Aus aktuellem Anlaß möchte ich mal etwas zum Thema EXIF-Datums- und Uhrzeitangaben schreiben. Einige von euch scheinen zu glauben, dass die immer stimmen, oder stimmen müssen oder sollten, und setzen viel zu viel Vertrauen in diese Angaben. Der Faktor MenschMeine G9M2 geht eine Minute vor, die Oly geht eine Stunde nach, die FZ300 geht 20 Minuten vor, die Insta geht 2 Minuten vor, und die Akkus der Pentax und der GoPro sind leer, was mir erspart, wirklich peinlich falsch eingestellte Uhrzeiten bekennen zu können. Das interessiert mich einfach nicht wirklich. Klar wäre es schön, wenn die Uhrzeit immer korrekt wäre, oder wenigstens im Sommer immer korrekt wäre, aber ich bekomme nicht dazu aufgerafft, einigermaßen regelmäßig die Uhrzeiten zu korrigieren. Die Kameras sind hoffentlich so eingestellt, dass ich diverse Menüs nie wieder aufmachen muss. So schön sind die nämlich auch nicht. Es ist nämlich so, dass ich nur den Tag brauche, und mich gelegentlich noch für den zeitlichen Abstand zweier Bilder interessiere. Die Uhrzeit an sich ist mir egal. Das nächste Problem in dem Zusammenhang ist das Umstellen der Uhr wenn man auf Reisen geht. Randnotiz: Liebe Kamerahersteller, so ein RTC-Modul kostet für Endkunden einzeln um die 6€. Da heißt, ab 1000 kosten die praktisch nichts. Die Dinger fressen auch nicht viel Strom, wenn man die nur einmal am Tag an macht. EXIF-ZeitzonenErst seit der Revision 2.31 des EXIF-Standards, die 2016 veröffentlicht wurde, kennt dieser Zeitzonen. Das sah toll aus, und ist für technische Verarbeitungen und eigentlich auch sonst völlig unzureichend. Die Macher des EXIF-Standard haben dann im Jahr 2016 zusätzliche Informationen eingeführt, beispielsweise "OffsetTimeOriginal: -09:30" (Marquesas, Französisch-Polynesien) - den Unterschied zwischen der in der Kamera eingestelten Zeitzone und UTC. Ist damit alles gut? 2016 ist ja schon ein bisschen her, nicht wahr? Nein, natürlich nicht. Ich entschuldige mich für den Einsatz einer Statistik, aber das muss jetzt mal sein.
Man lese 0231 bitte als 2.31. Das heißt, von den Bildern mit Exif-Daten haben nur 67% eine Chance darauf, Zeitzonenangaben zu haben (und das auch nur, wenn eine eingestellt ist). Übrigens ist EXIF 2.32 im April 2020 veröffentlich worden. Daran sieht man sehr schön, wie schnell die Kamerabranche Neuerungen umsetzt und wie gut sie die Kamera-Firmware pflegt (btw. wie schlafmützig die Branche wirklich ist). Diese 66.9% sind noch eine etwas optimistische Sicht der Dinge, denn das waren nur die Kameras. Jetzt kommt die Software. Aber was kann da schon schief gehen? Na, viel. Es gibt immer noch Software, die nur ihr bekannte Datensätze exportiert oder kopiert, und die wirft, wenn sie hinreichend alt ist oder wenn die Entwickler die Existenz der neuen Angaben nicht mitbekommen haben, die schönen Zeitzonenoffsets weg. Software soll auch beim Bearbeiten des Bildes das DateTime-Feld ändern. Wenn eine Bildbearbeitung das tut, und von den Offsets nichts weiß, aber unbekannte Datensätze exportiert oder kopiert, dann kommt beim Bearbeiten eines in Französich-Polynesien aufgenommenen Bildes am Heimatort oder in Budapest die falsche Zeitzone in die Ausgabe. Ihr meint, das passsiert nicht? Weil die Softwarehersteller eure Interessen im Sinn haben? Nein, denen geht es um ihre Umsätze (sollte es auch). Dazu kommt noch, dass Softwareentwickler solche Konstruktionen, wie die CIPA sie da geschaffen hat, nicht gerne sehen. Jede einzelne Uhrzeitangabe in EXIF verteilt sich auf drei Datensätze (DateTime, OffsetTime, SubSecTime [Bruchteile eine Sekunde]), und da denkt ein Softwareentwickler "das hätte man besser machen können" - wenn er einen freundlichen Tag hat. EXIF ist in der Hinsicht Dreck, und das harte Wort benutze ich hier mit Absicht. Du fragst Dich warum? Die Datumskonstruktion des EXIF-Standards hat einen ekelhaften Eigengeruch. Da geht man nicht dran, so lange man nicht muß, und selbst dann will man das auf Praktikanten abwälzen, weil man dem Management nicht beibringen kann, dass so ein Mist mit allen nötigen neuen Tests ein paar Tage dauern könnte. Ist ja nur ein Datum mit Uhrzeit, nicht wahr? Dann ist da noch die Anzeige der Daten. Programm 1 nimmt DateTimeOriginal (2025:08:24 09:46:40) und Offset (-09:30 [UTC!]), und zeigt 21:16:40 MET an, wenn es denkt, dass der Mensch an der Tastatur gerade in Deutschland ist. Nichts davon ist wirklich falsch. Das kann man alles rechtfertigen. In Programm 5 könnt ihr den Mausover über dem Bild selbst konfigurieren, und da DateTime noch auf der ersten Seite, DateOriginal und CompositeDate (falls das Programm das da bietet) schon auf der zweiten Seite kommen, wählt ihr DateTime, und bekommt dann immer das Datum der letzten Bearbeitung, abzüglich Zeitzone. In der Realität ist das Problem noch etwas komplizierter, denn an dem einem Ort könnte Sommerzeit gewesen sein, und an dem Anderen nicht. Das kann man umrechnen, aber das ist eine der Sachen, die viel häufiger schief gehen als man glauben mag. Das grundsätzliche Problem an der Stelle, dass der EXIF-Standard nicht vorschreibt, wie das Daten angezeigt werden müssen, weshalb jedes Programm seine Logik bei der Darstellung anwenden wird. Langer Rede kurzer Sinn: Daten und Uhrzeiten in EXIF vertraue ich nicht sehr weit. Nun noch eine Anmerkung zu einem Umstand, der mir nicht gefällt. Es geht darum, dass jemand wegen "falscher" Uhrzeitangaben kritisiert wurde, was ich nicht nur wegen des oben Geschriebenen für fragwürdig halte, und auch nicht nur, weil ich nicht glaube, dass diese Kritiker den EXIF-Standard und seine Schwachsinnigkeiten kennen, sondern weil ich es bedauerlich finde, dass so Menschen dazu verleitet werden, keinen EXIFs mehr mit zu liefern. Gruß, Uwe |
Danke Uwe
Klaus
Klaus
Wobei ich das als Nebenschauplatz sehe. Fragen über den Umgang mit der Natur sind wichtiger.
Hier war ein gelöschtes oder deaktiviertes, oder für Sie unlesbares Objekt.
Danke für Deine ausführliche Erklärung zum Thema Exif, lieber Uwe.
" Wobei ich das als Nebenschauplatz sehe. Fragen über den Umgang mit der Natur sind wichtiger. "
RICHTIG Uwe
....und Transparenz....
....vor allem dann, wenn man höflich beim Bildeinsteller zu Ungereimtheiten nachfragt, und man/Frau immer wieder auf Mauern des Schweigens trifft🤟🤔
L.G Stefan
Eigentlich sind EFIX Dateien so ziemlich das unnötigste was es für mich gibt, wer sich daran hochzieht ist selber Schuld.
Schon lange lade ich meine Bilder ohne EFIX hoch, warum?, einfach um Diskussionen zu vermeiden.
Mir ist es auch sowas von egal wann ein gezeigtes Bild gemacht wurde, heute, gestern oder vor 10 Jahren.
Ich möchte hier gute Bilder sehen und mich gerne auch austauschen mit anderen Usern, warum um himmelswillen soll ich mich um EFIX Dateien kümmern?
Wenn ich eine Bild zeige möchte ich einfach eine ehrliche Einschätzung gerne auch kritische, was bringt da eine EFIX Datei??
Wem ein Bild nicht gefällt, kann es gerne schreiben oder weiter klicken.
Der Umgang mit der Natur ist enorm wichtig und viele Praktiken erfordern einiges an Erfahrung, weshalb nur sehr selten darüber gesprochen wird.
Ein sehr großer Teil der gezeigten Bilder sind beeinflusst, manche mehr, manche weniger, selbst Landschaftsbilder werden vorbereitet, befreit von Äste oder anderen störenden Dingen.
Fassen wir uns doch alle mal an die eigene Nase und hören auf Pixel zu zählen, nach Stempelspuren zu suchen etc., klar kann man offensichtliche Dinge ansprechen aber wenn bei einem tollen Bild zb. der Fühler eines Schmetterling etwas aus der Schärfeebene läuft und bemängelt wird ist das gelinde gesagt lächerlich.
Also, mehr ehrlich Kommentare, weniger Pixel zählen bringt vermutlich mehr Spaß beim Bilder zeigen 😉
Schon lange lade ich meine Bilder ohne EFIX hoch, warum?, einfach um Diskussionen zu vermeiden.
Mir ist es auch sowas von egal wann ein gezeigtes Bild gemacht wurde, heute, gestern oder vor 10 Jahren.
Ich möchte hier gute Bilder sehen und mich gerne auch austauschen mit anderen Usern, warum um himmelswillen soll ich mich um EFIX Dateien kümmern?
Wenn ich eine Bild zeige möchte ich einfach eine ehrliche Einschätzung gerne auch kritische, was bringt da eine EFIX Datei??
Wem ein Bild nicht gefällt, kann es gerne schreiben oder weiter klicken.
Der Umgang mit der Natur ist enorm wichtig und viele Praktiken erfordern einiges an Erfahrung, weshalb nur sehr selten darüber gesprochen wird.
Ein sehr großer Teil der gezeigten Bilder sind beeinflusst, manche mehr, manche weniger, selbst Landschaftsbilder werden vorbereitet, befreit von Äste oder anderen störenden Dingen.
Fassen wir uns doch alle mal an die eigene Nase und hören auf Pixel zu zählen, nach Stempelspuren zu suchen etc., klar kann man offensichtliche Dinge ansprechen aber wenn bei einem tollen Bild zb. der Fühler eines Schmetterling etwas aus der Schärfeebene läuft und bemängelt wird ist das gelinde gesagt lächerlich.
Also, mehr ehrlich Kommentare, weniger Pixel zählen bringt vermutlich mehr Spaß beim Bilder zeigen 😉
LG Alex