Sechs Monate hat Frank Demke von der Wildtierhilfe Füchse aufgezogen. Nach der Auswilderung wurden sie erlegt. Demke fordert eine Schonzeit, die Jäger sehen das anders. dazu... |
Was wurde denn nun aus der groß organisierten Euskirchener Fuchsjagd? Wäre doch letztes WE gewesen, oder?
Frage lieber hier, als die mir unbekannten Regionalblätter per Google durchzuschauen.
Grüße
Lisa
die Fuchsjagd wurde abgesagt. Siehe hier:
http://www.ksta.de/aus-dem-kre [verkürzt] -kritik-ueberraschend-abgesagt,16365918,29748436.html
LG Udo
Ist die Jagd noch sinnvoll? Das wäre die richtige Frage.
Ich habe gesehen, wie wenig scheu Tiere sind wenn sie
nicht gejagt werden und ich sehe wie scheu die Tiere hier
bei uns sind, dort wo sie gejagt werden.
Es gibt längst funktionierende Gebiete ohne Jagd und ich
glaube daran, dass es auch bei uns in einigen Jahren so
weit sein wird.
Grüße Georg
Butter bei die Fische - wo gibt es die Gebiete????
Habe kürzlich eine interessante Studie aus einem großen Nationalpark in Ungarn gelesen, in dem nicht mehr gejagt wird.
Ergebnis: eine deutliche Artenverarmung.
Verbissresistente oder weniger gut schmeckende Baumarten verjüngen sich, Eiche, Tanne u.ä. haben keine Chance mehr.
Das vorhandene Raubwild verlustiert sich lieber am Weidevieh im Offenland, als mühsam im Wald zu jagen.
Das funktioniert nur dort, wo der Mensch wirklich keinen Einfluss ausübt, also am besten nicht vorhanden ist.
Große Wildnisgebiet ohne Zivilisation wären eine Voraussetzung.
@ Detlef
Jawohl, die Pille für die Sauen!
Aber bitte die Häufchen dann aufsammeln gehen, damit keine Hormone ausgeschieden werden.
Wenn die Sauen dann irgendwann des natürlichen Todes gestorben sind, muss man nur schauen, dass die Kadaver auch eingesammelt werden, damit das kontrolliert verseuchte Fleisch nicht von anderen Tieren (Seeadler, Kolkrabe, Fuchs, Dachs, Wildkatze usw.) aufgenommen wird und die sich auf einmal auch nicht mehr vermehren
Schöne neue Welt!
Diskussionen über die Art und Weise der Jagdausübung, Jagdsysteme, Lodenjockel und ähnliches müssen geführt werden, aber alles andere ist für mich unausgegoren.
VG Ingrid
um nur einige aufzuzeigen:
Schweizerischer Nationalpark: Jagdverbot seit 1914
Schweizer Kanton Genf: Jagdverbot seit 1974
Albanien beschließt zweijährigen Jagdbann
Holland: Weitgehendes Jagdverbot
Nationalpark Belluno in Italien: Jagdverbot seit 1990
Jagdverbot in Israel
Costa Rica: Umfangreiches Jagdverbot
Quelle: http://www.abschaffung-der-jag [verkürzt] immer-mehr-laendern/index.html
...denn der Ersatz für den Jäger ist einfach nicht da.
Die Natur ist von jeher im Ungleichgewicht, sprich sie unterliegt dynamischen Prozessen. Populationen werden schon immer vom Nahrungsangebot, Krankheiten und klimatischen Bedingungen reguliert, aber noch nie vom vorhandensein evtl. Beutegreifer.
Im Gegensatz zu der Hobby-Jagd bieten aber Beutegreifer wie der Wolf, Luchs, Fuchs eine unverzichtbare Funktion zur Gesunderhaltung der Beutetierbestände in dem sie alte, kranke und schwache Tiere auslesen. Damit tragen sie bei, dass der Genpool der starken und gesunden Tiere sich weiter verbreitet - so funktioniert Evolution.
Wenn ich meinen Blick auf die Hobbyjagd richte, sehe ich zBsp bei der Fallenjagd oder bei Bewegungsjagden keine Selektion nach alt, Krank oder gesund.
Gleiches gilt für die Trophäenjagd, gleiches gilt für den Nahrungserwerb (wer möchte schon ein altes oder krankes Tier verputzen).
Interessant dazu:
http://www.jagdreguliertnicht.ch
Der Jagdstopp in Albanien ist primär dadurch bedingt, dass die Wilderei überhand genommen hat, und ist eine Notmassnahme gegen den drastischen Rückgang der Populationen und Artenvielfalt. Ob die allerdings zielführend ist, weiß ich nicht - Albanien ist ein sehr armes Land, und arme Leute jagen eher zum Nahrungserwerb als zum Sport.
Das Jagdverbot in Holland hat mehrere scheunentorgroße Löcher. Der Fuchs z.B. ist vom Jagdverbot ausgenommen (zwecks "Vogelschutz"), ebenso wie Hirsch, Wildschwein oder Reh - da ist die Jagd zur Hege erlaubt (was eben auch hierzulande aus Grund herhalten muss). Abgesehen davon sieht man seitdem mehr Fahrzeuge mit holländischen Nummernschildern in deutschen Jagdrevieren... was, in meinen Augen bedeutet, dass ein Staat die Jagd nicht nur im eigenen Land, sondern auch den eigenen Bürgern verbieten muss - was, meiner Meinung nach, wesentlich deutlich dringlicher ist als ein Ende der Fuchsjagd in D-Land, aber das nur am Rande.
Das israelische Jagdverbot hat einen politischen Beigeschmack, denn a) erlaubt es bessere Waffenkontrolle, insbesondere weil sich die legale und wohl auch illegale Jagd bei Drusen und etlichen Arabern einer gewissen Beliebtheit erfreute, und b) erlaubt es dem Wildschwein, in den Palästinensergebieten zu einem Problem zu werden (was es in gewissen Bereichen geschafft zu haben scheint). Es besteht durchaus die Möglichkeit, dass da Jagdverbot ein innenpolitisches Instrument und eben nicht Tier/Naturschutz ist.
Klar, aber...
a) nochmal: wer übernimmt die Rolle des Hirschjägers im Soonwald, so lange keine großen Räuber da sind?
b) die Natur ist hier nicht alleine, sondern grenzt an Kulturregionen. Sie ist nicht unberührt, sondern in vielerlei Hinsicht verändert. Die dynamischen Prozesse sind hier eben nicht die natürlichen dynamischen Prozesse.
c) Du übersiehst psychologische Aspekte. Der Mensch hier in D-Land wird sich schwer tun, Wildtiere als Nachbarn zu akzeptieren, die nicht so niedlich aussehen wie ein Reh. Vor allem den bösen Wolf… obwohl Bruno auch nicht nur Freunde hatte.
Sicher. Nur:
d) sind zwei der drei nicht ins nennenswertem Umfang verbreitet.
e) kann man über die genetische Breite ihrer vorhandenen Populationen streiten, und damit auch darüber, ob diese Beutegreifer langfristig die Funktion erfüllen können, die Du und ich uns von ihnen erhoffen.
Sicher.
f) im deutschen Bundesjagdgesetz kommt das Wort "Hobby" (ebenso wie "Sport") nicht vor. Unsere Jäger
g) Du kannst die Ansitzjagd auch auf die Liste tun. Die Zeiten des Jägers, der sein Revier kannte und seine Beute auswählte, sind längst vorbei. Heute gibt der deutsche Jagdpächter das Jagdrecht gegen Knete an Leute weiter, die nur wenig Zeit im Revier verbringen.
Abgesehen davon: das gesunde Reh geht raus auf die Wiese, das Kranke kommt nicht soweit bzw. riskiert weniger.
Korrekt.
Ich denke, wir haben dasselbe Ziel, aber ich halte es nicht für eine gute Idee, von einem Extrem ins Andere zu wechseln.
Was nicht heißt, dass die unbeschränkte Fuchsjagd oder gar der großflächige Fuchsabschuss zur Untersuchung auf Krankheiten (wer kommt eigentlich auf solche Ideen?) so weiter gehen sollten.
Gruß, Uwe
kannst Du mir deine "Info Quelle" über die Situation in Holland geben, ich habe Kontakt gehabt mit einigen Naturfotografen, die sagten mir etwas anderes. Gerade im Bezug auf den Fuchs hieß es das er vielerorts nicht mehr geschossen wird.
Gruß
Detlef
Tante Google gibt Dir Info´s, die das selbe sagen.
Holländische Jäger in Deutschland habe ich auch mal interviewt, die sagen auch das selbe.
Als Ergänzung möchte ich nur erwähnen, dass der Begriff "Jagd" in Holland nur auf die Nutzung von 5 Wildarten (Hase, Fasan, Ringeltaube, Ente, Kaninchen) beschränkt ist.
Alles andere ist "Hege" (Reh-,Rot-,Schwarzwild usw.) oder Wildschadenskontrolle.
So wie ich einen königlichen Jäger verstanden habe, umfasst der "Normaljagdschein" die Ausbildung zur "Jagd" und "Wildschadenskontrolle" (s.o.)
Für die "Hege" muss eine Sonderqualifikation erworben werden.
Wenn hier die holländische Jagdregelung so hoch gelobt wird, dann muss ich wirklich nur müde grinsen ...
VG Ingrid
habe ich mittlerweile auch gefunden (google), schade das die Politik sich dort wieder von den Hobbyjäger "aufweichen" lassen hat, was den Fuchs betrifft.
Sonst habe ich seitens des Tierschutzes aber nur positives über "Holland" gehört, mir ist klar, dass die Minderheit der Jäger in Deutschland das Ganze schlecht macht.
Zum Thema "Pille" ich Glaube nicht, dass es hier zu Problemen kommen könnte im Bezug auf Reste von Hormonen im Kot usw., sonst hätte es doch schon längst Probleme gegeben, alleine von den Hunderten von Tonnen von Hormonen die von den Menschen genommen worden sind, oder??
Gruß
Detlef
http://www.aerzteblatt.de/archiv/60535
Gruß, Uwe
Hat es nicht?
Detlef, ich glaube, Du lebst auf einem anderen Planeten als ich.
"Sonst habe ich seitens des Tierschutzes aber nur positives über "Holland" gehört, mir ist klar, dass die Minderheit der Jäger in Deutschland das Ganze schlecht macht."
Holland ist nicht besser und nicht schlechter als Deutschland, es wird nur rechtlich anders geregelt und anders benannt - das Ergebnis ist das Selbe und die Abschusszahlen auch!
Das Ziel ist aber erreicht, die Gesellschaft lebt in Frieden - weil jeder Recht hat
Solltest Du mit "Minderheit der Jäger in Deutschland" mich meinen, dann triffst Du die Falsche - ich bin so etwas von untypisch .
Berufsbedingt muss ich mich mit der Jagd auseinandersetzen und ich tue dies äußerst kritisch.
VG Ingrid
danke für deine ausführliche Antwort.
Zitat:
"Klar, aber...
a) nochmal: wer übernimmt die Rolle des Hirschjägers im Soonwald, so lange keine großen Räuber da sind?"
Wie ich schon anmerkte, spielen meiner Meinung nach die Beutegreifer eh eine untergeordnete Rolle - vorausgesetzt die Lebensraum Bedingungen passen. Ist der Lebensraum nicht optimal, so hat zBsp. der Fuchs die Möglichkeit über die kompensatorische Sterberate zu wirken.
Eine zusätzliche Rolle zu den bereits erwähnten Regulierungsmechanismen würde ich
der Umweltkapazität des Lebensraums zuschreiben ****
Zitat:
"b) die Natur ist hier nicht alleine, sondern grenzt an Kulturregionen. Sie ist nicht unberührt, sondern in vielerlei Hinsicht verändert. Die dynamischen Prozesse sind hier eben nicht die natürlichen dynamischen Prozesse."
.
****Ich möchte nicht bequem wirken, aber hier möchte ich gerne auf einen Vortrag von Prof. Dr. Reichholf bezüglich Wildtierbiologie und Gesellschaft verweisen, der für mich nicht Meinungsbildend war, aber zur Meinungsfindung.
.
Zitat:
"Ich denke, wir haben dasselbe Ziel, aber ich halte es nicht für eine gute Idee, von einem Extrem ins Andere zu wechseln."
Da hast du sicherlich recht. Ein kompletter Wandel von heut auf Morgen könnte mehr Schaden als Nutzen bringen...aber manchmal ist der Wurf ins Wasser der effektivste Weg um Schwimmen zu lernen.
Ich hoffe trotzdem, dass eine baldige Jagd-Reform nach geltenden Wissenstand stattfindet.
Gruss Stefan
Pille nicht auf Hormonbasis sonder andere Präparate.
Der Jäger stellt sich immer gern als "allwissender" dar, hat aber beiweitem nicht recht.
Gruß
Detlef
Ich denke was Detlef am meisten nervt ist, dass die Wildschweine (wie er ja schon gesagt hat), beinahe gemästet werden. Und dann wundert man sich dass sie sich vermehren und man den Bestand dezimieren muss? Vielleicht sollte man einfach einmal schauen was rauskommt, wenn man sie nicht mehr füttert. Ich vermute mal, dass man dann schon deutlich weniger eingreifen müsste...
Und bei praktisch allen anderen Tierarten finde ich die Jagd sowieso überflüssig (siehe mein erster Beitrag)...
LG Fabian
es gibt große Unterschiede in der Jagdgesetzgebung der Bundesländer.
In RLP z.B. ist "Fütterung" generell verboten!
Erlaubt ist das "Kirren" von Schwarzwild unter strenger Aufsicht (Anzahl der Kirrungen festgelegt, Menge und Art des Kirrmittels vorgeschrieben).
Wer aber Augen im Kopf hat, dem werden doch wohl nicht die ausufernden Maisäcker entgehen?
Riesige Rapschläge bieten den Sauen Lebensraum und Nahrung.
Die genehmigten Kirrungen werden, wenn dann noch im Wald Buchen- und Eichelmast ist, überhaupt nicht angenommen - die sind doch nicht blöd!
Es gibt Gemeinden, deren Jagden sind nicht mehr verpachtbar, weil die Wildschäden in die zigtausende gegangen sind!
Also einfach mal schauen was rauskommt?
Ich will nicht falsch verstanden werden.
Ich verabscheue jegliche gesetzwidrige Ausübung der Jagd, Dilettantismus, Verrohung und alle Auswüchse, wissend, dass es diese viel zu häufig gibt , aber wir leben nicht in einer Wildnis, in der sich alles schön von selber regelt!
In einem Nebensatz möchte ich erwähnen, dass ich kein Vegetarier bin.
Ich esse aber kein Fleisch aus dem Supermarkt, weil ich ein Gegner der Massentierhaltung bin und selbst das ökologisch gehaltene Vieh aus der Supertierhaltung, irgendwann dem Schlachter gegenübersteht!
Ich esse das Fleisch von Tieren, die mit eigener Hand der "freien Wildbahn" entnommen wurden - und das schmeckt!
VG Ingrid
Ich glaube von diesen besagten Kirrungen haben wir alle schon eine Vielzahl gesehen, und wenige entsprechen der Gesetzgebung.
Auch könnte man die Unmengen an Luderplätze aufführen die in ihrer Art und Masse mehr Seuchenherd als Regulierungswerkzeug darstellen.
Wer kontrolliert unsere Wälder, unsere Flur und wer zeigt Verantwortung gegenüber "unseren" Wildtieren?
Ich lese täglich das Gegenteil von dem, was uns die "Jagd" dazu glaubhaft machen möchte.
Ich lebe nicht in Deutschland, ich weiss nicht genau wie es dort geregelt ist. Ich habe es einfach (schon öfters) so aufgefasst, als ob die Jäger recht stark anfüttern. Ich habe aber auch deutlich gesagt, dass ich es mir bei den Wildschweinen noch am ehesten vorstellen kann, dass es eine Dezimierung braucht.
Und zu deinem zweitletzten Abschnitt: Da muss ich dir widersprechen! Abgesehen von den Wildschweinen regeln sich die meisten Bestände von allein. Zudem wollen die meisten Jäger nicht, dass sie sich von alleine regeln (ich verweise noch einmal auf meinen allerersten Beitrag, ganz unten). Wir haben hier (GR) Raubtiere. Aber die Raubtiere werden von den meisten Jägern als Konkurrenten angesehen!
LG Fabian
stimmt. Dafür pflanzen die Bauern das Maisfeld am Waldrand, damit die Wildschweine die Ernte übernehmen und die Bauern Entschädigung kassieren können
Das Problem "Wildschwein" liegt sicher nicht nur an den Jägern.
Sind das nicht zufällig auch die Gemeinden, die in den letzten Jahrzehnten systematisch die Pacht erhöht haben und langsam, aber sicher, die langjährigen Jagdpächter rausgedrängt haben?
Ist es nicht so, dass der Jäger, der sein Revier lange Jahre kennt, mittlerweile eine Ausnahme ist, und immer mehr Jagdgäste auf die Reviere losgelassen werden?
Und ist es nicht so, dass nicht die Wildschäden alleine, sondern die Summe aus Pacht, "natürlichen" Wildschäden, und Wildschäden durch besonders geschickte Feldwirtschaft die Jagden unverpachtbar gemacht hat?
Alles sicher nicht - aber dass sich *nichts* selber regelt ist sicher auch falsch.
Das ist übrigens ein echter Luxus, den Du da geniesst.
Gruß, Uwe
ich gebe Dir in allen Punkten recht - auch im letzten
VG Ingrid
Aha. Wer ist noch der natürliche Feind des Rotwilds im Soonwald?
Das Problem auf die einfache Formel "ohne den Jäger hätten wir gleich ein natürliches Gleichgewicht" zu bringen ist schlicht und ergreifend falsch, denn der Ersatz für den Jäger ist einfach nicht da.
Nein, die zwei Dutzend Wölfe in Deutschland und die paar Luchse zählen nicht.
Der jugendliche Seeadler, der sich gelegentlich mal eine Gans am Niederrhein holt, zählt auch nicht.
Nichts davon entschuldigt, dass man den Fuchs flächendeckend bejagt, klar. Insbesondere dann nicht, wenn der Jäger dann nach lädt und das vom Fuchs bedrohte Rebhuhn schießt.
Was sie übrigens auch sind... weil die Jagd eben überwiegend nicht Naturschutz, sondern Eigennutz ist.
Gruß, Uwe
zu Deinem zweiten Abschnitt
Ich glaube nicht an eine Selbstregulierung der anderen Wildarten in unseren dicht besiedelten Landschaften
Alleine über eine Million erlegter Rehe in Deutschland pro Jahr, plus Rotwild, Muffelwild, Damwild, Schwarzwild - na, auf die Selbstregulierung bin ich aber gespannt?
Den zweiten Teil deines zweiten Abschnittes möchte ich jedoch voll unterschreiben!
Es müssen noch verdammt viele Zöpfe abgeschnitten werden .....!
VG Ingrid
Immerhin konnten wir uns schon in einem Punkt einigen
Wie schon gesagt lebe ich in Graubünden, einem Bergkanton in der Schweiz.
Die Jagd im Nationalpark ist hier (soweit ich weiss ist das in Deutschland anders) verboten. Die Landschaft unterscheidet sich aber kaum von nahegelegenen Tälern, in welchen die Jagd erlaubt ist. Gäbe es im Nationalpark massive Wildschäden, so würde sicher gehandelt werden...
Es gibt genügend Studien, die zeigen, dass der Bestand sich eben doch selber reguliert! Der einzige Nebeneffekt ist wohl, dass die Tiere im jagdfreien Gebiet zahmer sind
Daher sehe ich keinen Grund Rehe, Hirsche und schon gar nicht Steinböcke zu jagen.
Und was ist der Vorwand, unter dem Alpenschneehühner geschossen werden? Aber das ist ein anderes Thema...
LG Fabian
Ich habe mich auf Graubünden bezogen, von Deutschland habe ich nie etwas geschrieben! Wir haben hier relativ viel Wölfe (und auch ab und zu wieder mal einen Bären). Ich bin überzeugt, dass sich da langfristig ein Gleichgewicht einstellen kann, aber wie du ja im letzten Satz schreibst geht es ja darum in der Jagd gar nicht!
Und wieso klappt es im Schweizer Nationalpark, in dem die Jagd verboten ist, so gut? Da stehen noch viele Bäume...
LG Fabian
das ist ja interessant!
Pille ohne Hormone - das würde ich jetzt gerne genauer wissen
Geht das vielleicht homöopathisch oder wie ?????
Tut mir leid Detlef, es mag ja Jäger geben, die sich als "allwissend" darstellen, aber das hier ist nun aber auch mehr als dünn!
VG Ingrid
gerade bei den Schwein, Passion Nr 1 bei den "Naturschützern"....da wird gemästet bis zum geht nicht mehr.
Und wenn es Problem geben sollte einfach die "Pille" einsetzten, habe ich "jüngst" erst bei einem Gespräch vorgeschlagen, der "Diskussionspartner" ist dann leider mit durchdrehend Reifen "davongerauscht".
Gruß
Detlef
Vorgestern hat der Landesjagdpräsident NRW stolz die neuesten Zahlen präsentiert.
In NRW gibt es nun über 67.000 Jägerinnen/Jäger. Die Zahl steigt zurzeit rasant. Tennis spielt jeder Popanz, Golf mittlerweile auch. Was elitär bleibt, ist nun mal die Jagd. Beliebt besonders bei Managern, die die Jagd als Karriereförderer sehen. Viele Geschäfte werden heute auf dem Hochsitz gemacht. Was auch dazu beiträgt, ist der heute leicht und schnell zu erwerbende Jagdschein. 3 Wochen Urlaub in Meck-Pom. und man hat den Schein. Oder 3 Monate jedes Wochenende und fertig. Nicht mehr wie bisher ein Jahr oder zwei.
Wer von härteren Gesetzen träumt, der soll mal schön weiterträumen.
Ist da überhaupt was zu machen? Ich sage "Ja!" Ich rede mit unserem Jäger statt rumzumeckern. Ein mal im Jahr führe ich sogar eine Gruppe bei einer Treibjagd. Von mir aus könnt ihr mich in "Acht und Bann" schlagen. Aber ich bewirke was! Füchse werden in seinem Revier nicht mehr geschossen. Und selbst einige Jäger im Nachbarrevier, die früher jeden Fuchs "mitgenommen" haben, denken mittlerweile anders. Zurzeit rede ich regelmäßig mit einem weiteren Revierinhaber. Und siehe da, heute sagt er, dass er gesunde Füchse nicht mehr schießt.
Und Nein, eine vernünftige(!) Jagd lehne ich nicht ab!
Klaus hat die Sache auf den Punkt gebracht, von 100 ist vielleicht einer kompromissbereit, der Fuchs wird bei uns wie die "Pest" verfolgt.
Mittlerweile wird so einer wie ich, nicht mehr "angepöbelt", sonder man redet nach dem Mund, was dann in der Nacht passiert......darf ich gar nicht dran denken....
Grund hierfür ist meiner Meinung nach, die immer größer werde Kritik aus der Bevölkerung bei uns, gerade junge Menschen üben starke Kritik.
Gruß
Detlef
Zu Anfangs suchte ich den Dialog zu den Jagdpächtern um mehr über die Notwendigkeit der Regulierung zu erfahren.
Die Antworten sind - wenn überhaupt, immer gleich: Tollwut (seit 2008 kein Nachweis), Fuchsbandwurm (betrifft 30 von 80.000.000/Jahr), Räude (Natur-Selektion) und Schutz der Bodenbrüter/ Niederwild....
Da gibt es eine seit Jahrtausende währende Koexistenz zwischen Beutegreifern und Beutetieren und der Jäger meint, er müsse die Beutetiere vor den Beutegreifern schützen...???
Ja, wir leben in einer Kulturlandschaft, aber...Genf zeigt doch - und das seit 40 Jahren, dass trotz der Nichtbejagung der Prädatoren sich dort die grösste Hasenpopulation der Schweiz gebildet hat.
Die Jäger könnten alle Beutegreifer verdrängen - in unseren Monokulturen wird der Artenschwund trotzdem nicht aufzuhalten sein.
Zum Glück wird die Kritik langsam aber zunehmend stärker und die Jägerschaft kämpft mehr denn je um „Ihr Eigentumsrecht“.
woher stammt denn Deine Fuchsbandwurmbefallszahl?
Das ist regional so unterschiedlich, dass ich es für gefährlich halte, mit solchen Zahlen rumzuspielen.
In RLP liegt die Befallsrate bei 25-30 %!
Dass es in den letzten Jahren keinen neuen Fall bei Menschen gab, dürfte auch mit der großen Vorsicht beim Umgang mit Waldfrüchten u.ä. zu tun haben.
Das soll keine Legitimation für die Fuchsjagd sein, aber ein wenig vorsichtig sollte man mit solchen Zahlen schon umgehen.
VG Ingrid
das ist die obere Angabe der bestätigten Meldungen aus den infektionsepidemiologischen Jahrbüchern des Robert-Koch-Institutes.
Die geben bundesweit eine Zahl von 20-30 Fälle pro Jahr an.
zBsp. 2001 zwölf, 2002 sechs, 2003 einundzwanzig...
Gruss Stefan
Noch ein Nachtrag:
http://www.apotheken-umschau.d [verkürzt] gst-vor-Waldbeeren-155609.html
VG Ingrid
http://edoc.rki.de/series/infe [verkürzt] miologisches-jahrbuch-2013.pdf
VG Ingrid
na da haben wir aneinander vorbei "geredet" ich dachte das wäre durch die Angabe meiner Zahlen 30 zu 80 Millionen klar gewesen (ich weiss ja nicht wieviel Füchse wir in Deutschland beheimaten)
sry mein Fehler
lg
Zudem gebe ich zu, dass die Fuchsjagd in den Mittelgebirgen nicht die Bedeutung hat wie in reinen Niederwild-Revieren. Kann sein, dass die Jäger hier, schon daher entgegenkommender sind.
Was mich nur wundert...die Jäger sind in NRW in großer Zahl auf die Straße gegangen gegen das neue LJG. Wo waren denn die Demos der "vielen" Gegner?
...die blieb wohl der neuen Netz-Mentalität geschuldet
Gruss Stefan
Bitte was?
Wenn ich einem Jäger im Wald über den Weg laufe, jagt der mich auf die Wege oder ganz raus, wenn er einen Grund dazu sieht (und zugegeben, für einige davon sind reicht als Grund, dass man nicht so aussieht wie das eigene Spiegelbild - aber das sind wenige), oder sagt mir, welche Stellen ich bitte meiden möge.
Wenn ich einem Naturschützer im Wald begegne, versucht der so lange auf mich einzulabern, bis es endlich dunkel ist und ich auf den Wegen nach Hause gehe, weil der nämlich gar nicht damit leben kann, dass jemand außer ihm die Wege verlässt.
Gruß, Uwe
1.000 Unterstützer innerhalb weniger Stunden
https://www.change.org/p/rudi- [verkürzt] uskirchen-am-07-und-08-februar
http://www.dominik-storr.de/wp [verkürzt] .-3.02.2015-wg.-Euskirchen.pdf
da ist ja mächtig viel Text zusammengekommen........einige Tage noch und ein Buch wäre "voll".
Was mich nur noch interessiert, keiner hat einmal erwähnt, dass so um die 30 bis 50 Menschen je nach einem guten oder schlechten Jahr, für dieses "Hobby" in Deutschland ins "Gras beißen" durch Schusswaffen.
Das sind Zahlen die aus der Presse, sprich den Tatsachen entsprechend, wie viel Straftaten es wirklich insgesamt sind, bleibt offen, viele werden durch die Jagdlobby vertuscht.
Ist es das Wert, nur aus Spass, einige Hasen oder Rehe zu töten, diese Opfer jährlich zu bringen ?????
Gruß
Detlef
wenn meine Zahlen richtig sind, sind 2014 in D und AT zusammen 14 Menschen durch Jagdwaffen umgekommen, davon 10 unter Umständen, die es wahrscheinlich scheinen lassen, dass bei Nichtverfügbarkeit einer Jagdwaffe andere Instrumente hätten her halten müssen (Morde, Selbstmorde).
Die vier Anderen sind sicher vier zu viel, aber m.M. würde eine Null-Promille-Regelung weit mehr Menschen retten als ein Verbot von Jagdwaffen.
Das Vertuschen ist gar nicht so einfach. Der Arzt muss einen unnatürlichen Tod an die Polizei melden, und Gesundheitsschäden durch Dritte immerhin an die Krankenkasse - ich denke ohne Namen, aber wenn die Krankenkassen eine große Zahl Jagdwaffenverletzungen zu bezahlen hätten, hätten wir das von denen schon gehört.
Abgesehen davon hat ein überlebendes Opfer selten Grund, zu schweigen.
Sicher nicht, aber "Spaß" kommt eben im Bundesjagdgesetz ohnehin nicht vor.
Mit dem Begriff "Spaß" erreicht ihr Herzen, aber vermutlich ist die schweigende und eher uninteressierte Masse einfach zu groß, als dass das etwas bringt. Die Politik erreicht ihr nur anders.
Gruß, Uwe
na, na... das läuft heute zumindest anders, nämlich einfach dadurch, dass eine gewisse Zahl Politiker überzeugt wird. Das macht man mit heutzutage ganz legalen Mitteln - man lädt die Politiker zu gut bezahlten Reden ein, stellt ihnen die Wahl auf gut bezahlte Posten in Aussicht oder tut das gleich, hilft ihnen beim Wahlkampf, unterstützt die Sportvereine, in denen der Nachwuchs des Politikers ist, spendet brav an die Parteien, mit denen man auch in Naturschutzfragen kooperiert (ist halt so, dass wenn ein Gutachten oder ein Experte gebraucht wird, die Aufträge an günstig arbeitende gute Bekannte gehen).
Von direkten persönlichen Gefallen, wie dem Rehbraten zur Hochzeit der Tochter, mal ganz abgesehen.
Auf die Dauer rettet das die Jagd in Deutschland aber auch nicht. Die kann an den mittlerweile zu hohen Pachten und ihren Folgewirkungen kaputt gehen - oder daran, dass die Jagd international immer mehr geächtet wird und unsere Presse vielleicht irgendwann doch das Thema ernst nimmt (das Re-Branding der deutschen Jagd als Naturschutz und die Vermeidung von Worten wie Sport oder Hobby kann das nicht ewig verhindern).
Oder auch daran, dass eine der Anti-Jagd-Organisationen aufwacht, den Müll aus der üblichen Anti-Jagd-Propaganda raus wirft (da ist eine Menge bei), und anfängt, Pressearbeit zu machen. Kleiner Tipp: Die andere Seite schreibt bereits der Presse die Artikel. So läuft das heute - die Zeitungen recherchieren kaum noch selbst, sondern betrachten sich als Werbeauslieferer, die ihren Content möglichst billig produzieren. Das ist zwar bedauerlich, aber ihr könnt das auch. Oder ihr bezahlt Textbroker, falls es mit dem selbst Schreiben nicht klappt.
Na, wie dem auch sei, vielleicht setzt sich irgendwann in den Jagdverbänden auch die Einsicht durch, dass ein paar Veränderungen sein müssen. Dann kommen die innerhalb der nächsten 50 Jahre. Aber wenn die Jagdszene so reformfähig wie die Angelszene ist, dann wird das nichts mehr.
Ja, aber…
Die Sache ist ein bisschen komplizierter.
Ein paar gefühlte Ewigkeiten haben Jäger entschieden, wer in den deutschen Wäldern leben darf und wer nicht - uns wie der Wald zu sein hat. Damals, als Jäger = Waldbesitzer war. Die Jagd war damals durchaus elitär und eine romantisierte Machtausübung.
Dann begann sich die Welt zu ändern, und die Forstwirtschaft dominierte die Waldnutzung. Das war schon ein ziemlicher Schlag für das Selbstbild der Jäger.
Etwa gleichzeitig kamen immer Leute zur Jagd, die sich Jagden pachteten. Die fühlten sich gut damit, in einen elitären Kreis zu kommen, aber da waren auch etliche bei, die aus irgendeinem Grund, den ich nicht verstehe, die Jagd für etwas Gutes, für Naturpflege/Schutz, Tierschutz, Hege (der genaue Begriff ist egal) hielten.
Da trafen Machtausübung, Romantisierung und nun auch ein gewisses Sendungsbewußtsein zusammen. Ob die Mischung gesund ist, darf man bezweifeln.
Wieder änderte sich die Welt, und die Tier- und Naturschützer traten auf den Plan.
Bei denen finden sich auch ein paar Eigenschaften, die Menschen, mit denen man gerne diskutiert, nicht haben: Sendungsbewußtsein, Sendungsbewußtsein, und Sendungsbewußtsein (ich habe das in den 80ern aus der Nähe beobachtet), plus Kompromislosigkeit, wir-geben-Sie-Mentalität, wer-nicht-für-mich-ist-ist-gegen-mich-Mentalität, und das sichere Wissen, besser zu wissen, wie Natur funktionieren soll und auch funktioniert.
Und die trafen nun auf die mittlerweile etwas gealterte Jägerschaft, die sich ohnehin nicht gerade durch die allergrößte Flexibilität auszeichnete.
Denn was hatten die Jäger getan? 20 oder mehr Jahre gehegt wie sie es gelernt hatten. Das ist doch nichts Schlimmes, oder?
Ja, oder. Die haben sich nämlich ihr Hobby schön geredet.
Trotzdem hätte das gut gehen können, und eine langsame Reform der Jagd durchgesetzt werden können, denke ich jedenfalls, wenn nicht ungefähr 90% der Natur- und Tierschützer zu Kompromissen vollständig gewesen unfähig wären. Die Naturschützer waren damals nicht in der Lage, untereinander Kompromisse zu schließen - geschweige denn mit Anderen, die für einen gewissen Teil der Naturschützer offenbar Erzfeinde waren.
Kompromiss ging nicht, eine Reform der Jagd fiel damit ins Wasser, und die Jäger waren besser vernetzt, daher gab es auch kein Ende der Jagd.
Fast-Forward 2,5 Jahrzehnte. Die Welt hat sich wieder mal geändert. Naturschutz ist wichtig geworden, der saure Regen war gewesen, Kyrill und Co. haben unter den Waldbesitzern zu einem drastischen Umdenken und -steuern geführt, der Klimawandel kam.
Die Naturschützer haben tatsächlich einen Gang durch die Institutionen gemacht. Aber sie haben sich verändert - wie alle, die das versuchen.
Und noch zwei Dinge haben sich geändert:
1) die Lobbyarbeit der Jagdverbände. Siehe oben. Sie ist viel intensiver geworden.
2) die beiden großen Naturschutzverbände stehen nicht mehr so deutlich hinter der Anti-Jagd-Bewegung (Folge der Lobbyarbeit der Jagdverbände, und der über die Jahre erfolgten Korrumpierung von BUND und Nabu - zwei Organisationen, deren Management meine volle Verachtung sicher hat).
Eines ist gleich geblieben: die Fronten sind verhärtet. Ja, vielleicht etwas mehr verhärtet.
Wie man das auch erwarten sollte, wenn das, was mal eine edle Freizeitbeschäftigung für echte Männer im Auftrag der Natur war, die uns vor Bär und Wolf schützte, zum banalen Tiermord mutiert.
Und nun wandert der Wolf in D-Land ein, und wird erschossen, vergiftet und zerstückelt, und obendrein werden seine Reste mit den Füßen in den Dreck getreten.
Natürlich passiert genau das. Was auch sonst? Wer 'was anderes erwartet hat, lügt sich die Welt schön.
Denn ebenso wie es radikale Jagdgegner gibt, die Hochsitze in der Hoffnung ansägen, dass sie zusammenbrechen wenn der Jäger drin sitzt, gibt es auch Jäger, die nicht richtig ticken.
So ist das halt, wenn fast-religiöse Überzeugungen auf ein überdrehtes Selbstbild treffen: Extremismus entsteht.
Diesen Extremismus im Zaum zu halten wäre Aufgabe der Gemäßigten beider Fraktionen, aber die haben offenbar was Anderes zu tun (und vermutlich längst keinen nennenswerten Einfluss mehr auf die Extremen), und den Konflikt zu lösen wäre wiederum Aufgabe der Politik, die aber vermutlich noch darauf wartet, dass jemand die Gesetzesvorlage schreibt und mit einem Bündel Geldscheine und einigen Gutscheinen für Großwildjagden in Afrika einreicht.
Gruß, Uwe
Wenn ich solche Meldungen lese, beginne ich allerdings sofort wieder zu kochen...
Viele Grüße
Rolf
Jägerschaft in Euskirchen plant Massentötung von Füchsen - PETA kündigt Strafanzeige an
Sinnlose Jagd verstößt gegen das Tierschutzgesetz
Euskirchen / Stuttgart, 2. Februar 2015 – Fuchsjagd in der Kritik: Laut Medienberichten plant die Jägerschaft des Kreis Euskirchen für den 7. und 8. Februar eine großflächige Jagd auf Füchse. Dabei sollen in insgesamt 300 Revieren mehr als 100 Füchse getötet werden. Ziel sei es, dem Anstieg der Fuchspopulation entgegenzuwirken sowie eine veterinärmedizinische Untersuchung der Tiere auf Krankheiten durchzuführen. In einem aktuellen Schreiben übt PETA Deutschland e.V. scharfe Kritik und fordert die Untere Jagdbehörde Euskirchen auf, das Vorhaben umgehend zu stoppen. Da die Gefahr einer Krankheitsübertragung durch Füchse nahezu auszuschließen ist und auch aus wildbiologischer Sicht kein Grund für die Jagd besteht, verstößt die Tötung der Tiere nach Auffassung von PETA gegen § 17 des Tierschutzgesetzes. Sollte das Vorhaben dennoch durchgeführt werden, wird die Tierrechtsorganisation die nötigen rechtlichen Schritte einleiten und Strafanzeige erstatten.
„Laut Tierschutzgesetz muss es für das Töten eines Tieres einen vernünftigen Grund geben – ein solcher liegt sicher nicht vor, wenn sich Hobbyjäger von Beuteneid und der Lust am Töten leiten lassen“, so Vanessa Reithinger, Fachreferentin für Wildtiere bei PETA Deutschland e.V. „Um den Vernichtungsfeldzug gegen Füchse zu rechtfertigen, wurde den Tieren kurzerhand das Image eines Krankheitsüberträgers verpasst – dabei sprechen die Fakten eine völlig andere Sprache.“
Die zum Teil noch immer geäußerten gesundheitlichen Bedenken in Verbindung mit Füchsen beruhen auf veralteten Überlieferungen: So gilt beispielsweise die Tollwut seit 2008 in Deutschland offiziell als ausgemerzt. Der Fuchsbandwurm zählt zu den seltensten Parasitosen Europas. Die Wahrscheinlichkeit, sich mit dem Parasit zu infizieren, ist laut Prof. Klaus Brehm vom Institut für Hygiene und Mikrobiologie der Universität Würzburg heutzutage geringer als ein Sechser im Lotto. [1] Die Tierrechtsorganisation betont, dass die Jagd nicht nur unnötig, sondern sogar kontraproduktiv ist: Im Familienverband eines Fuchsrudels bekommt nur die älteste Fähe Jungtiere. Werden diese Verbände regelmäßig durch Jäger auseinandergerissen, zerbricht die Sozialstruktur. Die Männchen haben kaum noch feste Reviere mit stetiger Paarbindung, wandern in andere Gebiete ab und pflanzen sich unkontrolliert fort. [2] So bedingt die Jagd nicht nur einen Anstieg der Geburtenrate, sondern auch die potenzielle Verbreitung von Krankheiten.
PETA weist darauf hin, dass eine veterinärmedizinische Untersuchung ebenso anhand von Proben der mehreren tausend Füchse, die in Nordrhein-Westfalen jedes Jahr dem Straßenverkehr zum Opfer fallen, durchgeführt werden kann.
[1] Brehm, K. zitiert in: Fersch, B. (2012): Fuchsbandwurm: Keine Angst vor Waldbeeren. In:Apothekenumschau online (abgerufen am 15.05.2014).
[2] Frommhold, D. (2007): Füchse im Fadenkreuz – über Sinn und Unsinn der Fuchsjagd.www.fuechse.info (abgerufen am 15.05.2014).
Weitere Informationen:
PETA.de/Jagd-Hintergrundwissen
ich möchte dir nur kurz zurück schreiben, dass ich deinen Beitrag gelesen habe.
Meine Meinung zum Thema Jagd ist sehr, sehr eindeutig. Und weil mir sofort wieder der Korken aus der Flasche springt, sobald ich die von dir verlinkten Beiträge ansehe, halte ich mich lieber zurück.
Von den aufgezogenen Füchsen von Frank Demke hatte ich direkt zwei Tage nach deren Abschuss gelesen, daher habe ich meine Nerven geschohnt und deine Beiträge nicht noch einmal geöffnet
Für mich gibt es eine einzige, diskussionswürdige Überlegung, wo Füchse bejagd werden könnten/sollten, und das ist in Mooren oder Feuchtgebieten, wo seltene bodenbrütende Vogelarten beheimatet sind.
Ansonsten tun die Füchse keiner Seele etwas zuleide, genauso wenig, wie das Rehwild, welches nur im Wald die Setzlinge abfrißt, weil es durch Jagd von den Feldern -wo es eigentlich hingehört- dorthin getrieben wurde.
Ui, ich steigere mich schon wieder ein.
Viele Grüße,
Simone
Das ist nicht korrekt. Das Rehwild bildet in unseren Kulturlandschaften (Wälder mit dichten Jungbaumbeständen, und nah gelegenen Wiesen/Feldern) zehn mal so große Bestände wie in naturbelassenen Gebieten (wo es eben nicht so optimale Versteckmöglichkeiten hat, und nur am Rand der großen Wälder beheimatet ist), und es ist durchaus nicht klar, ob die Fressfeinde in diesen Bereichen ausreichen würden, die Bestände zu regeln.
Ansonsten ist schon oft beschrieben worden, dass viele der sog. Feldrehe, also der Rehe, die auf den deckungsarmen Felder leben, zurück in die Wälder bzw. Waldrandzonen wechseln, sobald da die Rehbestände kleiner werden.
Was jetzt nicht unbedingt heißt, dass die Bejagung des Rehs sein muss - nein, sie muss maximal da sein, wo die Lebensbedingungen für diesen sehr erfolgreichen Kulturfolger zu gut sind, und die natürlichen Feinde nicht ausreichen, die Bestände zu regeln.
So wie ich die Sache einschätze, kommen die Strukturen der derzeitigen Forst- und Landwirtschaft dem Reh sehr entgegen. Ob wir darauf hoffen können, dass diese Strukturen sich ändern? Haben wir lieber Jäger 500m vom Dorf, oder ein Rudel Wölfe? Kämen die Wölfe überhaupt dauerhaft dahin, oder kennen die uns schon gut genug?
Aber zurück zum Thema: Dass dieselben Jäger Füchse schießen und sich dann über Rehverbiss beklagen, ist idiotisch. Der Fuchs kümmert sich, wenn man ihn läßt, durchaus gerne um Rehe - speziell Kitze sind durchaus seine Kragenweite. Ob er alleine reicht, ist natürlich eine andere Frage.
Gruß, Uwe
So, so, wieder was gelernt!
VG Ingrid
Ich habe mich auf Graubünden bezogen, von Deutschland habe ich nie etwas geschrieben! Wir haben hier relativ viel Wölfe (und auch ab und zu wieder mal einen Bären). Ich bin überzeugt, dass sich da langfristig ein Gleichgewicht einstellen kann, aber wie du ja im letzten Satz schreibst geht es ja darum in der Jagd gar nicht!
Und wieso klappt es im Schweizer Nationalpark, in dem die Jagd verboten ist, so gut? Da stehen noch viele Bäume...
LG Fabian
http://www.fuechse.info/index.php?navTarget=artikel_texte/fadenkreuz.html
steht alles zu dem Thema
Am Jagdrecht hat sich seit 1934 nichts entscheidendes geändert und eine Überarbeitung nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen ist meiner Meinung nach mehr als überfällig.
Und ob die Jagd auf den Fuchs aus artenschutzrechtlichen Gründen legitim ist, möchte ich bezweifeln.
Denn wenn der Lebensraum der bedrohten Arten nicht mehr passt, wird er durch die Bejagung der Beutegreifer auch nicht verbessert...sicherlich würde der Prozess verzögert, aber das eigentliche Problem ist damit auch nicht gelöst.
Ich freue mich über euer Interesse und eure Meinungen zu diesem Thema
habe mich gestern schon mit den Leuten von
http://fuerjagd.de
via mail ausgetauscht und meine Meinung dazu gesagt, das die beiden Füchse abgeschossen wurden hat mich schon zum "Kopfschütteln" gebracht, aber die Antwort die ich auf meine mail bekommen habe, sagen mir, dass die meisten Jäger null Verständnis für den Tierschutz oder einen Bezug zur Natur haben, es geht den meisten lediglich nur ums töten.
Aber was will man machen, das "Netzwerk" bis in die höchsten politischen Positionen ist einfach "gigantisch", wenn es diese Vernetzungen, sag ich mal dazu, nicht geben würde, dann wäre die Jagd, in der jetzigen Form, in Deutschland schon lange abgeschafft worden.
Gruß
Detlef
http://www.pnp.de/region_und_l [verkürzt] ete-Jagdhunde-mit-Absicht.html
LG Udo
dazu fällt mir ein "einfach nur krank" und solche Leute laufen mit Waffen durch die Gegend.
Gruß
Detlef
LG Kai
Liebe Grüße
David
Sie ist nur kleinflächig/regional sinnvoll, z.B. in den Großtrappengebieten. So wie es heutzutage passiert - flächendeckend - nicht. Darum bin ich der Meinung das die Jagd grundsätzlich einer Revision unterzogen werden muss.
LG
Sebastian
Danke für den Beitrag. Ich verstehe viele Jäger überhaupt nicht.
Rehe und Hirsche werden ja laut ihren Angaben nur geschossen, da ihnen die natürlichen Feinde fehlen. Seit einiger Zeit haben wir in Graubünden nun wieder Wölfe und was verlangen jetzt viele Jäger? Den Abschuss der Wölfe, da Sie Wild reissen und die Jäger so die Abschusszahlen von Reh und Hirsch senken müssten
Und zum Thema Schutz des Niederwildes: Im Beitrag wurde ja bereits gesagt, dass Füchse darauf kaum einen Einfluss haben. Zudem werden (zumindest bei uns) Hasen, sogar Schneehühner und Birkhähne geschossen. Von der "Roten Liste" oder "Bestandesrückgang" haben viele Jäger offenbar noch nichts gehört.
LG Fabian