Eingestellt: | 2023-09-19 |
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Aufgenommen: | 2023-09-17 |
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Bislang dachte ich, dass es zumindest in den Naturräumen in Deutschland noch funktioniert mit der Diversität. Ich war schockiert, als ich am vergangenen Wochenende (Anfang September) eine von mir oft begangene Stecke im Murnauer Moos abgeschritten bin. Ich sah: Eine nicht näher bestimmte Mosaikjungfer, eine Schwarze Heidi, eine Gemeine Heidi, 2-3 Sibirische Winterlibellen (Erstfund auf dieser Strecke für mich), 2-3 Braune Mosaikjungfern, eine Große Heidí, 5-6 Weidenjungfern, eine Federlibelle - das wars! Hört sich für den einen oder anderen von euch vielleicht an, wie jammern auf hohem Niveau, aber das ist entsetzlich! Die genannten Arten sind um den Faktor 10-20 zu wenig und es fehlen: Kleine Zangenlibelle, Hochmoor Mosaikjungfer, Torf Mosaikjungfer, Kleine Binsenjungfer, Blauflügel Prachtlibelle, Gebänderte Heidi, Gemeine Heidi, Blutrote Heidi, Kleine Binsenjungfer, ja und mit Glück die Südliche Heidi. Ich stand da an dem Moorweiher mit offenem Mund, den Blick über die Wasseroberfläche suchend und konnte nicht begreifen, was ich da sah und (nicht) hörte. Es war eine Stille und so gut wie nichts an Insekten. Ich habe in diesem Jahr wenige Bilder gezeigt. Das liegt daran, dass ich wenig Zeit für die Naturfotografie hatte. Nun hatte ich Zeit und muss feststellen, das es nich mehr viel zu fotogrrafieren gibt. Sicher findet man hier uns da etwas, aber die üppige Auswahl an Möglichkeiten scheint dahin zu sein. Viele Grüße: Andreas |
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Technik: | Olympus OM-D E-M1 MarkII / 40-150mm 2,8 pro + MC-14 1/400s / Blende 4,0 / ISO 100 |
Fotografischer Anspruch: | Fortgeschritten ? |
Dokumentarischer Anspruch: | Ja ? |
Größe | 1.1 mB 1501 x 1000 Pixel. |
Ansichten: | 41 durch Benutzer144 durch Gäste |
Schlagwörter: | sibirische winterlibelle |
Rubrik Wirbellose: |
gut, dass Du das Thema ansprichst.
Man merkt das an vielen Insektenarten, die heuer
sehr wenig zu sehen sind. Für die Libellen ist es wahrscheinlich
auch zunehmend ein Problem, dass im Sommer immer mehr kleine Weiher trocken fallen.
Due Dürre macht auch vor Naturschutzgebieten nicht halt...
Die Menschen regen sich über so viele Kleinigkeiten auf, aber hier
bleibt der Aufschrei aus. Sind ja nur Insekten....
Das Thema müsste jeden Tag auf der Titelseite der BILD stehen,
vielleicht würden die Leute dann langsam aufwachen...
Man kann nur hoffen, dass es vielleicht im nächsten Jahr wieder besser wird.
Du zeigst hier auf jeden Fall einen schönen Klassiker.
LG Ute
Ich habe diese Libellenfoto-Thema schon seit über 20 Jahren als Hobby. Ich dachte in diesem Jahr, das mir langsam die Ideen ausgehen. Doch gerade in diesem Jahr ist eine neue Idee in mir gereift. Ich möchte in den nächsten Jahren, basierend auf den vielen Bildern die ich über die Jahre gesammelt habe, und die ausnahmslos mit Geokoordinaten gespeichert sind, dokumentieren was noch da ist, und was ggf. neu hinzu gekommen ist. Bisher war meine Denke: "Welche Arten fehlen mir noch und welche Lebensräume kann man noch entdecken" Diese Fragestellung wird sich ändern in "Welche Arten gibt es noch und wie verhält sich die Diversität in bekannten Lebensräumen" Der Zenit ist überschritten und wir werden mehr und mehr den Mangel verwalten müssen...
Viele Grüße: Andreas
das ist selbst an meinem Gartenteich ähnlich.
Es sind zwar noch die gleichen Arten da,aber nur noch einzelne Individuen.
Die Spezialisten aus dem Bach fehlen komplett,da ist vermutlich derimmer länger andauernde Trockenfall
der Baches schuld.Zweigestreifte Quelljungferund kleine Zangenlibelle fehlen komplett,blaue Prachtlibellen
nur noch ca. 10 St. gegenüber 50St. vor 2 Jahren.
Bei Schmetterlingen ist es noch wesentlich drastischer,da könnte ich nur noch heulen .
Einen sehr dekorativen Ansitz hat sich die WiLi da ausgesucht,sehr schönes Bild!!
Gruss
Otto
ich bin gespannt, wie es die nächsten Jahre weitergeht. Hoffentlich erholen sich die Bestände wieder. Einzelne Spezialisten, wie z.B. die Arktische Smaragdlibelle werden verschwinden und sind teilweise schon weg. Andere Arten, die wir vorher kaum zu Gesicht bekamen, (z.B. Feuerlibelle, Schabracken Königslibelle, Westliche Geisterlibelle) werden wohl häufiger werden.
Viele Grüße: Andreas
Den starken Libellenschwund dieses Jahr kann ich selber anektdotisch leider sehr nachvollziehen. Beim heimaturlaub bei den Eltern südlich von München hab ich mich auf die suche nach den Gebänderten Heidis gemacht. Bei plätzen an denen sie die letzten jahre Zahlreich waren war dieses Jahr... nix, nix und wieder nix, und es sollte ja eine Sorte sein die mit der Trockenheit gut umgehen kann.
Auch in den Moosen südlich von München war alles wie Ausgestorben. Ebenso wie an den Fluss durch unseren ort.
Die Beobachtungen (oder das fehlen davon) stimmten mich schon ziemlich Traurig.
Dennoch, ein schönes Bild dieser schönen Libellen! Hoffen wir das wir es nächstes Jahr wieder leichter haben mit dem Suchen!
Gruß Joseph
vor ca. vier Wochen waren an der gleichen Stelle schon deutlich mehr Arten (u.a. die Blauflügel Prachtlibelle, Kleine Zangenlibelle und die Gebänderte Heidelibelle) da, wenn auch in eher geringerer Zahl. Und wir hatten vor drei Wochen einen hefigen Hagelschlag, durch den selbst Vögel teilweise erschlagen wurden, aber ich hätte erwartet, dass in den nachfolgenden drei Wochen wieder einige Libellen nachschlüpfen würden...
Viele Grüße: Andreas
Was Du beschreibst ist wirklich besorgniserregend.
Sicher machen sich nun die vergangenen trockenen Jahre bemerkbar.
Da bleibt nur zu hoffen, dass sich die Lage hoffentlich wieder erholt...
LG Ina