Eingestellt: | 2007-11-25 |
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JK © | |
Junge Kegelrobbe nach dem Säugen Mamas Milch kleckert noch aus den Barthaaren... Es ist wieder so weit: Auf der Helgoländer Düne bekommen die Kegelrobben bald wieder Nachwuchs. Die Neugeborenen wiegen etwa 10 kg und sind ca. 1 m lang. Sie werden mehrmals täglich gesäugt und nehmen pro Tag 1-2 kg zu. Nach etwa 3 Wochen verlieren sie ihr weißes Fell und färben sich grau wie die Alttiere. Erst dann kommt der Wechsel ins kalte Wasser, die inzwischen angelegte Fettschicht schützt sie vor dem sonst tödlichen Wärmeverlust. Diese Aufnahme entstand am 29.12.06. Im Sommer erzählte man mir auf Helgoland, dass die Jungtiere am Nordstrand der Düne die Januar-Sturmflut nicht überlebt haben sollen. Auch vor wenigen Wochen soll ein schon sehr früh geborenes Baby den Fluten zum Opfer gefallen sein. Nachtrag: Die meisten Kegelrobben-Babies wurden am steinigen Oststrand geboren, am Nordstrand waren meines Wissens nur 4 Jungtiere. Ob alle 4 in der Sturmflut umgekommen sind, kann ich nicht sagen. Mehr Kegelrobben-Fotos hier: http://www.jfk-wildlife.de/bildersuche/kegelrobbe.htm |
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Technik: | Canon 30D + 500mm/4.0 L IS + Extender 1.4x, Stativ |
Natur: | Naturdokument ? |
Größe | 247.7 kB 900 x 600 Pixel. |
Platzierungen: |
9. Platz Tierbild des Monats November 2007 |
Ansichten: | 6 durch Benutzer439 durch Gäste796 im alten Zähler |
Schlagwörter: | grypus halichoerus helgoland kegelrobbe |
Rubrik Säugetiere: |
auch dir ein Dankeschön für deine interessanten Ergänzungen und Berichte aus Zivi-Zeiten!
Ja, die Basstölpel und Kegelrobben haben sich inzwischen fest auf Helgoland etabliert, aber die Seehunde sind dort keineswegs selten geworden. Inzwischen sollen ca. 200 Basstölpel-Paare auf Helgoland brüten. Auch der Kegelrobbenbestand hat wohl die Zahl 200 bereits überschritten, am Strand liegen im Frühjahr und Sommer oft 70-80 Tiere, die anderen sind auf Fischfang. Manchmal findet man gar keine vor, dann sind alle hungrig oder im Laufe des Tages vor den Spaziergängern (nicht den Fotografen!) ins Wasser geflüchtet. Im Jahre 2002 sah ich ca. 600-700 Seehunde vorwiegend am Südstrand der Düne, dann kam die große Seuche... Aber mit mindestens 200 Tieren, die gewöhnlich am Nordstrand lagen, konnte man in den letzten Jahren am frühen Morgen immer noch rechnen (nicht im Winter). Im Laufe des Vormittags ziehen sich die Seehunde oft ins Wasser zurück. Im letzten Sommer (Anfang Juli) fand ich sehr viele Tiere wieder am Südstrand.
Gruß
Jens
zum Bild wurde m.E. alles gesagt, dem kann ich mich anschließen. Sehr schön! (PS: Bis auf die Barthaare )
Ich kann mich noch gut erinnern, 1989, damals habe ich einen Monat auf Helgoland verbracht. Es wurde immer wieder von "DER" Kegelrobbe berichtet, die sich auf der Düne im Hafen unter den Seehunden aufhielt. Mein Zivi-Kollege (als Taucher unterwegs) konnte sogar Aufnahmen (unter Wasser) von ihr machen. Auch wenn wohl schon immer Kegelrobben "mal" auf Helgoland gesehen wurden, so war es zumindest in aller Munde...
... und jetzt... man muss die wenigen Seehunde suchen, die man evtl. zwischen den vielen Kegelrobben finden kann - so ändern sich die Zeiten - und Helgolands Düne ist ein wichtiges Aufzuchtgebiet für die Nordsee-Population der Kegelrobbe geworden. 1989 gab es nur wenige auf einer Sandbank südlich von Sylt.
Basstölpel brüteten 1989 auch noch nicht auf Helgoland, jetzt sind es weit über hundert Paare, die regelmäßig dort brüten.
Ein leichter "Beigeschmack" bleibt bei dieser Ausbreitung leider nach wie vor, so sehr man sich auch auf Helgoland an Basstölpel und Kegelrobbe erfreut (und gerne Fotos davon macht): Sind die beiden Arten vielleicht dort "hingezogen", weil sie in ihrer eigentlich passenderen Heimat weiter nördlich nur noch wenig zu fressen haben (Überfischung)?? Den ursächlichen Zusammenhang zum menschlichen Einfluss kann wohl bisher keiner Beweisen (wie beim Klimawandel), möglich also, dass diese Entwicklung tatsächlich eine natürliche ist.
Ein paar HG-Infos, Gedanken und "Gelaber" zum sehr schönen Bild!
Gruß, Thorsten
Den vielen Kommentatoren ein Dankeschön für ihre netten und anerkennenden Worte! Ich sehe, dass Babies ihre emotionale Wirkung nicht verfehlen. Das Kindchenschema ist immer noch ein Gestaltungsmittel in der Fotografie.
@ Helmut: Ja, der Helgoland-Aufenthalt war wunderschön, ein einmaliges Erlebnis! Helgoland im Winter ist trotz manchmal widriger Wetterbedingungen ein Highlight der Tierfotografie.
@ Oliver und Holger: Offenbar ist es tatsächlich so, dass verschiedene Monitore Linien verschieden wiedergeben. Das Bild wurde in Ebenentechnik bearbeitet, es wäre ein Leichtes, die mit allen Ebenen gespeicherte Tiff-Datei (in 900 x 600 px) einer Nachbehandlung zu unterziehen, gerade einmal eine Sache von 1-2 Minuten. Doch mein Monitor, ein gutes, altes Iiyama-Röhrengerät, auf das ich sehr stolz bin, zeigte beim Blick auf die Barthaare eine gutmütige Wiedergabe. Also verspürte ich keine Veranlassung noch weiter einzugreifen und die Wiedergabe der Haare zu verändern. Oliver, Utas Röhrenmonitor reagiert offenbar ebenso wie meiner. :) Es ist wohl so, dass TFT-Monitore entweder genauer oder - im negativen Sinn - anfälliger bei der Wiedergabe feiner Strukturen sind.
Auch dies wird deutlich: Solche Aspekte der Bildkritik handeln wir unter P.S. ab. Trotzdem danke für eure Hinweise! Holger, dein Hinweis auf die gezwirbelten Haare war für mich neu, auch dafür sage ich danke!
Eines möchte ich noch zum Thema "Bart" ergänzen: Auch die Sandkörnchen, die an den Härchen des Babies haften, können den Eindruck einer leicht stufigen Linie hervorrufen.
@ Alfred: Was "deine" Murmels in Österreich sind, das sind "unsere" Meeressäuger. Wie wär's mit einem winterlichen Trip nach Helgoland?
@ Pascale: Was für Alfred gilt, gilt auch für dich. Helgoland ist ein Erlebnis! Deine Frage zum Schicksal der Nordstrand-Babies habe ich schon oben in meiner Beschreibung als Nachtrag beantwortet.
@ Robert und Hans: Ja, klar habe ich im "Dreck" gelegen, aber gerne, und Sand ist ja nicht so schlimm. Nur auf Dauer wird's kalt. Ich war mit Nele dort und wir haben uns etwa 5 Stunden lang warmen Atem in unsere Hände gepustet.
Gruß
Jens
wieder ein wunderschönes Tierportrait mit gelungener Beschreibung, das zu Recht für den Monatswettbewerb vorgeschlagen wurde.
LG
Christoph
ein tolles Foto mit großer emotionaler Wirkung, auch was deine Beschreibung betrifft.
Viele Grüße
Reinhard
ich betrachte die Aufnahme gerade am Röhren-Monitor meiner Frau, hier sieht es perfekt und auf den Punkt geschärft aus, was am Eizo-TFT nicht der Fall ist.
Aber und viel wichtiger ist, dass wir uns einig über die feine Aufnahme sind!
Gruß
Oli
ich schließe mich den Vorkommentaren voll und ganz an. Ein tolles Bild mit einer Brillanz. War's kalt auf Helgoland?
Viele Grüße
HG
Du hast einen interessanten Ausschnitt gewählt, und bestimmt bis du für das Bild im Dreck gelegen, die Robbenperspektive stimmt.
@ Oli: Die Tiere haben zum Teil gezwirbelte Barthaare, sie sind auf jeden Fall nicht immer nur glatt! Daher kann Jens da vermutlich garnix für und es wäre auch nicht monitorabhängig.
Viele Grüße aus Leverkusen
Holger
Ja, auch ich würde gern mal im Sand liegen und Robben fotografieren.
Gruß
Oli
P.S. Die leichte Überschärfung (Treppchen an den Haaren)ist sicher monitorabhängig.
Jetzt versuch ich's noch mal:
Ein ganz tolles Bild, Jens! Du weißt ja: ich liiiiiiiiiebe diese Kegelrobben-Babies und wäre ja soooooooooo gern mal dabei, wenn diese kleinen Wonneproppen gerade das Licht der Welt erblickt haben.
Schade, dass die Kleinen vom letzten Jahr nicht überlebt haben: etwa ALLE vom Nordstrand der Düne??? Ich hoffe ja so, dass sie es diesmal schaffen!
Gruß, Pascale
Aber auch wir sind ja nur ein "Auslaufsmodell".
Zum Bild:
Top wie immer.
Bildausschnitt gewagt, aber auch sehr gelungen.
Technik = perfekt.
Vielleicht sollten wir ja die Weihnachtsferien doch mal im hohen Norden verbringen, und nicht wieder in Neuschönau.
lg
alf
Gewaltig !!!
Das Erlebnis muß wunderschön gewesen sein.
Liebe Grüsse
Helmut
schönes Bild eines für mich noch nie erlebten Ereignisses.
Zu dieser Jahreszeit wär ich auch gerne mal vor Ort um das mitzuerleben.
Gruß Radi
Gewaltig !!!
Das Erlebnis muß wunderschön gewesen sein.
Liebe Grüsse
Helmut
Da kann ich nur eins sagen: Das Bild ist der Heuler!
lg, Andreas