Hallo, Seit nunmehr 2 Monaten bin ich Besitzer einer Sony A7, die ich mit meiner Olympus MFT- Ausrüstung in der Praxis verglichen habe. Da ich denke, dass das Thema viele interessieren dürfte, eine kurze Einschätzung meinerseits. Meine Motive: Landschaft aber auch Makro. Gekauft habe ich mir die A7, da ich alte manuelle Objektive einfach liebe! Bei Arbeiten mit einer Crop- Kamera wie die EM5 ja eine ist (Crop 2), kam der Wunsch bei mir auf, die Linsen mit ihren nativen Brennweiten nutzen zu können. Dies soll auch keine Bewertung der A7 im Vergleich zur EM-5 werden, sondern wie im Titel angegeben Vollformat vs. Crop-2 Kamera. Lohnt es? Die A7 hat eine 4- mal so große Sensorfläche wie die EM-5 und 24 Mio statt 16 Mio- Pixel. Das Rauschen der A7 mit ihrem 4- mal größeren Sensor, müsste doch theoretisch 2 Blenden besser sein, als das der EM-5, bei ähnlicher Sensortechnologie? Zu den Objektiven: Außerhalb der Naturfotografie liebe ich es auch, in alten schönen Städten Abends und Nachts zu bummeln. Rechenfazit: A7 Rauschvorteil: EM5 Rauschvorteil: So fallen auch die Ergebnisse in der Praxis aus, deshalb bin ich ja darauf gekommen nachzurechnen. Dabei ist ein Größenunterschied bei den Kameras kaum vorhanden, die A7 ist für einen Vollformatsensor verblüffend klein. Aber das Zuiko 2.0/12 MFT ist bei sogar ein wenig besserer Bildqualität, deutlich kleiner und leichter als das Zeiss 2.8/28. Fazit bei Nachtaufnahmen im manchmal angeheiterten Zustand Bei Makroaufnahmen ist MFT klar im Vorteil: Gesamtfazit: Ja, Die Rauscharmut der A7 ist beeindruckend, aber in der Praxis (bis ISO 800) nur relevant, wenn man in den RAW- Daten die Schatten stark aufhellt. Nein, weil der Auflösungsvorteil nur in der 100%- Ansicht bei genauem Hinsehen sichtbar wird, ansonsten ist er nicht zu sehen. Weil der Rauschvorteil bei niedrigen Empfindlichkeiten nicht sichtbar wird, wenn man die Schatten nicht extrem aufreißt. Bei Makroaufnahmen klarer Vorteil für MFT durch den Crop- Faktor, das wusste ich aber vorher, durch meine Erfahrung mit Nikon. Die Objektive wären deutlich größer, schwerer und teurer als für MFT, wenn ich mir neue kaufen würde. Also, Die A7 hat eine sehr schöne Farbwiedergabe, ähnlich gut wie meine Olympus- Kameras. Die Nikon D7000 habe ich deswegen gehasst, aber das fällt unter Geschmack. LG Thorsten |
Nach nunmehr einem halben Jahr intensiver Nutzung der A7 parallel meiner MFT Ausrüstung, haben sich die obigen Erfahrungen komplett bestätigt. Mir gefällt die A7 immer besser, nicht nur wegen ihrer hervorragenden Eignung für Fremdobjektive, wenn man den AF nicht benötigt, steht einem ein fast unbegrenztes Arsenal an Objektiven offen!
Die Farbwiedergabe der A7 ist besonders gelungen, für mich immer ein ganz wichtiger Punkt.
Inzwischen gibt es die A7II mit einem Bildstabi auf Chip- Ebene, nutzbar auch mit fremdadaptierten Objektiven, wie bei meiner EM-5.
Die Kamera ist zwar sehr klein, nur die Objektive müssen groß sein, da sie ja im Vergleich zu MFT die doppelte Diagonale ausleuchten müssen.
Für mich eine sehr gelungene Ergänzung meiner MFT- Ausrüstung zur Nutzung alter Objektive in erstklassiger Qualität.
LG Thorsten
danke für deinen ausführlichen Bericht. Ich besitze auch eine Olympus MFT Kamera, und brauche sie gelegentlich parallel zu meinen Canons. Der Grund, dass ich die Olympus nicht mehr häufig benutze, ist die sehr komplizierte und m.E. kontraintuitive Bedienung. Ausserdem hat das MFT Makro-Objektiv von Olympus keine Stativschelle, wodurch ich mich bei Makros bei der Ausschnittwahl arg behindert fühle. Und schliesslich hat die Kamera bei den Makros (und auch bei langen Teles) den Nachteil des Verschluss-Schlages, welcher bei Verschlusszeiten unter 1/100 praktisch immer zu Verwacklungen führt.
LG Kai
ist ja interessant was du schreibst.
Aber die EM-5 hat bei allen Auslösefunktionen eine Option: "Anti- Shock" Dabei wird der 1. Verschlußvorhang elektronisch gebildet. also ohne mechanischen Verschußablauf. Das kann man im Menue wählen und erzeugt keine Erschütterung.
Die Sony A7 erzeugt den 1. Verschlußvorhang auch elektronisch, also erschütterungsfrei, das relativ hohe Geräusch ist der 2. Vorhang, diese Erschütterungen haben keinen Einfluß auf die Bildqualität, da sie erst nach der Belichtung erfolgen.
Unverständlicherweise setzt Sony diesen Verschluß nur bei der A7 ein, bei der A7R komischerweise nicht, dort ist auch der 1. Verschluß mechanisch und kann Erschütterungen verursachen, was lt. Berichten im Internet auch ein Problem darstellt. Deshalb kam für mich auch nur die A7 in Frage.
meine Aufnahmen mit der Em-5 und mit der A7 sind alle knackscharf, egal bei welcher Brennweite und Verschlußzeit.
Das Menue bei Olympus ist sehr gewöhnungsbedürftig, vor allem wenn es das 2. System ist. Ich weis auch nicht warum sie es so kompliziert machen, man gewöhnt sich aber dran. Dann hat es sogar Vorteile, das man unterschiedliche Einstiegsmöglichkeiten ins Menue hat, wenn man die Kamera für seine Bedürfnisse konfiguriert hat.
Ich hatte beim Umstieg von Nikon auch so meine Probleme, aber jetzt weiß ich bestimmte Einstellungen sogar zu schätzen.
Bei der OM-D brauchte ich zum 1. Mal ein gutes Buch zur Kamera, die Anleitung ist ein Witz. Aber wenn man sich ein gutes Buch und Zeit gönnt, macht es sich wirklich bezahlt.
Für die A7 benötigt man meiner Ansicht nach kein Buch, trotz großer Funktionsfielfalt ist die Bedienung sehr gelungen wie ich meine, auch das Menue ist ähnlich übersichtlich wie bei Nikon.
LG Thorsten
Evt. hast du ja vergessen den Bildstabi bei Stativaufnahmen auszuschalten, passiert mir auch manchmal, dann kann es passieren, dass die Bilder nicht völlig scharf werden, da der Stabi versucht zu regeln, wo es nichts zu regeln gibt.
Gruß Thorsten
danke,dass du uns an deinen Erfahrungen teilhaben läßt.
Auch wenn ich selbst noch mit dem FT Format unterwegs bin,mit Spiegel , verfolge ich doch sehr interessiert dieses Thema.
MFT ist für mich momentan kein Thema,da ich meine FT Linsen nutzen will, und sie offenbar bei mft nicht so toll funktionieren,zumindest,wenn man auf einen schnellen AF Wert legt (Vögel im Flug,aktive Insekten tagsüber).
Ein Problem bei Makroaufnahmen mit mft ist für mich das nur klappbare (und nicht drehbare) Display sowie die fehlende Stativschelle bei den Makroobjektiven.
Und ein großes Problem,speziell für die Blümchenfraktion,finde ich den Cropfaktor,ich habe eine Mindestblende von 4.0,das gibt mir einfach zuviel Schärfentiefe,die nur schwierig auszutricksen ist.
Da ist VF klar im Vorteil.
Gruss
Otto
ich fokussiere fast ausschließlich manuell, so habe ich auch mit den FT- Objektiven kein Problem, optisch sind die ganz hervorragend. Deshalb habe ich mir auch noch nicht die EM1 zugelegt. Besserer Af als die EM5 vor allem mit FT- Objektiven, aber gleiche Bildqualität.
Das nicht drehbare Display, sehe ich auch als Nachtel, aber alle Hersteller, bis auf Panasonic MFT gehen diesen Trend, ist wohl billiger. An die EM-5 passt aber der sehr gute Olympus Winkelsucher VA-1, den ich auch verwende. Nur für die EM- 1 mit dem besserer AF mit den FT- Objektiven, gibt es unverständlicherweise keinen passenden Winkelsucher. Deshalb kommt diese kamera für mich nicht in Frage.
Aber EM-5 mit Klappdisplay und zusätzlich mit dem Winkelsucher für Hochformataufnahmen klappt sehr gut.
Das mit der größeren Tiefenschärfe bei MFT, kann ich so nicht bestätigen.
Mein hervorragendes 2.0/90 OM Zuiko Macro hat an MFT exakt die gleiche Schärfentiefe wie am Vollformat, ist ist dann von der Bildwirkung her ein 4/180mm Objektiv. 4/180 ergibt die exakt gleiche Schärfentiefe wie 2.0/90 am Vollformat, da die Brennweite sich ja scheinbar auch verlängert.
Mein Sigma 2.8/150 mit FT- Anschluß ergibt ein 5.6/300 Macro an MFT.
Wenn man gleiche Linsen verwendet, ist es von der Schärfentiefe her egal. Man hat an FT/MFT aber den Vorteil des größeren Arbeitsabstandes. Und bei Freihandaufnahmen kommt der exzellente Bildstabi der EM-5 zum Tragen, der noch ein gutes Stück effektiver ist derjenige der E5.
Bei Makroaufnahmen ist ein Crop- Faktor für mich ein klarer Gewinn.
LG THorsten
vielen Dank für Deinen ausführlichen Bericht. Deine Beobachtungen klingen sehr plausibel. Hinsichtlich der Abbildungsleistung nehmen sich aktuelle Spiegelreflex- und Systemkameras wahrscheinlich sehr wenig, entscheidend wird immer die verwendete Optik sein. Die Unterschiede liegen eher in der Schnelligkeit und Treffsicherheit des AF, der Bedienung usw. Gut das es da ein breit gefächertes Angebot gibt aus dem man sich ein für sich persönlich geeignetes Modell auswählen kann.
Nochmals Danke für Deine Mühe.
Viele Grüße
Klaus
das sehe ich ganz genauso!
Wegen der Bildqualität muss niemand ein System wechseln, oder auf ein größeres Format umsteigen. Ich bin ja sogar mit dem Wechsel von Nikon auf MFT den umgekehrten Weg gegangen.
Die Objektive haben einen viel größeren Einfluß auf die Bildqualität, als die Pixelzahl oder das Format.
Mit einer guten Festbrennweite ist die OM-D der A7 mit einem durchschnittlichen Objektiv, oder gar einem Zoom klar überlegen, ebenso umgekehrt.
Funktionen die man benötigt, oder die man mag, ebenso wie die Bedienung oder die Farbwiedergabe, danach sollte man meiner Ansicht nach Kameras wählen.
Lieber an der Kamera sparen und das Geld in gute Objektive stecken, das gilt nach wie vor. Nur die Hersteller wollen uns einreden das man immer neue bessere Kameras benötigt.
Außerdem macht ein gutes Bild ja immer noch der Kopf hinter der Kamera.
LG Thorsten
ich habe auch vor einem Jahr zur Nikon D7000 eine Olympus OMD Em5 gekauft und die Nikon liegt seit dem unbenutzt im Schrank und wird wohl verkauft werden. Doppelkonturen bei der EM5 durch Spiegelschlag kenne ich vereinzelt beim 75-300mm Teleobjektiv bei den langen Brennweiten. Mit dem 60mm Makroobjektiv habe ich bisher zu wenig Erfahrung gesammelt um mir ein Urteil über die Auswirkung des Verschluss-Schlages zu bilden.
Viele Grüße
Klaus
meine D7000 mitsamt dem umfangreichen Zubehör lag bei mir 1/2 Jahr im Schrank, dann habe ich mich nach Zureden von ihr getrennt und es bis heute (1 Jahr später) nicht 1 Min. bereut.
Wie ich schon Kai schreib:
Ich habe keinerlei Probleme mit Unschärfen, nutze aber vom Stativ auch immer die Funktion "Anti- Shock". Evt. ist der Grund ja auch gar nicht der Verschluß. Kamera und Objektiv sind relativ, im Vergleich zu Spiegelreflexkameras leicht und damit relativ stark Verwacklungsgefährdet.
Ich nutze sehr stabile Stative und Kugelköpfe.
Außerdem sollte man bei Stativaufnahmen den Bildstabilisator ausschalten, was ich auch manchmal vergesse. Dann kann es zu leichten Unschärfen führen, ist mir auch schon passiert.
Also, wenn ich Anti-Shock wähle und den Bildstabi abschalte, werden meine Bilder knackscharf, egal mit welcher Brennweite oder Verschlußzeit.
LG Thorsten
interessanter Bericht zudem sehr informativ.
Danke dafür.
Gruß Alex