Das freut mich, dass Du es interessant findest! Sowas darf beim zwanglosen stöbern gerne passieren.
Liebe Grüße Ina
Das Objekt wurde 2020-02-14 18:29:45 durch gelöschter Benutzer #1548635 gelöscht.
Deine Ergänzungen sind sehr gut und für mich passt es zum Thema - auch in ein Naturfotografenforum, denn es ist auch nicht allen geläufig, dass Antibiotika aus Pilzen oder Bakterien gewonnen werden, die diese Stoffe produzieren, um sich Nährstoffkonkurrenten vom Hals zu halten. Viele glauben ja, sie seien "reine Chemie" - also vollsynthetisch hergestellt.
In Bezug auf Verbote der Nutzung von Reserveantibiotika in der Tierhaltung stimme ich Dir voll zu.
Auch diesen Fachbegriff gelte es zu erläutern, dass sie beim Menschen nur eingesetzt werden sollen, wenn andere Antibiotika versagen. Gegen Reserveantibiotika sind meist noch keine Resistenzen ausgebildet, wobei ein Einsatz in der Massentierhaltung Resistenzausbildung begünstigt...
Ein Riesenproblem! Da teile ich Deine Meinung sehr!
LG Ina
was für eine ausführliche Erläuterung:thumbsup:.
Von dem Vorgehen über die Essgewohnheiten von kranken Affen zu gehen hatte ich noch nichts gehört.
Interessante Idee, quasi eine Variante sich die Heilpflanzen anzuschauen die die wenigen verbliebenen kleinen Naturvölker nutzen.
Mit den Wirkstoffe aus Mikroben hast du natürlich recht.
Im Prinzip fing es ja vor bald 100 Jahren mit Flemmings Zufallsentdeckung des Penicillins welches damals Staphylokokken am Wachstum hemmte an.
Sehr schöne Beispiele die Du aus den verschiedenen Bereichen aufgeführt hast.
Es ist wirklich bemerkenswert welche Inhaltsstoffe (von recht einfachen wie Penicillinne bis zu komplexen Strukturen wie dem von Dir genanten Echinocandinen) die Natur im Laufe der Evolution geschafft hat.
So ist zu hoffen das in diesem Bereich wirksame Entdeckungen geben wird.
Denn immer noch wird in Deutschland zu viel Antibiotika verschreiben,
auch weiterhin bei Erkältungskrankheiten zu ja zum größten Teil virale Ursache haben.
Zudem ist es eine Schande das es in Deutschland immer noch nicht strikt verboten ist Reserveantibiotika in der Tierhaltung (vor allem in der Geflügelmast) einzusetzen.
So reduzieren wir selbst die Wirksamkeit der uns jetzt schon zur Verfügung stehenden Antibiotika und erzeugen zugleich die multiresistenten Erreger.
Ein Verbot der massenhaften Einsatzes dieser Antibiotika würde gleichzeitig den positiven Effekt haben das die Haltungsbedingungen zugunsten der Tiere angepasst werden müssten.
Sorry das ist wohl etwas vom Thema weg, aber es ärgert mich immer wieder wenn die Lobby der Industrie (hier eben Tiermastbetriebe) oder die Ängstlichkeit von Politikern notwendige Änderungen verhindert.
Lieber Gruß
Michael
ganz lieben Dank für Deinen Kommentar! Darüber habe ich mich sehr gefreut!
Ich erinnere mich daran, dass es auch Projekte gab, im Regenwald nach Heilpflanzen zu suchen.
Die Annäherung konnte von Verhaltensbiologen ausgehen.
Dafür haben sich Forscher, die Ausscheidungen von Affen angesehen und diese auf Krankheiten analysiert. Anhand der Veränderung der Essgewohnheiten haben sich die Forscher die während der Erkrankung bevorzugten Pflanzen angesehen, um zu sehen, ob darin wirksame Inhaltsstoffe zu finden sind.
Damals wollte ein Kollegin von mir (wir waren alle in der Isolierung und Strukturaufklärung und Analytik von komplexen Sekundärstöffgemischen aus Pflanzen geschult) sich in Brasilien über dieses Projekt habilitieren. Es ist aber, glaube ich, dann storniert worden, denn Firmen, die daran interessiert waren, hätten an die Länder im Ausland Tantiemen zahlen müssen.
Zudem ist dann auch die wirtschaftliche Nutzung dieser Ressourcen wieder sehr zweischneidig, weil sie die Regenwälder nicht unangetastet belassen könnte.
Neue Wirkstoffe in der Medizin würde ich nicht mehr im Bereich der Gefäßpflanzen suchen, sondern definitiv im Bereich der Mikroben. Da ist noch lange nicht alles erforscht und in diesem Bereich (Bakterien, Pilze, Algen, Flechten) ist noch viel zu holen.
Statine (Medikamente zur Senkung des Cholesterinwertes) werden aus Aspergillus terreus gewonnen, Echinocandine (gegen Schimmelpilzbefall der Lunge, was bei Immunschwäche passiert) aus Aspergillus fumigatus (interesant, er produziert ein Gift gegen seine Gattungsgenossen ohne selbst dabei drauf zu gehen, weil bei ihm ein Enzym für die Zellwandsynthese mutiert ist)...
Mittel zur Drosselung des Immunsystems bei Immunschwäche kommen aus Mikroben (Ciclosporin).
Schmerzmittel Conotoxine werden aus Kegelschnecken aus dem Meer gewonnen,
ein Mittel zum Spritzen bei Diabetes Typ II Exenatide wurde aus Echsen gewonnen...
Vorteil: Mittel aus Mikroben kann man gewinnen, als wenn man Bier braut. Auch Bierbrauen ist ein biotechnologischer Prozess - da braucht man dann nur die schnellwachsenden Mikroben wie Hefe (als Pilz) oder Bakterien anzüchten, einen Brauturm (Fermenter) damit befüllen und daraus die Medikamente gewinnen.
Das wächst also nach, ist nur aufwendig in der Etablierung des Prozesses aber dann sehr effektiv und später seeeehr billig zu produzieren. Für biotechnolgische Zwecke braucht man kein Erbgut manipulieren. Es ist also nicht zwingend immer mit Gentechnik verbunden. Für mich ist es sinnvoll, dort weiter zu forschen als Ressourcen der Regenwälder auszubeuten.
Lieber Gruß Ina
das ist doch mal sinnvolle Erweiterung des Forums mit dieser Rubrik.
Deine Erläuterungen zur Nutzung der Pflanzenteile zur Heilzwecken gefällt mir sehr gut.
So wie bei Peter Schmidt2 finde ich solche weitergehenden Infos immer spannend.
So lernt man auf sehr anschaulich Art dazu.
Zusätzlich animiert mich das auch selber noch mal zu nachzulesen.
So habe ich zusätzlich gefunden das die aufbereiteten Extrakte auch als Gurgellösung bei leicht entzündeter Mundschleimhaut genutzt werden kann.
Gerade bei der Heilwirkung von Pflanzen gibt es immer noch sehr viel zu erforschen.
Um so schlimmer ist es ja das wir den Regenwald in einem rasendem Tempo immer weiter zerstören.
Wir zerstören damit nicht nur einen Teil der Sauerstofferzeuger sondern auch viele noch unentdeckte Pflanzen die womöglich Grundlage für neue Wirkstoffe in der Medizin sein könnten.
Liebe Grüße
Michael
ja, da kann man immer ganz unterschiedlicher Meinung sein wegen des Verschiebens.
Zumindest bleibt in dieser Rubrik das Bild im Forum erhalten und ist nicht gänzlich unerwünscht.
Eigentlich tut dem Forum eine reine Austausch Rubrik ganz gut, wo es um nichts geht und man mal ganz zwanglos drauflos texten kann und ganz entspannt Dinge nur zeigen, sozusagen auch For Your Information - oder Bilder hochladen, ohne den Upload-Speicher mit Dateien zu verstopfen, die man als Attachment anhängt.
Für Dokumentationen riskiert man zwar, dass sie vielleicht wenig beachtet werden, aber sie sollen mal mein Bonbon sein, hier einfach mal so vorbei zu schauen und diese Rubrik nicht als Strafe zu werten.
Sei lieb gegrüßt Ina
P.S.
Was aber hier natürlich wächst und nicht - man also unter P+P akzeptiert oder nicht, da ist zuweilen schon eine gewisse Expertise von Nöten.
Die Pfefferminze kommt nämlich nicht wild bei uns vor und ist nur eine besondere, Menschen gemachte Kreuzung - also P+P, wie Gunnar im Link vorschlägt oder besser nicht? Dass mein Kommentar im folgenden Link eigentlich die Definitionen ein wenig und erneut hinterfragen könnte - da muss man auch einmal drauf kommen:
ich bin schon überrascht, immerhin haben sich innerhalb von 3 Stunden 12 Benutzer diese Dokumentation angesehen oder sie angeklickt.
Damit bin ich zufrieden.
Bei diesen rein dokumentarischen Threads erwarte ich keine Kommentare...
Es ist ja mehr eine faktische Informationsquelle als etwas, wo sich Erfahrungsaustausch entwickelt.
Wer aber Fragen zur Anwendung der Heilpflanze, zur Grenze der Selbstbehandlung oder zum Text haben mag, der fühle sich frei, sie hier zu platzieren.
Ich beantworte sie natürlich gerne!
Lieber Gruß Ina