Aus(mal wieder) aktuellem Anlass mein Beitrag zu Blitzfotografie bei Vögeln. Regelmäßig wird der Einsatz eines Blitzes bei Vögeln diskutiert und Fotografen*innen kritisiert, die einen Blitz einsetzen. Bis heute habe zumindest ich aber keine Kritik gelesen, die wissenschaftlich begründet wurde. Im INet findet man jede Menge Kritik und etliche Leute schließen sich dem an. Sehr oft findet man hier diese Behauptungen, gerade bei Eulen, wegen ihrer hohen Lichtempfindlichkeit. Dazu gibt es Studien von renommierten Unis, die etwas anderes sagen! Nun ist es ja so, dass Vögel nicht reden können, also versuche ich es mal simpel zu erklären, denn Menschen können reden. Fotomodels werde täglich mit mehreren Tausen Blitzen fotografiert. Ist schon mal eine blind geworden? Nein! Schaut ein Model aber in die Sonne, hat sie nach mehreren Sekunden eine erhebliche Störung der Sehkraft, die bis zur Erblindung führen kann. Warum? Wir Menschen haben keinen Glaskörper im Auge, der das UV-Licht filtert. Vögel schon. Andere Frage...warum können Schwalben bei hellstem Mittagslicht Insekten fangen? Mit geschlossenen Augen geht das nicht. Zudem sehen Vögel vier Spektralfarben anstatt nur drei wie wir Menschen. Bei Eulen kommt hinzu, dass sie nicht nur mit den Augen sehen. Ihre Augen haben wegen der großen Linse den gleichen Effekt wie unsere Superteles...lichtstark, aber einen sehr kleinen Schärfebereich. Also nutzen sie bei völliger Dunkelheit die radarförmig angeordneten Haare um ihre Augen. Jedes Geräusch ist eine Schallwelle. Diese Schallwellen werden von den Haaren an die Sehnerven geleitet und in Kombination "sieht" die Eule selbst einen Käfer in Bewegung punktgenau auch bei Dunkelheit. Ein Blitz ist ihr egal, den filtert der Glaskörper aus. Jetzt noch eine Anmerkung zur Vogelfotografie...in Europa und besonders in Deutschland spielt der Einsatz eines Blitzes mit Verstärker ( Bouncer) überhaupt keine Rolle. In Amerika werden Vögel zu über 90% mit Bouncer fotografiert. Würde das Vogelaugen schädigen, wäre es schon längst verboten. |
ich habe Vögel bei grellem Gegenlicht schon mit Blitz aufgehellt. Niemals hat ein Vogel in irgend einer Weise darauf reagiert. Für mich ein sicheres Zeichen dass es nicht gestört hat. Ob das Bild dann besser aussah ist die andere Frage, natürliches Licht ist meistens am schönsten.
Das gleiche habe ich auch bei Insekten beobachten können- keinerlei Reaktion auf den Blitz.
Wenn sie nicht darauf reagieren dann hat es sie auch nicht gestört.
Wenn ein Tier gestört wird dann merkt man es mit Sicherheit.
Ich würde aber nicht nachts blitzen, da kann es schon anders aussehen.
LG Frank
Du schriebst: "Dazu gibt es Studien von renommierten Unis, die etwas anderes sagen!"
Hast Du da mal ein paar Quellen für mich ?
VG+ VD Achim
werte Deine Nichtantwort auf meine Frage dann so, daß Du keine dieser "Studien" von "renomierten Unis" zitieren kannst. Ich hab nämlich auch nix gefunden und weiß wo ich suchen muß...
BG Achim Kostrzewa
P.S.: Das ganze Thema wird m.E. viel zu oft und viel zu unsachlich immer wieder hochgekocht.
nun möchte ich auch noch meinen Senf dazu geben.
Eigentlich war in diesem Land Toleranz mal ganz groß geschrieben, ist vorbei.
Jetzt geht es hier im Forum weiter. Wer Vögel mit Blitz fotografiert ist ein Böser,
wer das nicht tut ist einer von den Guten.
Begründet wird das gefühlsmäßig.
Klingt so, als wäre der Raufußkauz, nachdem er sich die Maus geholt hat,
erblindet davongelaufen. Ich glaube eher das er immer wieder kam.
Ruhig mal dieses Video ansehen: https://www.youtube.com/watch?v=FbRh6Quk5oI
Da werden z.B. auch die extrem kurzen Leuchtzeiten erklärt die es braucht
um solche Ereignisse scharf zu fotografieren.
Wer ein schlechtes Gefühl dabei hat, sollte es lassen.
Aber jeden an den Pranger stellen der sich damit professionell auseinandersetzt,
das führt nur dazu, dass wieder ein Top-Fotograf das Forum verlässt.
Beste Grüße
Thomas
Klaus
obwohl ich vor ein paar Jahren auch schon einmal Blitz bei der Vogelfotografie eingesetzt hatte (Schwalbennest am Haus) hatte ich kein gutes Bauchgefühl dabei.
Ich sehe das genau wie Erwin und Robert und kann mich ihnen diesbezüglich nur anschließen.
viele Grüße
Julius
Was da gefiltert wird, Infrarot und Ultraviolett, wird vorher gefiltert, durch Hornhaut bis Linse (gefiltert in dem Sinn, dass sie ihre Energie abgeben, und das hat nicht immer wünschenswerte Konsequenzen).
Ist das so? Da, wo ich Bilder schaue, sehe ich das nicht.
Und dass Umweltschutz in Amerika wirklich einen hohen Stellenwert hat, war bisher nicht mein Eindruck.
Gruß, Uwe
da muss ich jetzt korrigieren.
https://club-ornis-berlin.de/sehen-und-uv-sehen-bei-vogeln/
s. zweiten Absatz. Den Text findest Du auch in vielen anderen Seiten. Entnommen aus einer Dissertation.
Was Blitzen in den USA und Australien angeht(ich habe mich noch einmal schlau gemacht), so hat sich der Anteil verringert. Das ist den moderneren Kameras mit enormem Dynamikumfang und der intelligenten EBV geschuldet. Die blitzen ja nicht, weil es dunkel ist, sondern weil die zu viel Licht haben. Jan Wegener hatte das in seinem Blog sehr gut beschrieben. Der Blitz hellt die heftigen Schatten auf.
Schau mal hier:
https://www.alanmurphyphotography.com/photography-workshops
klick mal durch die Fotos bis zu dem 6-Mann-Zelt. Keiner ohne Blitz. Er hat in der Vergangenheit bei seinen Workshops explizit darauf hingewiesen, einen Blitz mit Bouncer mitzubringen. Die sitzen da in Texas und Arizona bei knallender Sonne. Ohne Blitz kannst Du das vergessen.
In einem Punkt zumindest möchte ich Erwin noch recht geben und ich sehe das wie er. Die technisch-fotografische Arbeit findet meine Anerkennung, die Ergebnisse daraus nicht so.
Ein letzter Satz zum Thema, hinsichtlich Schädigung der Vogelaugen. Ein Dr. Andreas Schüring wird ganz sicher wissen, was er da macht. Eulen bewusst zu schädigen ist, auch ganz sicher, nicht seine Welt. Und fragt mal den Georg Scharf, ob die Blitzanlagen beim Bence Mate sich schädigend auf die Augen(und das Verhalten) der Vögel, Otter oder Biber auswirkt.
Den Kodex der Vogelwarte und der ist eindeutig.
Kein Blitz
Eine Ausnahme kenne ich doch - Kolibri werden sehr oft geblitzt.
Die sind so reaktionsschnell in ihren Flügen das sie das Hell - Dunkel ohnehin pausenlos leben.
Das ist wenn sie gegen die Sonne fliegen heftiger als jeder Blitz.
Die haben auch 70 Flügelschläge pro Sekunde.
Es grüsst Robert
die Diskussion ging um *Schäden* durch Blitzen, also nachhaltige, bleibende, permanente Verschlechterung der Augenqualität.
Ich bitte dabei um Beachtung dessen, was ich vorhin schrieb: Re: Prüfer. Augen überstehen noch viel stärkerer Licht schadlos, und auch Nachtjäger müssen im grellsten Sonnenlicht fliehen können.
Die Augenschäden durch Blitze gibt es nicht.
Die Flecken zählen nicht als Schäden, sondern als zeitweilige Beeinträchtigung. Und niemand, auch nicht Wilhelm, hat geschrieben, dass die angenehm wären.
Aber es hat auch niemand geschrieben, dass der Kauz "andauernd kurzfristig geblendet" wurde. Wenn ich einen Vogel andauernd nerve, dann sitzt der entweder auf einem Nest *und* verträgt eine Menge, oder er ist in einer Voliere oder angebunden, oder ich kompensiere das Nerven mit genügend Futter. Trifft keine dieser Bedingungen zu, ist der Vogel weg - und das haben wir *alle* schon oft genug verursacht, um das zu wissen.
Der Vogel war also nicht "andauernd" geblendet. Überspitzungen helfen der Diskussion nicht.
Überhaupt finde ich es fraglich, dass der Kauz geblendet wurde. Wenn ich ein Tier dazu bringen will, in Richtung Kamera zu kommen, muss ich dem unangenehme Erfahrungen mit der Kamera oder dem restlichen Equipment ersparen. Kröten und so kann man durch Umsetzen von der Flucht demotivieren, aber Vögel sind keine Kröten, und zu schnell, um sie wieder einzufangen und zurück in die Szene zu werfen (und zumindest teilweise haben sie auch die passende Ausstattung, um auf etwaige Versuche angemessen zu antworten).
Vergleiche mit Models sind vielleicht gar nicht so falsch. Die wissen auch nicht immer, wann es blitzt (das weiß nur der Typ auf der anderen Seite der Kamera), und gerade bei Nachtaufnahmen kommt es auch oft genug vor, dass sie ziemlich kräftig angeblitzt werden, die Augen weit offen haben, und der Blitz relativ direkt kommt. Ich denke da an die offenbar beliebten Portraitsessions in Industrieruinen.
Wenn die dabei geblendet würden, müsste man das doch auf den Folgebildern sehen, denn die Reaktion der Augen und des Gesichts auf Blenden ist ziemlich deutlich.
Das ist jetzt nichts, womit ich mich auskenne, und ich habe so richtig gar keine Lust, im Netz nach solchen Bildern zu suchen, aber irgendjemand hier wird sich doch vermutlich damit auskennen, oder?
Gruß, Uwe
Ich denke mir das wir als Naturfotografen so wenig wie möglich stören sollten. Und das schließt meiner Meinung nach unter vielem anderen das Blitzen mit ein. Wir stören auch so schon sehr oft viel zu viel. Abgesehen davon lehne ich in der Naturfotografie Blitzen grundsätzlich ab. Das wird dann eine Technische Aufnahme aber schön ist das nicht. Die Models wissen immerhin was sie erwartet der Kauz im Normalfall im Dunkeln nicht. Außer wenn ich den Kauz eben trainiere. Außerdem werden Models im Normalfall nicht wirklich direkt sondern meisten indirekt angeblitzt und es werden diverse Lampen mit Diffusoren verwendet die das licht dämpfen. Klar dann wird der Kauz hoffentlich nicht direkt angeblitzt sondern er wird von der Seite geblitzt und auch die nähere Umgebung erhellt. Dann kann ich mir das schon vorstellen. Aber das hat für mein dafürhalten nichts mehr mit Naturfotografie zu tun. Und wenn man dann vielleicht noch dazu eine lebendige Maus adaptiert wie manche das machen dann ist das ganz abzulehnen. Ich habe auch nicht von Schäden gesprochen sondern vom stören und irritieren. Das war nur ein kleiner Teil der Sichtweise von mir. Insgesamt war es das von meiner Seite denn das würde zu weit führen. Ich belasse es jetzt dabei. gruß Erwin
PS: Mit andauernd hab ich natürlich etwas übertrieben. Aber ich denke das keiner ob Mensch oder Tier gerne des Öfteren angeblitzt wird außer er ist damit in welcher Form auch immer einverstanden. (Futter /Geld usw.)