aber erstmal ein ganz besonderes Dankeschön an Thorsten für die sehr umfangreichen Erläuterungen (!) und an Dich Birgit für die Bereitstellung Deines Profils zum testen (Dir schreibe ich noch eine PMS).
Die eigentliche Kalibrierung und Profilierung in Windows ist gar nicht das große Problem. Nur die Verwunderung wie seltsam das gemessene Profil zu den Werkseinstellungen wirkt. Die haben nämlich mal gar nix gemein.
Wie geschrieben, habe ich den Monitor ausgepackt und mit meinem DVI Kabel (ein recht hochwertiges) angeschlossen. PC hochgefahren und die vorhandenen Bildmodi mittels der MODE Taste durchgezappt. Der CUSTOM Modus den ich selbst regulieren kann, kam meinem alten Samsung mit TN Panel sehr nahe und die Helligkeit und Farbkraft waren schon ganz nett anzuschauen. Den PAPER Modus kann ich weniger gebrauchen. Ein Klick auf ADOBE RGB lässt die Farben in Windows leuchten und wirkt recht kühl. Im sRGB Mode nimmt die Farbintensität zum ADOBE RGB Modus sehr ab (für meinen Geschmack schon sehr blass). Der Rest bleibt gleich. Da man überall (z. B. PRAD) liesst das die Werkskalibrierung schon hervorragend sein soll, nahm ich das einfach mal so zur Kenntnis. Mit welchen Werten die ADOBE/sRGB Modis vom Werk kalibriert sind weiss ich aber nicht. Von der Kelvin Zahl würde ich auf 6500 K tippen. Alle anderen Werte ... keine Ahnung.
Dann habe ich den X-Rite i1 Display Pro ausgepackt und die ColorNavigator Software installiert und auf die neuste Version geupdatet. Die X-Rite Software nutze ich - wie geschrieben - nicht. Da der Eizo ja hardwarekalibrierbar ist, habe ich diesen dann noch mit dem USB Kabel am PC verbunden und die Windowseigene Kalibrierung deaktiviert. Nachdem der Moni warmgelaufen war, habe ich dann die erste Messung PHOTOGRAPHY durchlaufen lassen. Die Werte wurden nach Abschluss der Kalibrierung ziemlich genau erreicht, doch sofort zog sich ein Rosarot-Stich über das gesamte Bild. Jede Software, jedes Bild ... alles hat einen rosa Stich. Lt. Thorsten dürfte sich der ADOBE RGB Modus und die Kalibrierung mit dem X-Rite gar nicht so weit voneinander unterscheiden. Bei mir sind es Welten. Ich habe das DVI Kabel getauscht und auch einen Displayport Kabel ausprobiert. Weiterhin den X-Rite an sämtliche USB Buchsen auf der Hinterseite meines PCs angeschlossen (nicht am Hub oder am Moni) und darauf geachtet das der Diplay Pro bei der Kalibrierung sauber aufliegt. Ob eigene Werte in Änderung bei Helligkeit oder Kelvin etc. bringen zwar sichtbare Unterschiede doch immer ist - egal was ich tue - dieser Rotstich zu sehen. Die Werkseinstellungen sind dagegen sauber und klar. Am Eizo liegt es also nicht.
Dann habe ich mir das Farbmanagement in Windows angeschaut und sämtliche Einstellungen ausprobiert. Nach all der Spielerei - die ebenfalls nix brachte - mein Profil nachwievor als Standard hinterlegt und alle anderen Dinge von Windows wieder auf ihren Standardwerten. Dann hatte ich meine AMD Vision Engine Control Center Grafikkartensoftware (Radeon HD 5800 mit 1 GB Bildspeicher) in Verdacht das diese irgendwie die Profilierung verbiegt. Treiber ist aktuell und auch dort konnte ich nix finden. Standardmäßig muss man ja eigentlich weder in Win 7 64 Bit noch in den Grafikkarteneinstellungen was umbasteln. Wenn ich den Rechner neu starte sieht man den Rotschleier schon beim Hochfahren, denn der Moni startet automatisch im kalibrierten Modus und jede Software oder Bildbearbeitungsprogramm sieht furchtbar aus. Wenn man 1 Stunde mit dem Rotstich arbeitet, fällt er gar nicht mehr auf. Wechselt man aber zum surfen im Netz manuell per MODE Taste auf den sRGB Mode und später wieder zurück, gibt es wieder den riesen Schreck wie ätzend die Kalibrierung doch aussieht.
Ganz ehrlich? Eigentlich weiss ich nun wirklich nicht mehr was ich machen soll, außer mir einen zweiten X-Rite zu bestllen um zu schauen ob dieser besser funktioniert. Irgendwie habe ich den Verdacht das es eben an der Messung/Kalibrierung liegt und nicht an der Gewöhnung, Windows, der Grafikkarte oder gar dem CS240. Zumal die Werkskalibrierung extrem abweicht. Damit sehe ich ja den Unterschied.
Aber nochmal eine Frage zum Verständnis:
Das kalibrierte Profil ist in Windows als Standard hinterlegt. Wenn ich den PC neu starte wird dieses geladen und zeigt mir sofort ein rotstichiges Bild. Auch wenn dieses nicht so wäre und alles in Ordnung, muss ich dann zwingend manuell am Monitor auf den sRGB Modus stellen wenn ich surfen, Office nutze oder was spielen möchte? Sobald ich dann in Lightroom oder Photoshop CS6 wechsel, schalte ich manuell in den kalibrierten Modus oder auf den werkseingestellten ADOBE RGB. Korrekt? Ich hatte eigentlich gedacht das Windows beim Start automatisch beim sRGB Modus bleibt und erst bei Software welche den erweiterten Farbraum nutzt in diesen wechselt/anzeigt, da man ja nur dort effektiv damit arbeiten kann. Um später dann auszubelichten läd man sich entsprechende Softproofs um ggf. Änderungen für die Druckerei oder für´s Durckpapier bei Selberdruck vorzunehmen.
Habt ihr denn nach der Kalibrierung ggf. noch Änderungen im Windows Farbmanagement machen müssen?
Das Umgebungslicht wird bei der ColorNavigator Messung in Verbindung mit dem X-Rite nicht berücksichtigt, korrekt?
Abgesehen davon habe ich den Raum bei der Kalibrierung völlig abgedunkelt oder hatte meine Schreibtischlampe eingeschaltet welche ich standardmäßig abends nutze. Die Ergebnisse waren aber immer die selben.
Wie geschrieben, ich habe mir glaube alle in YouTube verfügbaren Videos zum Thema Eizo/X-Rite/Kalibrierung/Windows-Farbmanagement/ColorNavigator angeschaut und sämtliche Foren/Blog-Einträge gelesen die dieses Thema behandeln. Viele Leidensgenossen sind dabei, viele Tips die nix brachten habe ich ausprobiert und bin hoffentlich an einem Punkt angekommen an dem es nicht mehr an meinem Unwissenheit liegt, sondern ggf. wirklich nur an einem defekten X-Rite Produkt.
Aber vielleicht habt ihr Drei oder noch jemand anderes eine Idee was ich versuchen könnte.
Ganz lieben Dank nochmals für die bisherige (und zukünftige) Unterstützung eurerseits.
Netter Gruss,
Constantin
nix zu danken, mir ging es vor einigen Jahren wie dir, ich habe mich ums Farbmanagement wenig gekümmert. Als ich mir aber einen Fotodrucker anschaffte, und die Ergebnisse nicht meinen Vorstellungen entsprachen, musste ich mich zwangsläufig mit dem Thema beschäftigen.
Ich habe auch mal ein sehr gutes Seminar von Marc Hesse (GDT) zu dem Thema besucht, der übrigens auch exzellente Drucke anfertigt, danach war mir einiges klarer.
Ich bin bei der Monitorprofilierung vorgegangen wie du:
Den Eizo Color Navigator habe ich auf dem Rechner installiert, dann meinen Spider3pro über USB an den Monitor angeschlossen und die Kalibrierung nach den Anweisungen durchgeführt, gewählt habe ich die Voreinstellung 5500 Kelvin, oder hat er 5800 Kelvin vorgeschlagen? Ich weis es nicht mehr genau, ist auch unwichtig. Ich habe die wärmere Einstellung gewählt da meine Fotolampe ein Licht von 5000 Kelvin abgibt, aber das ist denke ich gar nicht dein Problem.
Meinen preiswerten 1. Monitor habe ich über den Rechner mit der Spider3- Software kalibriert, nicht noch einmal den Eizo.
Wenn ich jetzt am Eizo meine eigene Kalibrierung (Mode Einstellung Custom) mit der Werkskalibrierung (Mode Einstellung Adobe RGB) vergleiche, sehen sie exakt gleich aus, Unterschiede muss ich erahnen.
Die Einstellung sRGB am Eizo sieht der Softwarekalibrierung meines anderen Monitors ähnlich, nicht gleich.
Ich denke der Fehler bei dir liegt an der Kalibrierung, wenn diese nennenswert von der Eizo eigenen im Adobe Modus abweicht.
Hat bei der Kalibrierung denn der Eizo ColorNavigator6 den xRite erkannt? Bei mir wurde mein Spider3pro mit Namen angezeigt.
Falls du alles so durchgeführt hast, würde ich auf den Kalibrator als Ursache tippen, obwohl Ferndiagnosen natürlich schwierig sind.
Wenn ich meinen Rechner starte, erscheint nur auf meinem alten Monitor die Meldung das das Profil für diesen Monitor in die Grafikkarte geladen wurde, für den Eizo wird nichts geladen, das Profil steht ja im Monitor, so sollte es auch sein.
Das Profil für den Eizo wurde also nicht in Windows hinterlegt, es steht im Monitor, Windows weiß davon gar nichts. Nur das Profil für den anderen Monitor wird in Windows hinterlegt. (Software-kalibriert)
Du musst den Monitor bei anderen Aktivitäten auch nicht zwingend auf sRGB umschalten, sondern nur wenn die Farben nicht richtig angezeigt werden, das kannst du nur vermuten, Dann wurde bei den entsprechenden Inhalten nicht konsequent auf das Farbmanagement geachtet. Das ist aber leider oft der Fall, da die meisten Nutzer nur Monitore besitzen die gar nicht mehr als sRGB anzeigen können, die sehen das Problem also gar nicht.
Deshalb stelle ich meinen Monitor abseits von Lightroom, Photoshop und Co auf sRGB.
LG Thorsten
und ein weiteres Mal lieben Dank für Deinen langen Kommentar und Hilfeversuch!
Ich weiss das sehr zu schätzen! Und dann auch noch in den frühen Morgenstunden verfasst.
Bist Du danach auf Fotopirsch gegangen, oder konntest Du einfach nicht mehr schlafen?
Obwohl ich schon mal an einem Webinar und Vortrag von Datacolor bzgl. Kalibrierung und Profilierung teilgenommen habe, ist vieles schon wieder vergessen oder wurde erst gar nicht verstanden. Seinerzeit hatte ich ja noch keinen kalibrierfähigen Monitor und somit konnte ich gelerntes oder aufgeschnapptes nicht umsetzten und entsprechend verinnerlichen. Dennoch sind persönliche Vorträge und Workshops eine wunderbare Sache. Das mache ich auch viel lieber als mir Dinge anzulesen. Das ist oft mühsam und wenn das geschriebene Wort unverständlich verfasst ist auch nicht wirklich einfach. Demnach kann ich voll und ganz verstehen das Dein Workshop den einen oder anderen Groschen hat fallen lassen. Von Mensch zu Mensch ist es auch mir halt immer noch am liebsten.
Ich bin schon mal beruhigt das ich nach meiner Ablaufschilderung lt. Deiner Aussage keine Benutzerfehler mache. Die Kelvin Einstellung ist in der Tat nicht wirklich das Problem. Denn diese variiert angemessen. Gelblich weiss zu bläulich weiss. Je nachdem ob ich 5500 oder 6500 K einstelle (oder irgend einen Wert dazwischen).
Du schreibst das Deine Kalibrierung unter CUSTOM abgelegt ist. Meine wird, je nach Anschluss ob DVI, HDMI oder Displayport unter CAL1, 2 oder 3 gespeichert. Da habe ich auch keinen Einfluss drauf und wird vom Bildschirm selbst gewählt. Die CUSTOM Einstellung kann ich, soweit verstanden, halt selbst nach Augenmaß einstellen und wird nicht von der Kalibrierung berührt. sRGB und ADOBE RGB sind die Werkseinstellungen seitens EIZO. Mit denen Werten kann man sehr gut arbeiten. Soweit ich beurteilen kann. Und die CAL Modi (welche ohne Messungen deaktiviert bleiben) sind halt nur dann manuell wählbar insofern eine Messung gespeichert wurde.
Weiterhin schreibst Du das Windows von dem hardwarekalibrierten Monitor nix weiss. Wenn ich eine Kalibrierung mittels ColorNavigator erzeuge und den Monitor bei der Kalibrierung selbst im sRGB oder CUSTOM Modus stehen habe (da so die Farben "normal" und nicht übersättigt dargestellt werden), springt die Bildschirmansicht NACH der Kalibrierung sofort auf das neue Profil um und das komplette Windows wird eben rosarot-stichig (ganz besonders die hellen/weissen Flächen) und die Icons sind extrem gesättigt. In der Windows 7 Farbverwaltung ist automatisch die Option "Eigene Einstellung für das Gerät (der Eizo TFT) verwenden" aktiviert und das ICC Profil "100cd 6500k 2,2" als STANDARD hinterlegt. Da habe ich selbst gar nix gemacht. Diese Werte müsse bei Dir doch auch eingetragen sein, oder? Alle anderen Windowseinstellungen bleiben unberührt. Auch ich drehe da nicht mehr dran.
Da ich mit dem Rotstich nicht standardmäßig in Windows arbeiten kann, stelle ich manuell auf den Eizo MODE sRGB um. Wenn ich dann den PC herunterfahre und am nächsten Tag wieder hochfahre, startet das Betriebssystem erstmal im verlassenen sRGB Modus und kurz bevor ich dann die Maus in Windows nutzen kann und arbeiten möchte wird zuletzt das Standard Profil "100cd 6500k 2,2" geladen und alles ist wieder farbstichig. Der Monitor steht dann automatisch auf CAL 2 (Anschluss per Displayport). Und das sollte halt nicht sein.
Der X-Rite Treiber wurde bei der ColorNavigator Installation direkt mit installiert und auch das Gerät selbst wird exakt mit "i1 Display Pro" vor der Kalibrierung angezeigt und angefordert. Auch da läuft alles korrekt ab.
Wenn alles korrekt wäre, würde ich vom laden des Profils beim Windows-Start optisch nix merken und NUR wenn ich ein Bildbearbeitungstool nutze - welches eben den erweiterten Farbraum verarbeiten kann - den kalibrierten Farbraum auskosten. Kann ja nicht sein das ich beim starten die gesättigten Farben angezeigt bekomme, so nicht arbeiten kann und will und jedes Mal manuell mittels der MODE Taste in den sRGB Modus wechseln muss.
Und da lt. Deiner Aussage die Kalibrierung nicht wesentlich von der Werkseinstellung abweichen sollte, MUSS also irgendwas mit der Messung in die Hose gehen. Ich werde den X-Rite nun umtauschen (in der Hoffnung das es daran liegt). Es sei denn ich habe nachwievor einen Denkfehler und stehe wie blöde auf dem Schlauch und sehe den Wald vor lauter Bäumen nicht (was ich immer noch nicht ausschließen will!).
Lieben Dank nochmal für die schon jetzt sehr, sehr hilfsbereite Unterstützung!!
Constantin
Anfang schon wieder aus dem Gedächniss.
L.G. Erich
Ich besitze den CS240 nicht aber den CE240W.Dieser Monitor,wird Hardware kalibriert ich weiß
nicht ob das einen Unterschied macht. Torsten, empfielt Dir hier den sRGB (Er wird seine Gründe haben)Ich habe gelehrnt immer den größt möglichen Farbraum zu benutzen allso RGB.
Nur wenn ich ein Bild Drucke allso in JEPG abspeichere wandle ich es in sRGB um.
Ich kalibriere meinen Monitor mit der ColorNavigator Softweare die dem Monitor beiliegt.Als Hardware benutze ich nicht den XRite sonder Speyder 3pro.
Gamma 2,20 Weißpunkt 6500 k Brightness 80cd/m,Black Level minimum das sind meine Einstellungen
bevor ich kalibriere.Danach das Resultat WP 6529,Brightness 80,6cd ,BL 0,12cd
Damit ,habe ich einen Top kaliebrierten Monitor. Versuche es einmal.Im übrigen,hast Du Dir
einen Monitor gekauft der 99% des RGB Farbraums darstellt.Warum dann im sRGB arbeiten??
L.G- Erich Übrigens.Auch wenn du den XRite benutzt,Software muß Color Navigator sein.
ich denke du hast mich missverstanden, auch ich nutze meist den vollen Farbraum (bei meinen eigenen Bildern und als Vorstufe zum Druck), ansonsten hätte ich mir ja einen billigeren Monitor anschaffen können.
Nur bei Bildern bei denen der Farbraum nicht hinterlegt ist, kommt es mit dem vollem Monitorfarbraum zu Unfällen. Und da man nicht weiß, bei welchen Bildern der Farbraum korrekt hinterlegt ist, schalte ich im Internet auf sRGB um, da die Bilder ja auch meist im sRGB- Farbraum vorliegen, normalerweise. So vermeidet man Farbunfälle.
Viele Browser beherrschen auch kein Farbmanagement, so das es zu Fehlinterpretationen kommen kann.
Siehe hier:
http://fotovideotec.de/browser_farbmanagement/
Deshalb wähle ich am Monitor immer sRGB wenn ich im Internet unterwegs bin, auch hier im Forum.
Ich denke, das ist auch er Grund warum hochwertige Monitore diese Umschaltung haben.
Die Farben werden auf dem Monitor nur richtig angezeigt, wenn Farbmangement bei jedem einzelnen Schritt von der Aufnahme bis über die Wiedergabe auf dem Monitoren konsequent eingehalten wird. Fehlt es auch nur an einer Stelle, ist der Rest für die Katz, dann hilft auch der beste Monitor nichts. (z.B. Fehler bei der Umwandlung der Bilder, nicht eingebetetes Profil, oder einfach zugewiesen, nicht umgerechnet, oder der Browser, oder, oder...
LG Thorsten
ich besitze den Monitor ja auch und habe ihn mit dem Spider Hardware- kalibriert, es ist alles zu meiner vollsten Zufriedenheit. Der Monitor ist zu vielen Kalibratoren kompatibel.
Ich vermute einmal, du machst folgenden (Denk-) Fehler:
Der Monitor besitzt einen sehr großen Farbraum, er deckt Adobe RGB zu 99% ab.
Der Monitor besitzt auch eine Umschaltung des Farbraumes: die "Mode- Taste"
Der Adobe Farbraum ist sehr viel größer als der sRGB Farbraum, größer heißt: Er enthält deutlich gesättigtere Farben.
Im Internet ist alles sRGB, so auch hier im Forum. Wenn nun aber in den Bildern nicht sRGB als Farbraum hinterlegt ist, weis der Rechner nicht, wie er das Bild interpretieren soll. Das ist leider häufiger der Fall.
z.B. in einem Bild ist als ROT- Kanal der Farbwert 255 hinterlegt (je höher um so gesättigter) 255 bedeutet im Adobe Farbraum aber eine deutlich gesättigtere Farbe als im sRGB- Farbraum. Wenn nun ein eigentliches Bild im sRGB- Farbraum als Adobe RGB interpretiert wird, stimmen die Farben nicht und umgekehrt.
Dein neuer Monitor kann nun sehr gesättigte Farben darstellen, die dein alter Monitor gar nicht darstellen konnte. Wenn du nun mit dem neuen Monitor ein Bild das im Adobe RGB Farbraum vorliegt betrachtest, wird es sehr viel gesättigter aussehen, das hast du vorher einfach nicht gesehen.
Wenn nun aber ein Bild das im sRGB Farbraum vorliegt, aber keine Farbrauminfo beinhaltet und du es dir im Adobe Farbraum ansiehst, wird es zu farbintensiv dargestellt, ist die Farbrauminfo im Bild vorhanden, passt es wieder.
Geh einfach so vor:
Bei Bildern im Netz, oder aus fremder Hand, bei dem die Farbrauminfo evt nicht vorhanden ist, wähle am Monitor sRGB als Farbraum, bei deinen eigenen RAW- Dateien oder JPGs im Adobe Farbraum den kalibrierten Wert, oder die Adobe Einstellung am Monitor.
Wenn du den Monitor richtig kalibriert hast, dürftest du zwischen diesen beiden Einstellungen kaum einen Unterschied sehen, da dieser Monitor hervorragend ab Werk vorkallibriert wurde, jedenfalls meiner.
Mach einfach einmal folgenden Versuch zum Verständnis:
Stelle deine Kamera auf sRGB, dann werden die JPGs im sRGB Format ausgegeben, die RAW- Daten aber nicht im reduzierten sRGB Farbraum, sondern im viel größeren Kamera- Farbraum.
Vergleiche einfach einmal diese beiden Bilder auf deinem neuen Monitor mit deiner Kalibrierung, oder der Adobe- Einstellung des Monitors:
Du wirst sehen, das die RAW- Bilder deutlich gesättigter sind, als die sRGB- Bilder.
Machst du den gleichen Test mit deinem alten Monitor, der nur sRGB ausgeben kann, wirst du kaum einen Unterschied sehen.
Mach dir die Zusammenhänge einfach einmal klar. Unter Farbraum wirst du jede Menge Infos im Netz finden, ansonsten kann ich dir das empfehlenswerte Buch "Fine Art Printing für Fotografen" empfehlen (Dpunkt-Verlag), dort werden die Zusammenhänge sehr anschaulich dargestellt.
Ich denke, du hast den Monitor über den Eizo- Color Navigator kalibriert und nicht über die Software deines Kalorimeters, wenn ja hast du es richtig gemacht.
Über die Software des Kalorimeters ist es ungenauer und du verschenkst Farbabstufungen, da die Farbwerte in der Grafikkarte verbogen werden, damit es passt.
Dein Eizo ist Hartware- kalibrierbar, das heißt die Korrekturwerte werden direkt in den Monitor geschrieben, das ist wesentlich genauer.
LG Thorsten
ich habe noch Folgendes vergessen:
Welche Farbtemperatur du wählst, ist gar nicht so wichtig, das menschliche Auge kann sich bestens adaptieren, wenn du zwei Monitore nutzt, so wie ich, sollten sie natürlich auf Grundlage der gleichen Farbtemperatur kalibriert sein. (Der 2. Monitor ist ein preiswerter mit TN- Panel und dem gleichen Spider3, Software- kalibriert, also mit dem Spider Programm.
Wähle die Farbtemperatur nach deiner Umgebung im Raum, warmfarbige Umgebung: Wärmere Grundabstimmung des Monitors. Ich habe am Schreibtisch eine Fotolampe mit 5000k zwecks Beurteilung von Ausdrucken, also habe ich bei den Monitoren 5500 gewählt.
LG Thorsten