weil es mir gerade mal wieder im Forum auffiel. https://www.berliner-zeitung.d [verkürzt] eren-30957616?originalReferrer= VG Frank |
Was mir bei dem Artikel fehlt, ist die Beschreibung, wie es genau
zu den Bissen kam.
Wurde der Wolf geärgert, von den Kindern angelockt bzw. erschreckt?
Oder hat er die Kinder gar mit einer älteren, kränkelnden Dame verwechselt?
Interessant wäre auch mal eine statistische Gegenüberstellung von
Hunde- und Wolfsbissen.
Schätzungen gehen von 30000 bis 50000 Bissen bundesweit aus, darin
sind allerdings auch Fälle mit angefütterten Katzen und beißwütigen
Zweibeinern enthalten.
Die Wahrscheinlichkeit vom "bösen Wolf" angefallen zu werden, scheint
wohl eher vergleichsweise gering bis verschwindend gering zu sein?
Das Thema lässt sich medial allerdings weitaus besser "ausschlachten" und verkaufen.
Wenn ein paar Leute in Polen oder einem angrenzenden Staat damit ihren Lebensunterhalt
aufbessern können, indem sie ab und zu Hühnerfüße oder überfahrene Hasen, etc. auslegen - und
im Gegenzug Fotoenthusiasten nette Bilder machen können, würde ich das eher als
Win-Win-Situation und nicht als Untergang des polnischen Abendlandes sehen...
Vermutlich wäre es für 99% der hier ihre Bilder ausstellenden Naturfotografen befriedigender,
wenn sie einen Wolf in freier Wildbahn fotografieren könnten, wobei die Wahrscheinlichkeit
solch eines Erfolgserlebnisses ungleich geringer einzuschätzen ist.
Wenn man sich also ab und an in so einer Miethütte den Hintern platt drückt, um ein sonst nicht zu
realisierendes Bild zu machen, ist das m.E. im Rahmen und auch vertretbar.
Trotzdem kann ich auch verstehen, dass manche Leute sich ausschließlich ihre Motive selbe "erarbeiten"
wollen. Manche von ihnen haben eben mehr Zeit, Kenntnisse oder sonstige Resourcen...
Also, wie im Naturreich: Leben und leben lassen!
wenn auch nur ein Wolf auf Grund solcher Fütterungsaktionen seine Scheu verlieren sollte und sich dadurch den Menschen angreift oder ihm gefährlich nahe kommen sollte (der Wolf in NDS hat beispielweise keinen gebissen) und die Folge daraus die ist, dass das Tier oder vielleicht auch noch weitere getötet werden, ist das dann ein Foto von einem Wolf wert? - Ich frage mich, ob man überhaupt Geld mit den Tieren verdienen muss, oder sollte man sie nicht einfach in Ruhe lassen...……?
als ob Gründe gesucht bzw. konstruiert werden, um Wildtiere -
im vorliegenden Fall einen Wolf - abballern zu "dürfen".
Wie viel Bären und Wölfe ein Land veträgt - ohne dass es zu
Zwischenfällen kommt, wäre auch auch eine Überlegung wert.
Aber ohne genaue Kenntnisse, was letztlich genau zu dem Übergriff
geführt hat, sind irgendwelche Forderungen m.E. reiner Populismus.
Der org. Artikel wurde schon in einem polnischen Fotoforum diskutiert.
Die Autorin hat sich laut ihre fachliche Kollegen zu weit aus dem Fenster gelehnt.
Sie müsste es besser wissen.
Ich komme ursprunglich aus Polen, spreche die Sprache und kenne persönlich den Betreiber einer(es gibt meines Wissen nach 3 davon)Fotohütte in Bieszczady.
Das ist nicht mitten in Deutschland, das ist fast ausserhalb der Zivilisation
Schaut Euch mal das Gebiet in der Süd-Ost Polen an. Riesieges Waldgebiet, fast unbewohnt und es geht in der Slowakei und Ukraine weiter so.
Es gibt ein wenig Holzwirtschaft, mehr nicht und etwas Tourismus ist für die Leute sehr gut.
Es hat mit einer "Fütterung" nicht viel gemeinsam.
Die Wölfe können da sein, müssen aber nicht.
Sind auch nicht sehr dran angewiesen.
An meinem ersten Tag waren die viele Stunden auf der Wiese und am nächsten Tag fast gar nicht.
Von weiten habe ich die mit erbeuteten Reh Stücken rumlaufen sehen.
Ich war letztes Jahr dort, dieses Jahr hat es nicht geklappt aber nächstes Jahr fahre ich garantiert hin.
Die Menschen dort leben mitten im Wald mit den Bären und Wölfen schon immer und die wissen was sie tun.
Durch fotografieren aus der Hütte werden die Tiere weit weniger gestört als wenn sich einige in den Wald nach der Wolf und Braunbär Suche begeben würden.
Es soll sich lieber kein Experte einmischen, sollen noch mehr Wolfswelpen aus dem Bau geraubt werden um die für private Gehegen zu verkaufen?
Ja das gibt es...
Es ist doch ähnlich wie in dem Nationalpark Białowieża.
Besser wenn die ehemalige Wilderer an die beste Plätze Fotografen zu den frei lebenden über 800 Wisenten führen und damit etwas Geld verdienen, als wenn die aus Not welche(Wisente) abknallen.
VG Frank
Bist Du Dir sicher, dass in den US-Parks sich die Wölfe ohne Luder länger aus offener Fläche aufhalten würden?
Werden sie direkt aus dem Auto fotografiert?
Übrigens eine richtig güstige Alternative, finde ich etwas lustig.
10 Stunden Flug zu 350km(wenn ich gerade in Oberschlesen bin)
Die zwei Tage und zwei Nächte zwischen den Bären und Wölfen werde ich nie vergessen.
Ich habe manchmal vergessen die Kamera auszulösen, so spannend es war das Verhalten der Tiere zu beobachten.
VG Frank
auch wenn es in Bieszczady mehr Natur gibt als in D, ist es doch ein Kulturlandschaft mit menschlichen Bewohnern. Die müssen mit den Wildtieren zusammen leben und werden von deren Verhalten beeinflusst. Auch wenn die beiden Kinder und die Frau durch die Wolfsbisse nicht schwer verletzt wurden, ist das eben nicht in menschenleerem Gebiet passiert.
Die Mechanismen bein Verlust der natürlichen Scheu vorm Menschen bei Wölfen wurden auch schon oft genug beobachtet und beschrieben. Davon, das es das hohe Risiko gibt, dass durch Fütterung Wölfe ihre Scheu verlieren, können wir ausgehen.
PS: ich war da auch schon, wenn auch nicht primär zum Fotografieren
warum sollen die Wölfe ihre Scheu verlieren, wenn sie mal und wieder am Waldrand ein totes Tier finden?
Die gibt es auch im Wald...
Der Fotograf lauert nicht hinterm Baum um bei passendem Wind ein Foto zu machen.
In der Hütte ist man unsichtbar und geruchlos, es gibt ein "Dunstabzug"
Dort sind nicht nur wenige Wölfe, ich habe vor dem Sonnenafgang um 15-20 Stck gezählt, die vorbei gezogen sind.
Mich wundert auch sehr, dass die Stelle wo die Bären und Wölfe sich manchmal länger aufhalten, nur etwa 1000m Luftlinie von bewohnten Häusern entfernt ist.
Ist auslegen der Tierkadaver nicht ein Mittel um die Wölfe von den Häusern fern zu halten?
Es gibt auch unter Fachleuten, ich meine Leuten die sich täglich damit befassen und wirklich Ahnung haben verschiedene Meinungen zu dem Thema.
Die sind sich auch nicht einig, also...
Wölfe sind lernfähige Opportunisten. Wenn sie regelmäßig Futter in der Anwesenheit von Menschen finden, verbinden sie das. Wenn sie das nicht lernen würden, kämen sie auch nicht bei Tageslicht zu der Fotohütte.
Natürlich spüren/wittern/hören sie die Anwesenheit der Menschen und wissen, dass das Luder für sie ausgelegt wird. Da kann man sich noch so gut verstecken, das Luder mus hingebracht werden, die Leute müssen kommen und gehen und die SLR-Auslöser sind nicht zu überhören.
Füchse und andere Tiere lernen das natürlich auch, nur macht ein zahmer Fuchs viel weniger Probleme. Der Mensch ist von seiner Größe her eh kein Beutetier für den Fuchs.
Die toten Tiere im Wald findet der Wolf auch, da hat du recht. Aber die liegen eben nicht regelmäßig an der selben Stelle und vor allem muss er dort nicht seine Scheu vor den Menschen überwinden.
Bei aller natürlicher Vorsicht ist der Wolf übrigens nicht prinzipiell scheu. Er nutzt unsere Wege und läuft auch quer durch Ortschaften wo er sich sicher fühlt. So befand sich die Wurfhöhle dieses Wölfchens: Willkommen.W..lfchen
nur etwa 600 m von der Haustür meiner Waldwohnung entfernt. Und auch auf meiner Obstwiese am Haus hat die Wildkamera schon Wölfe erfasst.
Ich plädiere da für große Vorsicht. Der Wolf hat einen dermaßen schlechten Ruf, bzw. die Leute dämonisieren Wölfe so stark, dass zumindest hierzulande gebissene Kinder einem Todesurteil für die Wölfe gleichkommen.
Gruß Gerhard
Anderseits - und dass finde ich gut...
Langsam fängt man an sich mal Gedanken zu machen wie sich Naturfotografie hinentwickelt und was das z.T. kritisch betrachtet werden muss.
Es wird da keine klare Linie geben und das was du mit den Wisenten beschreibst sehe ich auch als gute Sache. Man muss aber auch fair bleiben und klar aufzeigen dürfen, dass sich vieles auch in eine nicht gute Richtung entwickelt.
Vorher ist vielleicht der Artikel inhaltlich nicht gut, aber als Diskussionsanlass ein guter Punkt.
Es wäre wichtiger dass nur bleifreie Munition verwendet werden darf z.B.
Dadurch würden viel weniger Seeadler und andere Greifvögel sterben.
Die Vogelbeobachter, Ornithologe meint der Fotograf darf nicht aus der Nähe den Eisvogel (als Beispiel) fotografieren, selbst fangen aber die Vöglein in die Netze in den viele verenden, leider.
Dann ein Selfie mit dem kleinem und schön ist die Welt.
Zusammen und nicht gegeneinander soll das ablaufen, ist aber nur ein Wunschgedanke.
den ersten Satz meines Beitrages von heute nachmittag möchte ich ein wenig wie folgt korrigieren:
- es ist mir durchaus bekannt, dass Georg in Ungarn fotografiert; unbekannt war mir bis eben, dass er die kommerziell betriebenen Hide's von Bence Mate nutzt.
Grüße
Edwin
hallo Stefan,
zur Klärung:
es ist auch mir durchaus bekannt, dass Georg auch in Ungarn fotografiert.
Mit meiner Ungarn-Bemerkung meinte ich unseren "Naturfreund" Bence M. u.ä., nicht ganz Ungarn und auch nicht die Fotografie aus Verstecken schlechthin.
Vor Jahren habe ich eines seiner (B.M.) Videos gesehen und war eigentlich nur angewidert, wie er abseits irgendwelcher Straßen durch eine Ebene (-vielleicht in der Nähe des Balaton?)zu einem seiner bestehenden oder sich im Bau befindlichen Unterstände raste, ohne in irgendeiner Form auf die sonstige, nicht in seinem Focus stehende, Flora und Fauna zu achten.(Ballermann am Balaton...)Seine Foto's waren technisch gut, auch nicht unästhetisch, aber um welchen Preis entstanden. Die abgebildeten Vögel verkamen zu Statisten, ähnlich Models von Modefotografen, die zu Kleiderständern mutieren. Nur das sich hier im Video zunächst der Fotograf in Szene setzte und sich feiern ließ. Ich wurde einmal mehr daran erinnert wie manch einer, in der Eifel oder im Westerwald Orchideen fotografiert. Um ein paar Fotos einer bedrohten Pflanze/Pflanzenart in den Kasten zu bekommen, werden gerne 10m² mit allem was dort sonst noch wächst platt gemacht; ätzend!
Zur Fotografie aus einem Hide:
Jeder von uns hatte seinen einen eigenen Zugang zur Naturfotografie. Das fertige Foto ist Träger von vielen Informationen, Suggestionen, kann Sehnsüchte und Gefühle wecken usw. usf.. Ganz im Sinne des Satzes, ein Bild sagt mehr als tausend Worte.
Für mich(!) bedeutet ein Naturfoto, dass es ein Naturfoto ist. Als Naturfoto muss es echt, authentisch, ursprünglich und für das fotografierte Lebewesen (Individuum)absolut gefahrlos sein; das ist zumindest mein Ansatz, mein Ziel. Ideal ist es, wenn das Viech überhaupt nichts von dem fotografiert-werden mitbekommt. Hierzu sind Hide's, die man manchmal vor Tagesanbruch aufsucht, bei Licht nutzt und abends ohne zu stören verlässt, unverzichtbar. Ähnliches gilt für die Momente an denen man sich offen zeigt und das Tier sich einem selbst "aus freien Stücken"nähert.
An den Fotos erfreut man sich zunächst selbst, evtl. auch andere, gleichgesinnte, gleich fühlende Menschen.
Aber welchen Echtheitsgrad hat ein Naturfoto(!!!), wenn es durch eine künstlich herbei geführte Situation entsteht, wie zum Beispiel an einem Luderplatz, wenn das Foto nicht natürliches Geschehen in seiner Ursprünglichkeit zeigt ,sondern nur ein herbeigeführtes Verhalten durch den geistig etwas weiter entwickelten, vielleicht überlegenen Menschen.
Als Mitte der achtziger Jahre bekannt wurde wie - ich glaube es war ein Foto von Altmeister H. R.- das Foto eines zwischen Fichtenästen fliegenden Uhu's zur besseren Vermarktung von Kodachrome 25 Filmmaterial produziert wurde, ging innerhalb der Gilde ein Raunen durch die Reihen. Einerseits bewunderte man das Foto und dass der Fotograf auf die Idee gekommen war, einen halbzahmen Uhu innerhalb einer mit Fichten drapierten Voliere fliegen zu lassen, nachdem ihm kein auch nur ansatzweise vergleichbares Foto in freier Wildbahn gelang. Mittels mehrerer Lichtschranken war das Foto dann machbar und wurde Ganzseitig unters Fotovolk gebracht.
Andererseits war dies für Einige und auch für mich der Grund weshalb die Naturfotografie ihre Unschuld verlor. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich nicht ansatzweise die Fotos gemacht, die andere machten. Was mussten diese Leute -so dachte ich - für Fähigkeiten haben, wie mussten diese die Technik beherrschen können und vor allem welche Artenkenntnisse mussten diese Leute haben, sodass sie so nahe an die Viecher herankamen, ohne zu stören?
nochmal zum Hide:
Aber wie kommt das Versteck an seinen Platz; ist es o.k. es in ein Naturschutzgebiet zu plazieren?
Hier hilft ein Blick in unsere Naturschutzgesetze, dass sind die Regeln -auf die sich die Beteiligten als Mindestanforderungen geeinigt haben- deren Geist und Intentionen. Diese stellen nicht das Maß des Erforderlichen, sondern nur das dar, worauf man sich eben geeinigt hat; sie dürfen durchaus übertroffen werden. Sie müssen(!)- in Zeiten des Artensterbens - von all denjenigen übertroffen werden, die vertiefte Kenntnisse über die Arten (geschützt und ungeschützt) haben, also auch und besonders von Naturfotografen.
Monotheistisch geprägte Religionen, die dem Menschen das Recht zugestehen sich die Erde Untertan zu machen helfen nicht weiter.
Aber da wäre ja noch die Philosophie, die uns manchmal ermöglicht Dinge (weitestgehend)zu Ende zu denken und ethisch-moralisch akzeptable, vielleicht sogar richtige Überzeugungen/Verhaltensweisen zu erlangen.
Zb. sagt ein Herr Kant den schönen Satz (frei interpretiert), dass man anderen nur das angedeihen lassen soll was einem selbst recht und billig ist. Heißt für uns: sich selbst zurücknehmen, auf ein Foto im Interesse des Individuums verzichten lernen, das Hide unter Berücksichtigung der Erforderlichkeiten der Natur errichten, verwenden, benutzen, und nicht wie manch ein Jäger bis unter den Hochsitz fahren, nicht mit dem Auto Feld- und schon gar keine Waldwege befahren, keinen Müll hinterlassen etc..
Aber ich schweife ab:
Thema war das anfüttern von Wölfen an Luderplätzen, damit diese fotografiert werden können. Bei Greif- und Singvögeln bei der Winterfütterung ist dies sicherlich mit Einschränkungen akzeptabel. Bei Wölfen aber nicht; ich erinnere in diesem Zusammenhang an den Wolf Kurti, dessen anormales Verhalten in einem Fernsehbericht darauf zurückgeführt wurde, dass er vermutlich durch Menschen gefüttert wurde.
Da er Menschen gegenüber weitgehend ohne Scheu und sein Verhalten somit nicht einschätzbar war wurde er erschossen(-entnommen, wie neudeutsch heißt)
Hierauf bezog sich mein Statement.
Und ja, Georgs Fotos begeistern mich. Wenn sie unter "anrüchigen Umständen" entstanden sein sollten, nehme ich mein
"Lob" zurück. Aber einige habe ich erstmals gesehen und sofort vermutet, dass es eines von ihm ist; seine Handschrift ist mir somit durchaus geläufig.
Es gäbe noch mehr zu sagen, aber ich lasse es mal hierbei.
Groetjes
Edwin
"Fotos werden gemacht, um gezeigt zu werden. Eine enorme Anzahl an Bildern werden pro Tag erstellt, geteilt,
oder in irgendeiner anderen Form veröffentlicht. Mit jedem Bild steigt das Interesse an, aber auch die Verantwortung
gegenüber der Natur. Selbst wenn man es nicht unbedingt bewusst wahrnimmt, als Naturfotograf steht
man immer mehr unter Beobachtung. Sei es von Menschen, die sich für die entstandenen Fotos interessieren -
neudeutsch Followern genannt - oder von Personen, von denen man während des Fotografierens beobachtet
wird. Wenn wir bewaffnet mit Stativ, Rucksack und vielleicht noch großer langer Tüte durch Wald und Flur
ziehen, erregen wir natürlich das eine oder andere Mal Aufmerksamkeit. Das bedeutet, wie wir uns vor, während
oder nach einer Aufnahme verhalten und präsentieren, wird zwangsläufig bewertet und nachgeahmt, ob
bewusst oder unbewusst."
"Weit vor dem Zeitpunkt, an dem wir vor Ort fotografieren, ist es heute Usus sich im Netz über das
gewünschte Motiv oder Gebiet zu informieren. Verständlicherweise sucht man dabei eher nach Informationen
die einen beim Fotografieren weiterbringen, nicht nach denen, die einen einschränken.
Mittlerweile gibt es alleine in Deutschland unzählige Regelungen, die für uns Fotografen Auswirkungen
haben. Man könnte hier nun unzählige Rechtsvorschriften zitieren. Man könnte aber auch
an die Vernunft des Einzelnen appellieren, mit gesundem Menschenverstand, Umsicht, Rücksicht
und Einfühlungsvermögen in der Natur vorzugehen."
"An manchen Orten gibt es mittlerweile
weiterreichende Verordnungen oder Richtlinien, teilweise speziell für uns Fotografen. Unwissenheit
darüber ist bereits eines der Probleme, die uns in dieser Diskussion begegnen. Nicht nur das fehlende
oder mangelhafte Wissen im Bereich Biologie, sondern oft die mangelhafte Information über örtliche
Regelungen, führt zu Konflikten oder Fehlverhalten."
"„Take nothing but pictures. Leave nothing but footprints. Kill nothing but time.“ - Baltimore Grotto 1952
In der Literatur, auf Hinweisschildern und im Web taucht dieses Motto immer wieder auf. Ein schönes
Credo, das in wenigen Worten das richtige Verhalten vor Ort zusammen fasst. Nicht immer
muss ein Bild zum Tod oder zur Zerstörung führen, aber alleine schon der Stress, den wir teilweise
verursachen, birgt Gefahren. Hier vernünftig abzuwägen ist eine hohe Kunst und erfordert eine gewisse
Reflexionsfähigkeit, Selbstdisziplin und Einsicht, um vielleicht auch mal auf das eine oder
andere Bild zu verzichten.
Im Rahmen unserer Gespräche erhielten wir den Hinweis auf eine Veröffentlichung der Bayer.
Akad. f. Naturschutz u. Landschaftspflege von 2001 mit dem Thema „Störungsökologie: Ursache
und Wirkungen von Störungen“ von Josef H. Reichholf – siehe: www.anl.bayern.de/publikationen/spezialbeitraege/
doc/lsb2001_01_002_reichholf_stoerungsoekologie.pdf. Es lohnt sich, diesen Text durchlesen. Der
Autor zeigt hier, wie vielfältig das Thema Störungen ist, von welchen Faktoren sie abhängen, und
wann eine vermeintliche Störung auch mal keine ist. Auch möchten wir hier auf den beim Bundesamt
für Naturschutz zu findenden Flyer „Ethik und Naturschutz in der Naturfotografie Verhaltensregeln
für Naturfotografen/-innen“ hinweisen – siehe: www.bfn.de/fileadmin/BfN/ina/Dokumente/Tagungsdoku/
2015/2015-Flyer_Ethik_Naturfotografie-neu.pdf. Hier finden sich Anregungen im Spannungsfeld Naturfotografie
/ Naturschutz."
"Zu dem Bereich während der Aufnahme zählen wir auch unseren kritischen Blick auf die immer
zahlreicher aus dem Boden schießenden Workshopangebote. Um es vorwegzunehmen: Wir möchten
diese Workshops nicht generell verteufeln. Wir wünschen uns aber, dass die Veranstalter eine
gewisse Selbstreflexion betreiben und Veränderungen vor Ort wahrnehmen. Neben Einschränkungen,
die durch die steigende Zahl von Workshops an den bekannten Fotohotspots entstehen, beinhalten
sie auch die Gefahr, dass der Ruf der Naturfotografie durch das Verhalten einzelner Veranstalter
oder Teilnehmer leidet. Ebenso sollte man kritisch hinterfragen, ob jede seltene Tierart oder
jeder fotogene Platz der Welt mittlerweile zum Ziel für Workshops gemacht werden muss. Einige
der großen Workshopleiter beschwerten sich z.B. im letzten Jahr über die Überflutung von Spots
auf Island und den Lofoten, mit entsprechenden Auswirkungen auf die Umwelt. Mancher hat dabei
anscheinend vergessen, dass er möglicherweise selbst zu diesem Fototourismus beigetragen hat."
"Bilder werden gemacht, um gezeigt zu werden."..."Leider birgt auch dies gewisse Gefahren, die man nicht immer bewusst wahrnimmt und deren Folgen
mitunter nicht absehbar sind. Aus unserer Sicht gibt es einen problematischen Umgang mit Informationen.
Manchmal werden zu viele Informationen preisgegeben, auf der anderen Seite fehlen
mitunter wichtige Aussagen zum Bild.
Probleme entstehen oft, wenn Bilder zu zeitnah sowie mit zu genauen Angaben über den Aufnahmeort
veröffentlicht werden. Die Zahl der Personen, die im Netz auf der Suche nach Motiven über
solche Informationen stolpern und dann wie „Briefmarkensammler“ an Ort und Stelle diesem einen
Bild hinterherjagen, ist in den letzten Jahren immens gestiegen. Wir wünschen uns, dass mit Informationen
viel sensibler umgegangen wird. Bei Motiven mit Gefährdungspotential empfiehlt sich sogar,
die Veröffentlichung für längere Zeit zurückzustellen, auch wenn der Wunsch nach Likes und
Bestätigung menschlich nachvollziehbar ist.
Im Gegensatz dazu stehen häufig nicht vorhandene Backgroundinformationen zur Entstehung eines
Bildes. Ein Beispiel hierfür sind die beliebten Weitwinkelaufnahmen von Robben auf Helgoland.
Derjenige, der es im Netz veröffentlicht hat, hat dies wahrscheinlich mit Fernauslöser und viel
Zeitaufwand aufgenommen. Derjenige, der es nachfotografiert, legt sich aus Unwissenheit direkt
vor die Robbe, um die gleiche Bildwirkung zu erzielen. Hier ließe sich durch eine kurze Beschreibung
manches Problem im Vorfeld entschärfen. Wir erwarten nicht, dass jeder seine Tricks im Netz
auspackt und sich in die Karten schauen lässt. Manchmal wünschen wir uns aber, dass genau solche
Informationen mit dem Bild veröffentlicht werden, insbesondere wenn ein Motiv über längere Zeit
erarbeitet wurde, um nicht den Nachahmer zum Schnellschuss zu verführen."
LG Stefan
Simone, Georg und Heinz Ihr sprecht mir aus der Seele.
Mit Verantwortung und Liebe zu dem fotografierten Individuum hat so manch ein "perfektes" Foto nichts zu tun.
Insbesondere Georg's Foto's zeugen von einer Achtung und einem tiefen Respekt vor dem Individuum und dessen innewohnender Ästhetik, die man nur im Bild festhalten kann, wenn man das Objekt und dessen Bedürfnisse achtet und eben nicht die eigene Gier über alles stellt.
An anderer Stelle hab ich mal geschrieben, dass das Fotografieren von Wildtieren nur erlaubt sein sollte, wenn das Foto dem Tier und der Art dient. Ich sehe es nach wie vor so.
Wer Wölfe zum Zwecke eines Foto's anfüttert und billigend in Kauf nimmt, dass dieser seine angeborene Scheu vor Menschen verliert und "auffällig" wird, sodass man ihn "entnimmt" sollte sein Treiben mal ernsthaft hinterfragen.
Und das was in Ungarn passiert, mag ich gar nicht kommentieren.
Grüße
Edwin
Grüße
Edwin
Ich komme da jetzt gerade nicht ganz mit, vielleicht kannst du das noch einmal näher erläutern.
Gruß
Stefan
Gruß Georg
Daher finde ich es nicht so ganz logisch und schlüssig, was Edwin da schreibt.
Ich persönlich schließe übrigens die Hide-Fotografie und ein verantwortungsbewusstes Fotografieren nicht aus. Mir persönlich geben die Fotos insbesondere aus den Hides aus Ungarn eher weniger, weil man Anhand der Fotos daraus die eigene Handschrift des Fotografen eigentlich nicht mehr erkennen kann. Sie sehen halt alle mehr oder weniger identisch aus.
Das ist ein perfekt platzierter Link!
Ich glaubte das gibt es doch nicht!
Sollten wirklich alle Verantwortlichen die nötigen Konsequenzen ziehen? Nein.
Kann es immer noch unbelehrbare einzelne "Irre" geben, die damit weiter machen?. Ja.
Leider.
LG
Ike
doch das gibt es und zwar in immer noch größeren Ausmaßen und Dimensionen !
Wenn ich lesen und hören muss, dass es nicht wichtig ist, wie ein Bild entsteht, sondern das schlussendlich einzig und allein das Bildergebnis zählt, dann wundert mich diese Entwicklung überhaupt nicht mehr !
Der Markt ist da, leider.
Viele Grüße
Heinz
leider triffst du da den Nagel mitten auf den Kopf. Es ist überhaupt nicht mehr wichtig wie ein Bild entsteht. Sehr viele missachten die Regeln und Moral ist sowieso ein Fremdwort. Der Umgang mit der Natur ist zweitrangig, Hauptsache das Bild ist im Kasten. Die Natur hat ja auch bekanntlich keinen besonderen Wert, jeder glaubt sie stünde uns einfach so kostenlos zur Verfügung und wir können damit machen was wir wollen und wir können hingehen und eingreifen wie wir wollen. Schuld daran ist der Übereifer vieler Fotografen und Schuld ist auch der Druck der Wettbewerbe.
Die Nestfotografie nimmt in letzter Zeit immer mehr überhand. Die Nester werden wochenlang belagert, dies ohne eine notwendige lange Vorbereitung. Die Altvögel erdulden dann ihr Schicksal.
Richtig schlimm wird es auch, wenn flugunfähige junge Eulen aus dem Nest genommen werden, nur um diese auf einem Ast zu drapieren oder in eine Gruppe auf den Boden zu setzten um möglichst hübsche Bilder zu machen. Es spielt dabei keine Rolle wie sich die Tiere fühlen, auch hier, Hauptsache das Bild ist im Kasten.
Das Beispiel der gefütterten Wölfe können wir weiterleiten zu den gefütterten Füchse in den Dünen von Amsterdam. Auch hier im Forum sind dutzende dieser halb zahmen, angefütterten Füchse zu sehen und wie selbstverständlich gehen die Fotografen damit um.
Es gibt bei einigen Fotografen hier eine wahre Doppelmoral. Einerseits ist das Entsetzen und das Geschrei groß, selber hat man aber keine Scheu weit über die Grenzen der Moral und der Ethik in der Natur zu gehen.
Grüße Georg
ich weiß, dass du auf mich anspielst, da du mich in anderen Foren mit derartigen Unterstellungen unter anderen Accounts oder mit Fakemailadressen auf einer Homepage (einmalig vorgekommen) zuspamst und beschimpft und bedrohst und mir unter anderem Straftaten vorwirfst, weil ich angeblich keine Genehmigungen dafür habe. Ich habe keine Lust, das hier weiter auszuführen, da ich dir dazu alles gesagt habe, was gesagt werden muss. Du bist in dem Punkt aber verbohrt und meinst, es besser zu wissen, wie die Rechtslage hier in Deutschland und in meinem Bundesland ist. Also ... so what.
Lass es einfach sein. Du machst dich nur noch lächerlich.
Insbesondere von Doppelmoral reden, wo du nun wirklich fast ausschließlich angefütterte Tiere fotografierst, das aber NIE angibst bei deinen Bildern. Egal, ob es naturschutzverträglich und genehmigt usw. ist. Wer im Glashaus sitzt.....
Deine Postings ringen mir nur noch ein bemitleidenswertes Lächeln ab.... ehrlich.
Wie kann man so verbohrt, verbittert und mißgünstig werden?
VG Simone
Jetzt toppst du dich mal wieder selber.
Du wirfst wie üblich wie wild mit Nebelkerzen um dich, beschimpfst, stellt absurde Behauptungen von Verfolgung und was weiß ich auf nur um von deinem chronischen Ehrgeiz abzulenken.
Wahr ist, dass du inzwischen seit Jahren andauernd überall einen negativen Kommentar hinterlässt wo du auch nur im Ansatz etwas aus Ungarn erkennen magst.
Wahr ist, dass du dies ohne Unterlass machst wie auch hier im Verlauf zu sehen. Egal um was es eigentlich im Ursprung geht, Umgarn ist schließlich immer der letzte Dreck.
Wahr ist, dass du die Messlatte derart hoch ansetzt, dass alles was in Ungarn gemacht wird für dich schlecht ist und du wiederholst dies gebetsmühlenartig unter jedem Bild, egal wo du es findest.
Wahr ist, dass du am Nest beim Uhu den Jungvögeln nachstellst und sie fotografierst.
Wahr ist, dass du absolut keine Scheu hast ins Gehege zu gehen um zu fotografieren.,
Wahr ist, dass du die halbzahmen, vom Menschen angefütterten Füchse aus den Dünen bei Amsterdam fotografierst.
Wahr ist, dass du so schamlos bist und bei einer Beringungsaktionen sogar fotografierst. Gleichzeitig schreibst du aber negativ über die Beringung und berichtest, wieviel Vögel dadurch sterben würden.
Die armen, jungen flugunfähigen Vögel werden dabei von dir auf Ästen drapiert, schließlich auch ins Grüne gesetzt. Alles nur um die netten Fotos zu machen. Angeblich laut deiner Beschreibung alles in 2 Minuten gelaufen, was so nicht geht.
Wahr ist, dass du keine Skrupel hast Dinge zu tun, die definitiv nicht zu einem Naturfotografen passen. Gleichzeitig hast du aber keine Scheu, akribisch und minutiös alles ins lächerliche zu ziehen was mit Ungarn zu tun hat.
Das ist Doppelmoral in Perfektion wie es besser nicht geht. Dein Verhalten ist krankhaft und absolut beschämend.
Beste Grüße
Georg
also hier im Forum sind doch im vergangenen Winter erst die Winterwolf-Fotos alle in den Top-Hits auf Platz 1 gelandet, die genau aus solchen Hides entstehen. Ich finde schon, dass man dann auch konsequent sein sollte und vielleicht hier über Votingverhalten nachdenken muss.
Gerade diese Raubtier-Fotos oder Greifvogelbilder entstehen doch fast alle aus Ansitzen, in denen ordentlich Luder ausgelegt wird. Ansonsten würden die Tiere ja auch abwandern und sich woanders etwas suchen und die Fotografen kämen nicht mehr.
Ich stehe dem ja sowieso schon seit Jahren sehr kritisch gegenüber. Dass da jetzt wieder der Wolf instrumentalisiert wird..... ich weiß nicht, wie ich das finde. Die Bären in Finnland, die Adler in Meck-Pomm und Polen, die Bussarde in Meck-Pomm, vermutlich auch die Riesenseeadler in Japan usw ... die werden alle an den bekannten Spots im großen Stil regelmäßig angefüttert.
Und solange selbst wir Naturfotografen weiterhin diese Spots zum Teil intensiv nutzen und diese Bilder in Wettbewerben als Mitglieder der Jury noch immer Hochplatzieren, wird das auch so weitergehen. Zum Schaden der Tiere...... denn die werden irgendwann verfolgt. Zuerst die Wölfe, weil sie vermeintlich am "gefährlichsten" sind (erster Angriff auf Menschen in Polen seit fast 100 Jahren). Lasst den Bussarden und Adlern noch ein paar Jährchen, dann kommen auch sie und greifen uns wie Möwen die Fischbrötchen aus der Hand oder greifen gezielt an, um zu "betteln". Und dann wird auch da die Presse aufschreien und nach Abschuss verlangt.
Solange hier im Forum (und jedem anderen Forum oder Wettbewerb) Bilder gefütterter Tiere egal welcher Tierart derart hoch gelobt werden, halte ich den erhobenen Zeigefinger nun, wo in Polen weit entfernt etwas passiert, für ziemlich doppelmoralisch, wobei ich nicht Frank persönlich meine, da ich gar nicht weiß, ob er so Ansitzhütten mit angefütterten nutzt. Aber so allgemein sollte halt ein Umdenken in der gesamten Naturfotoszene stattfinden, mit Blick auf uns selbst und nicht immer auf Dinge, die in anderen Ländern die bösen "anderen" Fotografen gemacht haben.
VG Simone
sehr gut geschrieben vielleicht ist es doch mal eine Sache der Verantwortung des Forenbetreibers. Ich schließe solche Sachen ( Bezahlte Fütterungen) für mich grundsätzlich aus dann kann ich auch gleich in den Zoo.
VG.Frank
das passiert doch in so ziemlich jedem Hide, hatte mal auf Youtube von Bence Mate ein Video gesehen, wo Greifvögel massiv angefüttert wurden.
Ein Fischotter geht doch auch nur deswegen in der Nacht in einen angeleuchteten Teich.
VG Bert
der Fischotter bei Bence Mate geht sogar auch tagsüber gelegentlich dort fischen. Und dass dort Adler, Silberreiher und Graureiher friedlich auf kleinem Raum zusammen hocken und futtern oder ausruhen ist sicher auch nicht dem geschuldet, dass dort sonderliche Nahrungskonkurrenz besteht
Es gibt ein Video, wo Bence Mate gezeigt wird, wie er eine riesige Fuhre Fisch in ein ausgehobenes Loch einer Wiese kippt (welches noch voll Fisch liegt), um dort Tiere anzulocken. Er macht daraus ja auch kein Geheimnis.
VG Simone
LG Volker
Ich finde es aber etwas übertrieben, hier auch gleich alle Greifvogelhides zu verteufeln. Ich übertreibe auch etwas: Müssen bald alle Winterfütterer fürchten, das ihnen die Eichelhäher die Brötchen aus der Hand klauen?
Gut finde ich den Hinweis von Heinz: Kaum einer schreibt mehr etwas zur Entstehung der Bilder, das Häkchen für "Dokumentarisch" setzt kaum noch einer.
naja in dem Fall handelt es sich ja um eine "Greifvogelfütterung". Das zeigt, dass man dabei auch das Umfeld beachten sollte. Wie gesagt es ging erst mal nur um einen Denkanstoß. Wenn man neue Erkenntnisse hat kann man dies vielleicht in Zukunft mit einrechnen. Bei Vögeln wird ja sogar zum Füttern übers ganze Jahr geraten zu mindest bei den kleinen .
VG.Frank
Auch bei den "Problemwölfen" in Niedersachsen weiß man ja auch mittlerweile ziemlich sicher, dass sie von Bundeswehrsoldaten gefüttert worden sind und so ihre Scheu abgelegt haben. Ob ein Foto solche Konsequenzen Wert ist?.....