gerade wollte ich unter deinen letzten Post antworten, aber das geht nicht, da der Text immer verschwindet.
Ich will nicht alles noch mal neu schreiben, aber:
- ich finde es schön, dass man hier trotz unterschiedlicher Meinungen sachlich diskutieren kann, denn das ist keine Selbstverständlichkeit beim Thema Wolf. Da habe ich schon ganz andere Diskussionen erlebt.
- ich selber sehe langfristig dennoch mehr Vorteile in der Rückkehr der Wölfe, als Nachteile: Zahlen die mal selten hört, die mich aber sehr beeindruckt haben, als ich sie das erste Mal las: Jährlich gibt es in der Landwirtschaft Schäden durch Schwarzwild in Höhe von 17 Mio €. Der Wolf kostet aktuell jährlich 100.000 € wegen Ausgleichszahlungen für Nutztierrisse. Da der Wolf Wildschweine auf seiner Speisekarte hat, sehen viele Experten mittlerweile auch eine Chance, mit dem Wolf die Überpopulation an Wildschweinen wieder in ein Gleichgewicht zu bringen. Einen Beitrag (auf den ich mich beziehe) gibt es hier vom MDR:
http://www.mdr.de/mediathek/fe [verkürzt] e_zc-ba8902b5_zs-73445a6d.html
- was Spaziergänger mit Hunden in Wolfsgebieten angeht, so sehe ich auch heute keine Gefahr für den Menschen durch die Wölfe. Man sollte aber bedenken, dass Wölfe die Hunde als fremde Artgenossen ansehen und Wölfe dulden keine fremden Artgenossen in ihren Territorien. Ein unangeleinter Hund, der sich nicht in der Nähe seines Herrchens befindet, kann in Schwierigkeiten kommen. Das kommt er aber auch, wenn er in einen Wurfkessel eines Wildscheins rennt und dann zum Herrchen zurück rennt. In dem Fall stellt eine rasende Bache für das Herrchen auch eine große Gefahr dar. Ein Wolf greift von sich aus keine Menschen an. Wenn ein Wolf einem Spaziergänger mit Hund folgt, heißt das noch lange nicht, dass er aggresiv gegenüber dem Menschen ist. Es kann auch Neugier gegenüber dem gassigehenden Hund sein. Es ist oft der Mensch, der sich unwohl dabei fühlt, auch wenn keine akute Bedrohung vom Wolf ausgeht.
Es gibt zu dem Thema sehr viele Argumente, Fakten und Studien. Alles sehr interessant. Mit meinem aktuellen Wissensstand sehe ich in der Rückkehr mehr Vorteile als Nachteile für die Zukunft. In Osteuropa hat der Wolf lange nicht so einen schlechten Ruf, wie bei uns, da man dort nie verlernt hat, mit ihm umzugehen. Ich hoffe, dass wir das wieder lernen können, denn dann ist auch ein Zusammenleben möglich. Ich glaube, dass letztendlich ein intaktes Ökosystem (wo der Wolf dazu gehört) mehr wert ist, als eine völlig von den Ressourcen überlastete Industrie- und Kulturlandschaft.
Viele Grüße,
Christian
PS: wenn das Thema tatsächlich interessiert, kann ich das Buch von Axel Gomille über "Deutschlands wilde Wölfe" sehr empfehlen. Da stehen auch einige interessante Erkenntnisse mit drin, die man in den letzten Jahren in Deutschland gesammelt hat. Darüber hinaus ist das Buch eine fotografische Arbeit der Extraklasse. So viele wildlife Bilder zusammen zu bekommen ist extrem zeitaufwändig. Eine Empfehlung für jeden Naturfotografen!
auch für diesen Deinen Kommentar vielen Dank!
Auch wenn ich (hoffentlich) nichts dafür kann, tut es mir doch leid, dass Dein Posting verschwunden ist und Du nochmal neu formulieren musstest!
Ja, auch ich finde unseren Austausch sehr schön - und dazu auch produktiv, weil wir ja auch Gedanken und teilweise Fakten austauschen. Für mich eine Bereicherung!
Danke auch für den mdr-Link, muss mir das Video mal in Ruhe anschauen.
Ach ja, und Axel Gomille ist mir ein Begriff - mindestens ein Buch besitze ich von ihm.
Dein Satz trifft es ziemlich gut: "Es gibt zu dem Thema sehr viele Argumente, Fakten und Studien. Alles sehr interessant."
Mal schauen, wie sich die Dinge weiterentwickeln.
Wär ja wirklich schön, wenn Deine Hoffnung erfüllt wird und
sich einerseits der Wolf hier in unsere Natur-und Kulturlandschaft wieder gut integrieren kann ( = nicht für häufige gefährliche Zwischenfälle sorgt, was gegenüber dem Wolf ziemlich viel verlangt ist, denn wie soll er "verstehen", dass er nicht überall seinen Instinkten folgen darf?)
und andererseits auch von den Menschen integriert ( = "angenommen" und bei diversen Maßnahmen nachhaltig berücksichtigt) wird - -
die beiden Faktoren hängen ja in beiden Richtungen voneinander ab.
Und es wäre (wie bei vielen anderen Themen) schön und hilfreich, wenn sich die unterschiedlichen Interessensgruppen sachlich austauschen und den Gegenüber respektieren würden.. ..und willens wären, zusammen auf ein gutes Ziel hinzuarbeiten, anstatt den Anderen als Gegner zu sehen und anzufeinden.
Liebe Grüße
und gesegnete Weihnachten!
Daniel
P.S. Und weiterhin viel liebevolle Freude an der lebendigen Tierwelt!
Falls Wiederherstellen nicht geht: Zum Verständnis für spätere Leser (Christians Antwort bezieht sich ja auf das gelöschte Posting): Hier war nochmal der Link zu einem der Vorfälle in Niedersachsen (in Siedlungsnähe!): https://www.az-online.de/uelze [verkürzt] de-brockhimbergen-7087758.html
Hatte in dem leider gelöschten Posting auch angemerkt, dass man Medientexte natürlich kritisch betrachten und nicht alles glauben sollte, aber dass dieser Vorfall anscheinend wirklich stimmt.
Und dass ich aber auch Christians Meinung gut verstehe, weil ich bis vor kurzem selber so gedacht habe.
Was ich noch geschrieben habe, erinnere ich grad leider nicht..
Also, ich kann mir - bei aller Liebe zum Wolf - weiterhin nicht vorstellen, dass ein angemessener (d.h. wirksamer) Schutz von Zuchttieren und Mensch wirklich realistisch möglich ist -- man kann ja in dichter besiedelten Gebieten (bzw in Siedlungen) nicht verlangen, dass um jede Weide und jeden Gartenzaun (Schutz des Haushundes usw) ein 4m hoher, tief verankerter und ununtergrabbarer Zaun gesetzt wird.
Davon abgesehen kann ich Dir aber großenteils nur zustimmen, Christian. Vieles von dem, was Du geschrieben hast, sehe ich ähnlich.
Leider sind unsere hochtechnisierte Zivilisationswelt und vollwirksamer Tierschutz kaum noch unter einen Hut zu bringen - man denke dabei nur an das Dilemma bei der Windenergie (die Windenergieanlagen voller Windräder sind eine große Gefahr für (auch seltene) Greifvögel, Störche und andere Großvögel.
Ich find diese Wind"parks" schrecklich, aber sie sind wohl nötig.
Ich wünsch mir, dass sie zumindest nicht in der Nähe von besonderen Vogelschutzgebieten oder Vogelflugschneisen stehen (was ich mir übrigens auch hinsichtlich Hochspannungsleitungen dringend wünschen würde), aber woanders will sie auch keiner haben (etwa in Siedlungsnähe), was ebenfalls verständlich ist. Und die Bauern wollen vermutlich auch ihre Großäcker nicht damit vollstehen haben, weil das ihre Bewirtschaftung mit den Großmaschinen erheblich erschweren würde. Und wenn es irgendwo doch Flächen gäbe, bei denen niemand Einspruch erhebt, wären die vielleicht windenergietechnisch gar nicht geeignet (brächten zu wenig Leistung).
Usw.
Von Finanzierungsfragen mal ganz abgesehen..
Letzteres betrifft übrigens auch die Entschädigungszahlungen, wenn künftig ständig Zuchttierherden von Wölfen gerissen würden und der Staat ja einspringen muss.
Übrigens, zum Thema Wolf versus Spaziergänger mit Hund (was ja heutzutage fast die Regel ist) hast Du auch nix gesagt.
Wie gesagt, ich versteh Dich und Dein Engagement für den Wolf, aber ich sehe auch die Risiken und befürchte inzwischen, dass da noch viele Konflikte auf Deutschland zukommen.
Was ich beim Luchs nicht sehe und weshalb ich dort die Ablehnung nicht verstehe.
Liebe Grüße!
Daniel
P.S. Auch wenn wir nicht bei allen Ansichten einer Meinung sind, freue ich mich sehr, dass wir uns sachlich und freund(schaft)lich unterhalten!
dass es Nachrichten zu Rissen von Nutztieren gibt, bestreite ich nicht. Das kommt immer wieder vor und wie du schreibst, werden als Ursache der Risse immer wieder Wölfe bestätigt. Es kommt zwar vor, dass es Gutachten gibt, die nicht sorgfältig gemacht wurden und trotzdem gleich der Wolf als Urheber feststeht, aber es gibt auch genug gesicherte Gutachten darüber.
Was ich im vorigen Post rüber bringen wollte, ist die Tatsache, dass Risse an Nutztieren nur möglich sind, wenn der Schutz vor dem Wolf nicht ausreichend war. Ich habe auch versucht darzulegen, dass ein effektiver Schutz möglich ist, dass wir Menschen das aber wieder lernen müssen.
In diesem Zusammenhang finde ich es dem Wolf gegenüber unfair, wenn wir sich ihn wieder ausbreiten lassen, aber beim Schutz unsrer Nutztiere nicht mithalten können und dann kurz nach der Rückkehr des Wolfes zum Schluss kommen, dass er keinen Platz bei uns hat. Wir sollten erstmal bezüglich Herdenschutz alles ausschöpfen, bevor wir urteilen, denn vorher sind die Probleme auch von Menschen provoziert. Was die Schutzmaßnahmen angeht erhoffe ich mir ein deutlich größeres Engagement der Politik. Wir brauchen eine Politik, die den Naturschutz auch wirklich ernst meint und nicht nur kurzfristig mit kleinen Projekten auf der Stelle tritt, die zu Ende sind, wenn das Gald dafür alle ist.
Die Nachrichten über Wölfe verfolge ich immer wieder mit geteilter Meinung. Es wird viel über einzelne Fakten geschrieben, aber sehr oft, werden auch Gerüchte in den Lokalzeitungen ausgeschlachtet, die das Klischee des bösen Wolfes bedienen. Da vermisse ich dann eine ernsthafte und vor allem gut recherchierte Nachrichtenkultur. Daher kann (und sollte) man einige Artikel auch kritisch lesen.
Viele Grüße,
Christian
Also, ich kann mir - bei aller Liebe zum Wolf - weiterhin nicht vorstellen, dass ein angemessener (d.h. wirksamer) Schutz von Zuchttieren und Mensch wirklich realistisch möglich ist -- man kann ja in dichter besiedelten Gebieten (bzw in Siedlungen) nicht verlangen, dass um jede Weide und jeden Gartenzaun (Schutz des Haushundes usw) ein 4m hoher, tief verankerter und ununtergrabbarer Zaun gesetzt wird.
Davon abgesehen kann ich Dir aber großenteils nur zustimmen, Christian. Vieles von dem, was Du geschrieben hast, sehe ich ähnlich.
Leider sind unsere hochtechnisierte Zivilisationswelt und vollwirksamer Tierschutz kaum noch unter einen Hut zu bringen - man denke dabei nur an das Dilemma bei der Windenergie (die Windenergieanlagen voller Windräder sind eine große Gefahr für (auch seltene) Greifvögel, Störche und andere Großvögel.
Ich find diese Wind"parks" schrecklich, aber sie sind wohl nötig.
Ich wünsch mir, dass sie zumindest nicht in der Nähe von besonderen Vogelschutzgebieten oder Vogelflugschneisen stehen (was ich mir übrigens auch hinsichtlich Hochspannungsleitungen dringend wünschen würde), aber woanders will sie auch keiner haben (etwa in Siedlungsnähe), was ebenfalls verständlich ist. Und die Bauern wollen vermutlich auch ihre Großäcker nicht damit vollstehen haben, weil das ihre Bewirtschaftung mit den Großmaschinen erheblich erschweren würde. Und wenn es irgendwo doch Flächen gäbe, bei denen niemand Einspruch erhebt, wären die vielleicht windenergietechnisch gar nicht geeignet (brächten zu wenig Leistung).
Usw.
Von Finanzierungsfragen mal ganz abgesehen..
Letzteres betrifft übrigens auch die Entschädigungszahlungen, wenn künftig ständig Zuchttierherden von Wölfen gerissen würden und der Staat ja einspringen muss.
Übrigens, zum Thema Wolf versus Spaziergänger mit Hund (was ja heutzutage fast die Regel ist) hast Du auch nix gesagt.
Wie gesagt, ich versteh Dich und Dein Engagement für den Wolf, aber ich sehe auch die Risiken und befürchte inzwischen, dass da noch viele Konflikte auf Deutschland zukommen.
Was ich beim Luchs nicht sehe und weshalb ich dort die Ablehnung nicht verstehe.
Liebe Grüße!
Daniel
P.S. Auch wenn wir nicht bei allen Ansichten einer Meinung sind, freue ich mich sehr, dass wir uns sachlich und freund(schaft)lich unterhalten!
Beispiel Wolf und Luchs:
Beim Wolf freue ich mich zwar über die Wiederbesiedlung von Deutschland, besonders in abgelegenen Gebieten.
Ich könnte mir aber durchaus vorstellen, dass im Falle seiner weiteren Ausbreitung (also auch in dichtbesiedelte Gebiete) er durchaus für Probleme sorgen könnte (Massaker unter Zuchttierherden, weil die nicht fliehen können und die Wölfe sie daher als geschwächte/kranke Tiere und damit als "erlaubte" Jagdbeute ansehen und töten (bzw in Rausch kommen). Und mit der Zeit könnten sich Wolfsrudel dann sogar auf diese leichte Beute "spezialisieren" und dadurch eventeull wirklich zu einer wirtschaftlichen Gefahr werden.
Außerdem könnte es vermehrt zu Konflikten mit Haustieren und Menschen kommen, wenn Wölfe in dichtbesiedelten Gebieten den natürlichen Respekt vorm Menschen verlieren und/oder es zu Extremsituationen (Wolf ggf unabsichtlich in die Enge getrieben, oder Wolf greift gassigehenden Hund an usw) kommen könnte.
So traurig es ist, aber in einem dichtbesiedelten Land ist vielleicht (bin mir da nicht sicher) wirklich kein Platz für den Wolf, weil der sich ja eben nicht auf die entlegenen "Wildnis"gebiete/Truppenübungsplätze usw beschränkt, sondern sich weit ausbreitet, ein breites Spektrum an Geländeformen inklusive offener Flächen und Kulturland nutzt (er könnte ggf mal zum Kulturfolger werden) und es dort eventuell zu ständigen Konflikten kommen könnte.
Ganz anders sehe ich die Lage beim Luchs:
Er hat ganz andere Verhaltenweisen, große Scheu, ist Einzelgänger, jagt andere Beutetiere, ist extrem selten und die Populationen vergrößern sich kaum.
Und wenn er Gebiete durchwandert, dann zieht er sich dennoch immer gern in entlegene Gebiete zurück.
Auch seine Beutetiere sind daher andere (meist Rehe oder kleinere Tiere) und es ist sehr unwahrscheinlich, dass er sich an Weidetieren vergreifen würde (wenn wohl nur an kleinen Tieren wie Schafen, und wenn, würde er wahrscheinlich nur ein einzelnes töten und nicht alle, wie es Wolfsrudel ab und zu tun). Einen Menschen würde er mit Sicherheit nicht angreifen, und er würde sich eher nicht in dichtbesiedelte Gebiete ausbreiten und schon gar nicht in Siedlungen eindringen.
Also sowohl von seiner Lebensweise, als auch von seinem Verhalten her würde der Luchs keine Gefahr sein - nicht für die meisten Zucht-/Weidetiere und schon gar nicht für den Menschen.
Daher finde ich es sehr unverständlich, wenn Menschen den Luchs bekämpfen. Bei ungebildeten bzw unwissenden Menschen müsste man mit Aufklärung die Zweifel besiegen können, und Jäger sollten schon aufgrund ihres doch hoffentlich vorhandenen Wissens gar nicht gegen den Luchs eingestellt sein.
Es ist doch toll, wenn besondere Tiere Deutschland wiederbesiedeln und übrigens dadurch auch dem biologischen Gleichgewicht guttun!!
Aber genau da mag natürlich auch die Sorge von Jägern liegen: Nicht, dass die Luchse gefährlich wären, sondern dass sie die Rechtfertigung der Jäger "wir müssen ja jagen, um zu verhindern, dass Reh,Wildschwein&Co eine Plage werden" (weil sie keine natürlichen Feinde mehr haben) entkräften würden. Wobei ich mir auch da ziemlich sicher bin, dass die paar Luchse allein auch weiterhin nicht den Wildbestand kleinhalten könnten (jagen sie überhaupt die wehrhaften Wildschweine?) - daher könnten auch die "Sport-"Jäger beruhigt sein und den Luchs leben lassen.
deine Ausführungen zum Wolf kann ich nicht vollkommen unterschreiben, da die Situation vor allem unter differenzierter Betrachtung etwas anders aussieht. Wölfe können in dünner besiedelten Gegenden neben den Menschen leben, das zeigen andere Weltregionen schon seit Jahrhunderten. Eine unaufhaltsame Ausbreitung des Wolfes wird es in Deutschland schon aus biologischer Sicht nicht geben, d.h. sind dünn besiedelte Regionen mit Territorien belegt, wird die Ausbreitung nicht automatisch auf stärker besiedelte Regionen übergreifen, da diese Regionen nicht den Wildbestand haben, der nötig wäre um ein Rudel zu ernähren, geschweige denn die Rückzugsmöglichkeiten für die Aufzucht der Jungen. Das sieht man ebenfalls in anderen Weltregionen sehr gut, dass eine Population irgendwann aufhört zu wachsen, wenn sie im Verhältnis zum Lebensraum groß genug ist.
Was die Gefahren angeht, so geht vom Wolf nahezu keine gegenüber dem Menschen aus, da er den Konflikt und jeden Kontakt zum Menschen vermeidet, es sei denn, er wird regelmäßig von Menschen gefüttert. Meine eigenen Wolfsbegegnungen von wilden Wölfen in Deutschland haben gezeigt, dass der Wolf auch schon bei der kleinsten Wahrnehmung eines Menschen das Weite sucht. Aktuell ist es (weiltweit) unwahrscheinlicher, von einem Wolf verletzt zu werden, als von einem Blitz getroffen zu werden. Jährlich sterben weniger als 10 Menschen an den Folgen eines Wolfes, jedoch über 61.000 an den Folgen von Hundeattacken und über 750.000 an den Folgen von Mückenstichen. Über Hunde und Mücken spricht man auch nicht in dem selben Tonfall, wie es viele über den Wolf tun. Das hat vielmehr mit einer negativen Grundeinstellung gegenüber diesem Tier zu tun und weniger mit dem tatsächlichen Verhalten.
Was die Übergriffe auf Nutztiere angeht, so ist das kein natürliches Verhalten des Wolfes, sich auf diese zu konzentrieren (Nutztiere machen in der Nahrung der Wölfe in Deutschland weniger als 1 % in der Nahrungszusammensetzung aus). Mit der Rückkehr der Wölfe hat man leider lange gewartet, umfassende Schutzmaßnahmen zu fördern. Mittlerweile ist das in einigen Bundesländern angekommen und wir Menschen müssen das wieder lernen. Wenn heute in Sachsen (und auch in anderen Bundesländern) Nutztiere von Wölfen gerissen werden, dann hat das den Grund, dass die Tiere entweder unzureichend geschützt waren, oder Nutztiere regelrecht fahrlässig ungeschützt dem Wolf ausgeliefert waren (mir ist ein Fall von einem angepflockten Schaf in einem Wolfsrevier bekannt, was ohne weiteren Schutz gerissen wurde). Da Wölfe lernfähig sind, können sie durch zu schlechten oder nicht vorhandenen Herdenschutz auf den Geschmack gebracht werden. Das kann man aber verhindern! Herdenschutzhunde sind der effektivste Schutz und diese werden mittlerweile in Sachsen auch gefördert.
Die Frage, ob der Wolf in Deutschland Platz hat, finde ich nicht gerechtfertigt. Viel eher sollten wir Menschen uns mal fragen, wie viel Platz wir noch beanspruchen wollen, um weiterhin fortbestehen zu können. Ohne eine intakte Natur (zu der auch Arten wie der Wolf gehören) haben wir langfristig keine Chance auf diesem Planeten. Wenn wir nicht dir Kurve kriegen, wird sich der Planet Erde des Problems "Mensch" schon selbst entledigen.
Viele Grüße,
Christian
Was den Wolf betrifft, so dürfte es kein Problem sein bei der Schaftierhaltung oder anderer Zuchttiere, wenn man diese durch sog. Herschenschutzhunde beschützen lässt. Wird in allen Ländern der Erde erfolgreich betrieben. Nur in Deutschland nicht. Kein Wolf geht an eine Herde die von Kangals oder Kaukasischen Owtscharkas beschützt wird. Auch sehe ich es als unkritisch an, wenn ein Wolf auf einen Menschen trifft. Wölfe haben eine natürliche Scheu vor dem Menschen genauso übrigens wie der Luchs. Eines der Tiere umzubringen ist eine Straftat und sollte auch richtig verfolgt werden. Die Tiere haben genauso ein Recht hier zu leben wie wir. Sie sind zeitlich gesehen schon viel länger hier angesiedelt als der Mensch.
Liebe Grüße
Danach kam dann, das die ganze Aussieldung nur ein verbrennen von Geld ist und Luchs in Deutschland nichts zu suchen haben. Ach und mit Links und Fakten brauchte man auch nicht kommen, sind ja alles nur Lügen unserer "Propagandamedien"!
Tja was soll man solchen Menschen noch erwidern. Ich muss sagen, da fällt es mir schwer ruhig zu bleiben.
Ich muss leider sagen, dass meine Erfahrungen mit Jägern zu weit über 90 % sehr negativ sind, während man mit Förstern sehr gut reden und auch diskutieren kann.
danke für den Link. Die Problematik war mir zwar schon bekannt, aber die Sendung kannte ich noch nicht. Ja, Deutschland hat ein Wildereiproblem, nur hat man das bisher kaum in Betracht gezogen, mangels Beweisen. Den Wölfen geht es da nicht anders.
Gruß,
Christian