
Eingestellt: | 2009-11-02 |
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KM © Kurt Möbus | |
Hallo, gerade lese ich in den Kommentaren zu meinem Bild .Herbst im M..rchenwald. von der Annahme, dass ich die Farbintensität dafür ziemlich stark aufgedreht hätte. Deshalb verstoße ich heute mal gegen die "Ein-Bild-pro-Tag"-Regel und zeige zum Vergleich die out-of-cam-Version (oben), einfach nur verkleinert. Tatsächlich war gestern die Intensität der Herbstfarben hier im Wald geradezu unglaublich, wobei vor allem auffiel, dass die Buchen, noch mehr aber die Eichen sehr kräftige Rottöne zeigten. Das Foto wurde im Adobe-RGB-Farbraum mit Weißabgleich auf "Schatten" (7000° K) aufgenommen, was sicherlich zusätzlich zu der intensiven rötlichen Farbgebung des Fotos beigetragen hat."Gedreht" habe ich dann aber nicht mehr, sondern im Gegenteil, durch Tonwertangleichung ins Hellere sogar die Farbintensität subjektiv verringert, was man sicher im Vergleichsbild sehen kann. Viele Grüße Kurt |
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Fotografischer Anspruch: | Fortgeschritten ? |
Natur: | Montage ? |
Größe | 393.0 kB 606 x 834 Pixel. |
Ansichten: | 4 durch Benutzer159 durch Gäste1136 im alten Zähler |
Rubrik Landschaften: |
ein herzliches Dankeschön für deine genaue Anleitung, ich muss das unbedingt irgendwann mal ausprobieren. Da muss ich dann halt in den sauren Apfel beißen und mein Stativ mitschleppen
Gruß Gaby
auf die Anregung von Gaby hin (.Herbst im M..rchenwald.) hier eine kurze Anleitung, wie man eine solche Doppelbelichtung per EBV simulieren kann. Wie Uwe ja bereits ausgeführt hat (~ Herbst-Malerei+~), ist es ein kleiner, in der Praxis aber wohl kaum auffallender Unterschied zu einer echten, physikalischen Doppelbelichtung in der Kamera.
Wichtig ist, bei der Aufnahme ein Stativ zu verwenden, damit die beiden Bilder hinsichtlich Kamerastandpunkt identisch sind. Das erste Foto macht man dann ganz normal, das zweite hingegen manuell defokussiert, also mit ganz unscharfer Entfernungseinstellung (in der Regel geringste Entfernungseinstellung am Objektiv). Dafür muss man natürlich den Autofokus abschalten.
In PS öffnet man beide Bilder und ordnet sie mit dem Befehl "Fenster - nebeneinander anordnen" so an, dass beide sichtbar sind. Man sollte zunächst beide in gleicher Weise optimieren, falls nötig, also ggf. Rauschminderung, Tonwertangleichung oder andere kleine Verbesserungen durchführen. Wenn alles okay ist, klickt man mit dem Verschiebe-Werkzeug (normalerweise ganz oben rechts in der Werzeugpalette) dann bei gedrückter Umschalt-Taste in das unscharfe Bild und zieht es einfach in das Fenster mit dem scharfen Bild, der Grundlage. Dadurch wird dort automatisch eine neue Ebene angelegt: das scharfe Bild ist jetzt die Hintergrundebene, das unscharfe liegt aber als Ebene 1 mit 100% Deckungskraft darüber, so dass man das Hintergrundbild erstmal nicht sieht. Die Methode der Ebenenmischung sollte auf "Normal" eingestellt sein, das ist die übliche Voreinstellung in PS. Jetzt braucht man einfach nur die Deckungskraft der Ebene 1 (unscharf) so lange zu verringern, bis der sich gewünschte Effekt einstellt. In der Regel wird das bei ca. 50% Deckungskraft liegen, das entspricht einer echten Doppelbelichtung in der Kamera, wenn beide Bilder gleich belichtet werden. Je geringer die Ebenendeckungskraft, umso schwächer ist der "Nebel-Effekt".
Im letzten Schritt, wenn alles stimmt, wird mit dem Befehl "Ebene - Auf Hintergrundebene reduzieren" das ganze wieder auf eine Ebene reduziert, also zu einem Bild verschmolzen. Dieses kann man dann wie gewohnt weiter verarbeiten, also verkleinern, nachschärfen, ggf. auch nochmal die Gesamthelligkeit oder die Farben und Kontraste etwas anpassen.
So, ich hoffe, das war auch für die "Ebenen-Muffel" , die es ja hier durchaus gibt, verständlich und nachvollziehbar. Der Aufwand ist wirklich nicht groß, und man lernt bei der Gelegenheit schon mal die Grundbegriffe des Arbeitens mit Ebenen (en detail natürlich nachzulesen in Tophs EBV-Lehrgang, den ich bei dieser Gelegenheit nur mal wieder empfehlen möchte: EBV-Leitfaden).
Viele Grüße, und viel Spaß beim Rumprobieren!
Kurt
besten Dank fuer die lehrreiche Anleitung, und bei dieser Gelegenheit moechte ich nachtraeglich auch noch meine Begeisterung fuer das Bild ausdruecken, dessen Entstehung Du hier nun offenlegst.
beste Gruesse
Tobias
Ich hätte es Dir auch so geglaubt
Aber gerade von diesen Farben "lebt" das Bild ja - wobei sogar die Doppelbelichtung noch eine gehörige Portion sanfter ist (womit ich jetzt die Farben in Verbindung mit den Kontrasten meine )
Viele Grüße
Andreas