Hallo zusammen, ich habe eine Frage zu Weitwinkel-Objektiven für Nikon-Vollformat-Kameras. In meinem Urlaub ist mir kürzlich aufgefallen, dass mich das Thema Verzeichnung nervt. Ich habe momentan das „neue“ 18-35 G und bin in Sachen Schärfe,Kontrast, Farben, Gewicht und Preisleistung total zufrieden, jedoch verzeichnet es spürbar. Das 14-24er besitze ich auch, allerdings nutze ich es nur für Nachtaufnahmen. Ich habe keine Lust auf die überdimensionalen Filter des 14-24, zumal ich eine sehr gut sortierte 100mm Filtersammlung von Lee habe, daher fotografiere häufig mit dem 18-35er. Bei vielen Motiven in den letzten Monaten, am Bach oder im "freien Gelände", ist mir das Thema Verzeichnung nicht aufgefallen. Doch die zuletzt vielen Aufnahmen am Meer musste ich fast immer per Lightroom korrigieren. Finde ich grundsätzlich nicht schlimm, ABER durch den entspr. Zuschnitt per EBV ist dann sagen wir mal das Steinchen unten rechts nicht mehr schön im Eck platziert, sondern angeschnitten und die schöne Diagonale links unten verläuft plötzlich nicht mehr ins Eck. Das ist auf Dauer nervig. Es interessiert mich übrigens vor allem der Brennweitenbereich 20-35 und die Performance abgeblendet zwischen f11 und f16. Wie macht ihr Landschaftsfotografen das mit klarer Horizontlinie? Korrigiert ihr vielleicht mit einem anderen Programm oder nutzt ihr bei Horizontlinien am Meer (die m.E. schnurgerade sein sollten) doch mal die Festbrennweite? Hab schon überlegt, mal das 16-35er VR zu nehmen, da es lt. photozone weniger verzeichnet, allerdings soll die sagen wir mal außermittige Schärfe selbst abgeblendet dem 18-35er unterlegen sein… Bin für jede Idee, Anregung etc dankbar. Viele Grüße, Thomas |
Hab heute nochmal, unter Berücksichtigung eurer Infos, recherchiert. Ich würde im Prinzip auch zu FBs wechseln, jedoch habe ich bei der Recherche festgestellt, dass ich ersten mindestens 3-4FBs im Bereich 20-35 bräuchte und dann kommt noch hinzu, dass einige von den TOP-FB`s in Punkto Verzeichnung auch nicht gerade das Gelbe vom Ei sind. Ich bleibe zunächst beim 18-35er.
Btw, ich habe mir mal bei photozone die Verzeichnungs-Charts vom neuen 16-35er Canon angesehen, das schaut schon sehr gut aus für ein Zoom und würde mir wahrscheinlich reichen. Es scheint also grundsätzlich auch bei Zooms möglich zu sein...
Viele Grüße,
Thomas
Thomas
ich bin im Laufe der Jahre ja zu einem Festbrennweiten- Fan geworden, nicht nur der Verzeichnung wegen.
Nur zur Anregung:
Braucht man wirklich so viele Festbrennweiten? 2 tuen es auch und dann hat man noch Beine und wenn es der Standpunkt nicht zulässt, kann man Ausschnitte wählen. Heutige Kameras und Festbrennweiten sind so hochauflösend, das es gar kein Problem darstellt.
Festbrennweiten haben außerdem noch die Vorteile der besseren Randschärfe und des besseren Gegenlichtverhaltens.
Es ist natürlich Geschmacksache, wie man lieber arbeitet.
LG Thorsten
nur ein kurze Info zu ein paar Erfahrungen.
Also, das 20er AF 2.8 verzeichnet ganz schön hässlich, wie ich enttäuscht feststellen musste.
Und zwar schnurrbartförmig, was recht unangenehm ist
Das 17-35, 2.8 verzeichnet bei 17mm auch recht kräftig, aber tonnenförmig, das ist ziemlich unproblematisch in der Korrektur.
Ich gehöre auch zu denen, die die Erfahrungen mit dem neuen 20er 1.8 interessieren
VG Ingrid
Gruß Christian
LG Martin
ja klar, das Objektiv wurde noch zu Zeiten gerechnet, als analoge Kameras den Markt dominiert haben. Ich habe auch schon viel schlechtes gelesen und hatte vor meinem aktuellen Exemplar eins, was auch eher mittelmäßig war. Allerdings gibt es zwei Serien dieser Linse, die sich äußerlich nicht unterscheiden. Die erste Produktionsserie stammt aus dem Zeitraum zwischen 1999 und 2005 und hat Seriennummern mit 2XXXXX. Die neue Serie wurde 2006 gestartet, wiegt 15 Gramm weniger und hat Seriennummern um 4XXXXX. Ich weiß nicht, was alles geändert wurde, aber auf jeden Fall der AF-S Motor und eventuell auch die ein oder andere Linsenrechnung... Jedenfalls gibt es aus der Serie einige Exemplare, die sich auch noch an einer D800 sehr gut machen. Ich habe aber vielleicht auch einfach ein gutes Exemplar erwischt...
Ich glaube das 18-35er ist in vielen Fällen heute die bessere Wahl (außer bei Astrofotografie), da sich die Verzeichnung doch schön korrigieren lässt und es nur etwa die Hälfte vom 17-35er wiegt.
LG Christian
gelesen habe ich Deine Aussagen bezüglich 17-35er auch, aber bestätigen kann ich es nicht
Das 18-35er ist bei weniger Gewicht und viel weniger Preis möglicherweise schärfer, als das 17-35er.
Aber, dass das 17-35er nicht scharf genug sein soll - oder "nicht sonderlich gut" ist m.M. nach Pixelzählerei.
Ich habe es auch ab und an an der D800 in Gebrauch und es ist mir scharf genug!
Ich benutze es einfach nicht, weil es mir zu schwer und zu groß ist.
Richard nutzt es an der D4s und der D600 und da ist es richtig gut!
Wenn mir die Verzeichnung wurscht ist, dann gibt es sicherlich keinen Grund, das 18-35er nicht zu nehmen, wenn sie aber ein Thema ist, dann ist auch das 17-35er ein Thema!
VG Ingrid
auch ich hatte die gleichen Probleme.
Da ich noch bis vor nicht allzu langer Zeit mit Nikon fotografiert habe, ein paar Tipps:
Die beste Lösung sind ganz klar Festbrennweiten, da Zoomobjektive deutlich stärker verzeichnen, besonders WW- Zooms. Aber das größere Problem bei WW- Zooms ist, dass sie oft nicht gleichmäßig verzeichnen, nach einer Kugeloberfläche, sondern oft wellenförmig. Das ist deutlich schwerer zu korrigieren.
Festbrennweiten haben nicht nur den Vorteil der geringeren Verzeichnung, sondern auch den der besseren Randschärfe, man muß nicht so stark abblenden, besonders im Vollformat. Außerdem haben sie durch die deutlich geringere Anzahl von Linsen ein klar besseres Gegenlichtverhalten.
Als Programm zur Verzeichniskorrektur kann ich dir ACDsee Pro empfehlen, dort hat man deutlich mehr Eingriffsmöglichkeiten als in Lightroom, ich habe es zusätzlich zur Korrektur perspektivischer Verzerrungen, z.B. stürzende Linien, dafür ist es hervorragend geeignet. Von DXO soll es auch ein sehr gutes Programm für diese Probleme geben.
Problem bei all diesen Programmen: Man verliert Auflösung, das ist aber nur halb so wild, da die meisten kameras eine so hohe Grundauflösung bieten, das man den Ergebnissen die Korrektur nicht ansieht und diese Programme sind leider nicht kostenlos.
Als Nikkore habe ich die beiden Festbrennweiten 2.8/20 Ais und 2.8/24 Ais genutzt, die waren deutlich besser als Zoomobjektive. Kann sein, das sie sogar noch gefertigt werden.
Ich habe meine aber schon verkauft.
Diese beiden genannten Objektive haben eine geringe Verzeichnung, aber Schärfewunder waren sie leider nicht, so gut wie Zoomobjektive aber allemal.
Meine aktuellen älten gebrauchten 2.8/28 und 2.8/35 von Zeiss mit Y/C- Anschluss und das alte Zuiko OM 2.8/24 sind optisch deutlich besser, obwohl älter, passen aber leider aufgrund des großen Nikon- Auflagemaßes nicht an Nikon Kameras. Ich nutze sie an der Spiegellosen Sony A7.
Optisch sollen meine ehemaligen MF- Nikkore, aber etwas besser sein, als die AF- Varianten, sie wurden lange Zeit parallel produziert, waren auch deutlich teurer.
Ich kenne nur ein WW- Zoom mit wirklich sehr geringer Verzeichnung, auf Festbrennweiten- Niveau: Das 11-22 Zuiko, es passt aber nur an FT/MFT- Kameras und dafür ist es auch vergleichsweise groß und schwer.
Es ist das einzige WW- Zoom in meiner Laufbahn, bei der die Verzeichnung so gering ist, das sie mich nicht stört.
Ich hoffe ich konnte etwas helfen.
LG Thorsten
mit großem Interesse habe ich Deine Frage, Thomas und Deine Antwort, Christian verfolgt, da ich auch das 18-35 iger nutze - für mich bleibt es ein Kompromiss, vor allem wegen des Preises und des Gewichtes. Leider kann ich keine Tipps geben, wollte Euch oder einen anderen, der diese Diskussion verfolgt aber fragen, ob ihr schon über Erfahrungen mit der neuen 20 mm FB verfügt. Ich liebäugle nämlich seit einiger Zeit mit dieser Linse.
Viele Grüße
Jutta
ein Erfahrungsbericht von dir zu der Linse würde mich mal interessieren, falls du sie in die Hände bekommst kannst du ja mal bescheid geben...
Viele Grüße,
Thomas
das mache ich gern, wird aber sicher erst im späteren Frühjahr etwas werden.
Viele Grüße
Jutta
ich habe gerade vor kurzem das AF-S 20 mm f/1.8 G getestet. Es ist definitiv das schärfste 20 mm Objektiv, was Nikon bisher gebaut hat. Da kommen auch nicht die guten manuellen FBs ran. Etwas Verzeichnung hat es, aber die fällt sehr gering aus (wird im Nahbereich etwas stärker, aber immer noch sehr gering). Was noch interessant sein könnte, dass die Koma-Korrektur sehr gut ist, d. h. das Objektiv ist damit auch sehr gut für Nachtaufnahmen (Sternenhimmel) geeignet. Geh doch mal zu einem Fachhändler und teste es. Das ist meiner Meinung nach die beste Möglichkeit, eine Optik für die eigenen Ansprüche zu finden.
Gruß Christian
in kritischen Situationen, wie am Meer, korrigiere ich immer in Lightroom die Verzeichnung. Das Problem, dass dann Objekte am Rand angeschnitten sind, ist mir noch nicht negativ aufgefallen...
Was das 18-35er AF-S angeht, verzeichnet es sehr stark. Allerdings ist es sonst top. Das 16-35er f/4 verzeichnet ebenfalls, auch wenn es weniger ist. Die beiden Linsen, die ich verwende bzw. verwendet habe, haben vielleicht die geringste Verzeichnung. Das AF Nikkor 20-35 mm f/2.8 (hatte ich die letzten Jahre) hat kaum Verzeichnung! Da kann weder das 14-24/2.8 , das 16-35/4 noch das 17-35/2.8 mithalten. Momentan nutze ich das AF-S 17-35/2.8 welches auch noch deutlich weniger Verzeichnung als das AF-S 18-35 hat. Übrigens ist es auch extrem scharf!
Wenn also die Korrektur der Verzeichnung in Lightroom nicht mehr hilft und das Bild in seiner Komposition vor Ort stimmen soll, dann hilft eigentlich nur die Investition in eine Linse mit weniger Verzeichnung. Das AF-S 17-35/2.8 würde ich bei seinen knapp 2000 Neupreis nicht neu empfehlen, da es gebraucht auch schon mal für rund 700 € zu haben ist (Achtung: hier sollte man nur Exemplare aus der neuen Produktion ab 2006 nehmen, deren Seriennummern mit 4XXXXX losgehen!). Vielleicht tut es ja auch eine Festbrennweite? Zooms sind ja nicht ohne Verzeichnung zu konstruieren (FBs zwar streng genommen auch nicht, aber da sieht man es oft noch weniger).
Vielleicht sind die Anregungen etwas nützlich.
Gruß Christian
Viele Grüße,
Thomas
Gruß Christian
auch wenn ich Dir hinsichtlich Nikon keine Tipps geben kann, so will ich Dir doch sagen, dass sich in PS unter Bearbeiten/Transformieren so einige Tools befinden, mit denen man perspektivisch sehr gut (und selektiv!) korrigieren kann.
Der Vorteil: Es gehen Dir keine Bildinhalte verloren, ergo: Das Steinchen bleibt unangeschnitten in der Ecke liegen.
VG Wahrmut
das ist ein guter Tip! Ich bin ein EBV-Hinterweltler und werde das gleich morgen mal austesten.
Viele Grüße,
Thomas