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Leitfaden zur elektronischen Bildverarbeitung (EBV)


von Christoph Keller





Teil II


Kapitel 4: Einführung in den Photoshop




Dieses Kapitel richtet sich an Neueinsteiger, die vor dem riesigen Photoshop-Programm zunächst mal wie der Ochs vorm Berg stehen... mir selbst ging es nicht anders...;-). Profis dürfen hier müde lächelnd weiterblättern;-). Also, los geht's:



Das Photoshop-Fenster



Abb. 5: Das Photoshop-Fenster



In der obersten waagerechten Zeile sind 10 Menüs aufgereiht (A). Klickt man auf eines, öffnen sich die jeweiligen Optionen in einem neuen Fenster (B).


In der Zeile darunter werden die Optionen für das Werkzeug angezeigt, das gerade benützt wird (C).


Diese Werkzeuge findet man in der Werkzeug-Box am linken Bildrand vertikal angebracht (D). Mit einem Klick auf die beiden winzigen Pfeilchen ganz oben links kann man zwischen einer einspaltigen und einer zweispaltigen Anordnung wählen.


Am rechten Bildrand sind ausgewählte Bedienungsfenster aus dem Menü


Fenster


als Icons ‘angedockt’ (E), die man anklicken und damit öffnen kann (H). Mit Klick auf die beiden kleinen Pfeilchen rechts oben im Eck kann man sie wieder zu einem Icon zurückverwandeln. In Photoshop heißen diese Programme Paletten. Photoshop bietet als Default eine Auswahl geöffneter Paletten an. Mit Klick auf den Arbeitsbereich-Button rechts oben gelangt man zu einer weiteren Auswahl von Paletten-Kombinationen, geeignet für veschiedene Aspekte der Bildbearbeitung.


Will man eine eigene Paletten-Auswahl anlegen, entfernt man zunächst die angebotenen Paletten, indem man den ganzen Block mit gedrückter linker Maustaste am obersten Balken herauszieht und mit Klick auf das Kreuz rechts oben schließt. Dann öffnet man die gewünschten neuen Paletten im Fenster-Menü, verwandelt sie zu Icons und zieht sie mit gedrückter linker Maustaste rechts an den Rand, bis sie ‘andocken’. Will man sie wieder entfernen, zieht man sie in gleicher Weise heraus und schließt sie per Klick auf das Kreuz rechts oben. Hat man eine passende Auswahl erstellt, geht man ins Arbeitsbereich-Menü rechts oben und kann sie dort als neuen Arbeitsbereich abspeichern.



Der Bildrahmen


Öffnen wir nun mal ein Bild: erstes Menü


DateiÖffnen


Im Bildrahmen oben rechts gibt es drei Kästchen: ein Strich, ein Rechteck und ein Kreuz (F). Klickt man auf das Rechteck, breitet sich das Bild über das ganze Fenster aus und kann dann nicht mehr bewegt werden. Andere eventuell gleichzeitig geöffnete Bilder verschwinden spurlos... Oben rechts aber findet man wieder die drei Kästchen, nur sind im mittleren statt dem einen Rechteck nun zwei. Klickt man da drauf, erscheint das Bild wieder im beweglichen Rahmen, und auch die anderen Bilder kommen wieder zum Vorschein...


Klickt man auf den Strich links, schnurrt das Bild zu einem Icon zusammen und verkriecht sich am unteren Fensterrand (G). Dort kann es per Klick auf das einfache oder doppelte Rechteck wieder hervorgeholt werden.


Mit einem Klick auf das Kreuz schließt man das Bild.


Mit einem Rechtsklick auf die Hintergrundfarbe im Bildrahmen lässt sich diese zwischen Grau, Schwarz oder einer selbstgewählten Farbe auswählen (z.B. ein schönes Schwarzgrau wie im Forum...;-)



Bildrahmen bewegen


Den Bildrahmen kann man bei gedrückter linker Maustaste am oberen Balken 'packen' und beliebig im Fenster verschieben. Außerdem kann man jede Seite separat verschieben: mit dem Mauszeiger an den Bildrand gehen, bis er sich zu einem Doppelpfeil verwandelt, und mit gedrückter linker Maustaste beliebig verschieben. Geht man in eine Ecke des Rahmens, bis der Cursor zu einem schrägen Doppelpfeil wird, kann man auch dort den Rahmen mit gedrückter linker Maustaste beliebig verziehen.


Hat man mehrere Bilder geöffnet, kann man sie im Menü


FensterAnordnen


Überlappend


Untereinander


oder


Nebeneinander


anordnen.



Ansicht vergrößern und verkleinern


Hierfür klickst Du links in der Werkzeugbox das


Zoom-Tool


an, die Lupe ganz unten. Oben in der Zeile für die Optionen kannst Du nun zwischen einer + und einer - Lupe wählen: bei Klick auf das Bild vergrößert oder verkleinert es sich. Außerdem kannst Du dort mit


Tatsächliche Pixel


Bildschirmgröße bzw. Ganzes Bild


und


Druckformat


die aktuelle Größe, also die 100%-Ansicht des Bilds, eine an den Bildschirm angepasste Ganz-Ansicht und die Größe der Druckversion aufrufen. Dieselben Optionen kannst Du auch über Rechtsklick auf dem Bild anwählen. Und nochmals oben im Menü


Ansicht → 2.Absatz.


Außerdem kannst Du bei aktiviertem Zoom-Tool und gedrückter linker Maustaste ein beliebiges Rechteck auf Dein Bild ziehen, welches dann als vergrößerter Ausschnitt angezeigt wird.


Wenn Du im Menü


BearbeitenVoreinstellungenAllgemeinMit Bildlaufrad zoomen


aktivierst, kannst Du auch mit dem Mausrädchen das Bild ein- und auszoomen.



Die Werkzeuge in der Werkzeug-Box


Um ein Werkzeug zu benützen, klickst Du auf das entsprechende Kästchen links in der Werkzeug-Box. In manchen Kästchen siehst Du rechts unten einen winzigen Pfeil. Das bedeutet, dass sich in diesem Kästchen noch weitere Werkzeuge befinden. Mit gedrückter linker Maustaste oder mit Rechtsklick kannst Du sie sichtbar machen und per Klick anwählen.


Bei der Einstellung der Optionen oben in der zweiten Zeile ist für die meisten dieser Werkzeuge die Wahl der geeigneten Werkzeugspitze entscheidend und links an erster Stelle aufgeführt, das heißt, wie groß der


Pinsel


und wie hart sein Rand sein soll. Dies kannst Du auch und schneller per Rechtsklick auf dem Bild einstellen.


Rechts in der Optionen-Leiste und im Menü


FensterPinsel


gibt es eine vorgefertigte Auswahl von Werkzeugspitzen, die Du Dir auch rechts im Fenster 'andocken' kannst. Aber einfacher und genauer ist die Wahl per Rechtsklick und von Hand eingestellter Größe und Kantenhärte. Hast Du die passende Werkzeugspitze gewählt, kannst Du nun mit gedrückter linker Maustaste Dein Bild damit bearbeiten.


Im Menü


BearbeitenVoreinstellungenZeigerdarstellung


kannst Du zwischen verschiedenen Mauszeigern wählen.



Die Paletten im Fenster-Menü


Nur von den wichtigsten soll hier die Rede sein, und die würde ich auch rechts im Fenster ‘andocken’ und als persönlichen Arbeitsbereich speichern. Da ist an erster Stelle


Das Protokoll


zu nennen. Dort werden sämtliche Arbeitsschritte aufgezeichnet, die Du an einem Bild vornimmst, und wenn Du mal Mist baust, kannst Du im Protokoll zu jedem beliebigen Stadium Deiner Bearbeitung zurückkehren. Im Menü


BearbeitenVoreinstellungenLeistung


kannst Du einstellen, wie viele Stadien das Protokoll aufzeichnen können soll.


An zweiter Stelle würde ich


Aktionen


platzieren. Hier kannst Du Arbeitsschritte, die oft in gleicher Weise vorkommen, als Aktion abspeichern, die Du dann später mit einem Klick ablaufen lassen kannst.


Beispiel: Auswahl um 3px verkleinern, Auswahlkante 3px weich machen. Das speicherst Du, nachdem Du die Auswahl erstellt hast (siehe Kapitel 7: Auswahlen erstellen), folgendermaßen als Aktion ab:


Aktionen öffnen:


Unten auf das zweite Icon von rechts klicken:


Neue Aktion erstellen


In dem kleinen Fenster, das sich dann öffnet, einen Namen für die Aktion eingeben, also z.B. 'Verkleinern 3, Weich 3'. Dann auf


Aufzeichnen


klicken. Jetzt führst Du die Aktion aus, also im Menü


AuswahlAuswahl verändernAuswahl verkleinern


3 Pixel eingeben und


OK


Dann Rechtsklick (wenn das Auswahl-Tool aktiviert ist, ansonsten nochmal ins Auswahlmenü und über Auswahl verändern) und die Option


Weiche Kante


anwählen, 3 Pixel eingeben und


OK


Jetzt öffnest Du wieder die Aktionen-Palette, wo unten das zweite Icon von links anzeigt, dass Du gerade eine Aktion speicherst. Mit einem Klick auf das erste Icon links beendest Du die Abspeicherung. Die neue Aktion wird nun an letzter Stelle in der Aktionen-Palette angezeigt. Mit gedrückter linker Maustaste kannst Du sie an die Stelle ziehen, an der Du sie haben willst, und von jetzt an mit drei Klicks ausführen:


Aktionen → Aktion 'Verkleinern 3, Weich 3'


anklicken und unten mit Klick auf das 3. Icon von links die Aktion starten.


Tip: Im Schaltflächenmodus (Button Mode) brauchst Du sogar nur zwei Klicks. Diesen Modus findest Du durch Klick auf das Icon rechts oben im Eck der Aktionen-Palette (ein kleiner Pfeil nach unten mit waagerechten Linien daneben). Er befindet sich an erster Stelle in diesem Menü. Mit einem Klick dort verwandeln sich alle Aktionen in direkt anklickbare Buttons.


Wenn Du eine Aktion wieder löschen willst, klickst Du sie an, klickst dann auf das Abfalleimer- Icon unten ganz rechts und dann → OK. Die von Photoshop als Default angebotenen Aktionen habe ich alle gelöscht, weil sie für meinen Bedarf nicht nötig waren.


Bevor wir uns nun ausführlicher mit der an dritter Stelle angedockten Ebenen-Palette befassen, haken wir vorher noch schnell die an 4 und 5 platzierten Bedienungsfenster


Histogramm


und


Info


ab: als H und I oben in Abb.5.) markiert, beide auch im Fenster- Menü zu finden, beide reine Informationshilfen:


Das Histogramm ist eine grafische Darstellung der Pixelverteilung auf einem Bild nach Helligkeit: von links 0 (dunkelster Wert) bis rechts 255 (hellster Wert) (siehe auch Das digitale Farbsystem RGB). Die Höhe des 'Bergs' zeigt die Menge der Pixel in dem betreffenden Helligkeitsbereich an. Klickt man in der Histogramm-Palette rechts oben auf den kleinen Pfeil mit den drei Linien daneben, öffnet sich ein kleines Fenster, in dem man im zweiten Absatz zwischen Kompakte Ansicht - ein einfaches Histogramm im RGB-Modus, also alle drei Farbkanäle vereint - und Alle Kanäle in Ansicht - separate Histogramme für jeden Farbkanal - wählen kann. Stösst der 'Berg' im RGB-Histogramm rechts oder links an den Rand, bedeutet das, im Bild gibt es strukturlose gänzlich weisse (ausgebrannte, ausgefressene, überstrahlte) oder gänzlich schwarze (zugelaufene, abgesoffene) Bereiche, die ausserhalb des verfügbaren Kontrast-Umfangs liegen. Große Leerräume zwischen Berg und Rand signalisieren ein Defizit an dunklen Tonwerten (Tiefen) bzw. an hellen Tonwerten (Lichter), was aber für ein Bild kein Nachteil sein muss.


In der Info-Palette kann man mit Hilfe des Mauszeigers die Farbwerte an jedem beliebigen Punkt eines Bilds ablesen, und zwar sowohl im RGB- als auch im CMYK-System. Ausserdem kann man dort die Größe und Position eines Bild-Ausschnitts ablesen.


Zum Schluss zu der an dritter Stelle platzierten Palette


Ebenen


Man findet sie auch im Menü


Fenster Ebenen →


Um diese Option verstehen zu können, hier eine kurze Einführung in die



Ebenen-Technik



Was ist eine Ebene?


Generell ein beliebiges Bild oder auch eine leere Arbeitsfläche, für unseren Bedarf aber meist ein Duplikat des zu bearbeitenden Bilds (oder per Auswahl von Teilen des Bilds), das über das Originalbild (den Hintergrund) gelegt wird.



Wie erstellt man eine Ebene?


Da gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten: die Ebene durch Kopie und die Ebene durch Duplizieren. Im Menü


EbeneNeuEbene durch Kopie


anklicken - fertig ist die Ebene durch Kopie. Oder


EbeneEbene duplizierenOK


anklicken - fertig ist die Ebene durch Duplizieren, wobei man dieser vor dem Klick auf OK noch einen Namen geben kann. Wollen wir das ganze Bild als Ebene anlegen, unterscheiden sich die beiden Methoden nicht voneinander. Haben wir aber eine Auswahl erstellt (siehe Kapitel 7: Auswahlen erstellen), so wird bei einer Ebene durch Kopie nur das als Ebene angelegt, was sich in der Auswahl befindet, alles andere wird weggelöscht, und die gestrichelte Markierungslinie der Auswahl verschwindet. Bei einer Ebene durch Duplizieren wird das ganze Bild als Ebene angelegt, und die Markierungslinie der Auswahl wird weiter angezeigt. Praktische Bedeutung bekommt dieser Unterschied zum Beispiel bei Programmen wie Topaz DeNoise, die ihren Analysen immer das ganze Bild zugrunde legen, auch wenn die Bearbeitung dann nur auf die Auswahl angewendet wird. Bei einer Ebene durch Kopie steht dann für die Berechnungen nur das zur Verfügung, was in der Auswahl liegt, bei einer Ebene durch Duplizieren steht weiterhin das ganze Bild zur Verfügung, was zu unterschiedlichen Ergebnissen für die Settings führt.



Wozu ist eine Ebene nützlich?


1. Für die Feindosierung von Korrekturen aller Art


Beispiel: Auto-Korrekturen: Im Menü


BildAnpassungen


werden Auto-Tonwert- , Auto-Kontrast- und Auto-Farbkorrekturen angeboten, sehr bequem, aber mit oft völlig überzogenen Ergebnissen (wie man dieses Problem beheben kann, siehe Auto-Korrekturen). Der Ansatz der Auto-Korrekturen ist aber meist richtig. Und diesen richtigen Ansatz kann man mit Hilfe einer Ebene nutzen, und zwar folgendermaßen:


Wir erstellen eine Ebene (siehe Wie erstellt man eine Ebene?)


Wir klicken auf die Auto-Tonwertkorrektur,


BildAnpassungenAuto-Tonwertkorrektur


die nun auf der neuen Ebene ausgeführt wird, und das Bild schreit uns mit katastrophal überzogenen Kontrasten an.


Jetzt kommt die


Ebenen


- Palette aus dem Fenster-Menü (wenn wir sie nicht rechts im Fenster 'angedockt' haben) ins Spiel. Klickt man sie an, wird oben die angelegte Ebene mit der Tonwertkorrektur farbig (dunkelblau) markiert angezeigt. Darunter als Hintergrund das Originalbild. Mit einem Klick auf das Auge links daneben kann man die betreffende Ebene unsichtbar und wieder sichtbar machen, eine schöne Möglichkeit, die Vorher- und Nachher-Ansicht miteinander zu vergleichen. Und wichtig: nur die Ebene, die gerade dunkelblau markiert ist, kann bearbeitet werden!


Rechts oben steht die Deckkraft auf 100%. Mit Klick auf den kleinen Pfeil rechts daneben öffnet sich ein Schieber, mit dem man die Deckkraft der Ebene verstellen kann. Den schieben wir jetzt mit gedrückter linker Maustaste ganz schnell links an den Anschlag, was 0% Deckungskraft bedeutet: die Ebene wird komplett durchsichtig, das Bild sieht wieder aus wie vor der Tonwertkorrektur.


Nun bewegen wir den Schieber in kleinen Schritten wieder nach rechts und beobachten das Bild, wie es sich bei zunehmender Deckkraft der Ebene verändert. Nach Augenmaß können wir nun entscheiden, wie viel von der Auto-Korrektur dem Bild tatsächlich guttut. Haben wir die richtige Dosierung gefunden, gehen wir wieder ins Menü


EbeneSichtbare auf eine Ebene reduzieren


Damit wird die Ebene unter Beibehaltung der dosierten Korrektur mit dem Originalbild 'verschmolzen'.


Dies ist eine hervorragende Methode zur richtigen Dosierung aller möglichen Optimierungs-Maßnahmen, insbesondere auch für die Schärfung.


2. Für den Ausschluss bestimmter Bildbereiche von einer Korrektur


Bleiben wir einmal bei dem Beispiel der Auto-Tonwertkorrektur. Angenommen, alles sieht gut aus, nur ist das Schneeglöckchen jetzt komplett überstrahlt... kein Grund zur Verzweiflung: Da greifen wir in der Werkzeug-Box links zum


Radiergummi


Damit radieren wir einfach die Ebene im Bereich des weißen Glöckchens weg... einfach? Nee, denn jetzt sieht's noch schlimmer aus: dicke dunkle Spuren mit knallharten Rändern hat der Radiergummi zurückgelassen... weil wir vergessen haben, die Optionen oben richtig einzustellen, genauer gesagt die Deckkraft des Radiergummis: je stärker die Tonwertkorrektur war, desto geringer muss man die Deckkraft wählen, damit es keine Spuren gibt (z.B. 20%), und dann lieber mehrmals über die ausgebrannten Stellen radieren, bis alle Strukturen wieder sichtbar sind. Außerdem muss man eine Werkzeugspitze mit sehr weicher Kante wählen. Dann aber ist diese Methode unschlagbar zur Vermeidung von Überstrahlungen und zugelaufenen Schatten bei Kontrasterhöhungen - wenn man ein geschicktes Händchen hat (siehe auch Beispiel einer einfachen Tonwertkorrektur).


In gleicher Weise lässt sich eine Nachschärfung optimieren, die z.B. für weiche Flaumfederchen zu hart ausgefallen ist (siehe auch Wie gehe ich beim Schärfen vor?).


Oder eine Entrauschung, die Details platt gemacht hat (siehe auch Das Problem der Entrauschung).


Oder eine Weichzeichnung, die die Konturen des scharfen Motivs angegriffen hat (in diesem Fall darf bzw. muss der Radiergummi 100% Deckkraft haben! Siehe auch Entrauschung und HG-Weichzeichnung mit dem Gaußschen Weichzeichnungs-Filter).


Und, und, und... vorausgesetzt, man hat den betreffenden Eingriff auf einer Ebene ausgeführt!


3. Für die Erstellung von Kollagen und Montagen aller Art


Mit dem


Verschieben-Werkzeug


in der Werkzeugbox lässt sich ein Bild bei gedrückter linker Maustaste packen und auf ein gleichzeitig geöffnetes zweites Bild oder auch auf eine neu angelegte Arbeitsfläche


DateiNeu


herüberziehen und wird dort automatisch zu einer Ebene (falls dies nicht funktioniert, vorher eine Ebene erstellen: Wie erstellt man eine Ebene?). So kann man eine Kollage aus mehreren Bildern anfertigen, muss dafür lediglich sowohl Arbeitsfläche als auch Bilder in die passenden Größen bringen, und sowohl Farb-Modus als auch Farbtiefe müssen zwischen Leinwand und Bildern übereinstimmen.


In gleicher Weise lassen sich Auswahlen samt Inhalt mit dem Verschieben-Werkzeug auf andere Bilder oder Arbeitsflächen ziehen, Montagen aller Art sind möglich. Natürlich kann man eine Auswahl auch innerhalb desselben Bilds verschieben, sie wird dann aber nicht automatisch zu einer Ebene und reißt ein 'Loch' ins Bild. Per Ebene durch Kopie lässt sich das verhindern. Ein fliegender Vogel beispielsweise kann dann als Duplikat per Auswahl -


EbeneNeuEbene durch Kopie


mit dem Verschieben-Werkzeug beliebig im Himmel verschoben werden. Aber immer dran denken: nur die Ebene, die in der Ebenen-Palette rechts aktiviert, das heißt dunkelblau markiert ist, kann bewegt werden! (Wie man Auswahlen 'ohne Inhalt' als reine Auswahl bewegen kann, siehe Auswahlen verschieben - Auswahlen laden).


Und am Schluss jeder Ebenen-Operation nicht vergessen, die Ebenen wieder zu verschmelzen im Menü


EbeneSichtbare auf eine Ebene reduzieren


es sei denn, man will sie sich für eine spätere Bearbeitung erhalten, was allerdings sehr viel grössere Tiff- beziehungsweise PSD-Dateien benötigt. (Zu diesem Thema bei Interesse im Menü


HilfePhotoshop-HilfeIndex


unter Buchstabe 'S' das Kapitel 'Smart Objekte' studieren).





Kapitelanfang

Inhaltsverzeichnis






Kapitel 5: Die Ausschnitt-Optimierung




Wer auf Raw fotografiert, kann und sollte diesen Schritt schon im Raw-Konverter durchführen, unter anderem deshalb, weil der gewählte Ausschnitt dort zusammen mit den anderen Raw-Einstellungen für jedes Bild in einer XMP-Datei gespeichert werden kann.


Wer auf Jpeg fotografiert, für den sollte die Wahl des Ausschnitts der erste Schritt im Bildbearbeitungs-Programm sein.



Grundsätzliches


Das angestrebte Ziel eines jeden Fotografen sollte sein, den Ausschnitt schon bei der Aufnahme optimal zu wählen, so dass man das Bild danach überhaupt nicht mehr beschneiden muss - das sogenannte Fullframe. Denn ein Beschnitt bedeutet immer auch einen Qualitätsverlust, in dem Moment nämlich, wenn man das beschnittene Bild auf die gleiche Größe wie das Original vergrößern will. Denn nun stehen für die gleiche Bildfläche weniger Pixel zur Verfügung, die Auflösung wird schlechter, und das macht sich bei der Schärfe und der Detailgenauigkeit negativ bemerkbar.


Bei manchen Fotografen spielen hier auch ethische und sportliche Gesichtspunkte eine Rolle. Sie empfinden einen nachträglichen Beschnitt als 'Schummelei', die ein 'echter' Fotograf nicht nötig haben sollte, oder gar die 'Kunst der Fotografie' in Verruf bringen würde. Wer aber weiß, in welch zahllosen Situationen die Wahl eines optimalen Ausschnitts schlicht im Bereich des Unmöglichen liegt (das Motiv zu weit weg, schnelle Action, oder auch andere Formatvorstellungen als 3:2 oder 4:3 usw.), für den müssen diese Gesichtspunkte stark an Gewicht verlieren. Für die technische Bildqualität spielt nur der Gesichtspunkt der Auflösung eine Rolle, für die vielleicht noch wichtigere Qualität der Gestaltung - und um die geht es in diesem Kapitel hauptsächlich - ein optimal gewählter Ausschnitt.


Beispiel: Ein Bild sitzt vom Ausschnitt her - fast - perfekt. Ein minimaler Beschnitt an der linken Seite würde die Bildwirkung aber noch steigern, den Bildaufbau stimmiger machen. Der sportliche Fotograf mit ethischen Grundsätzen würde sich für die Erhaltung des Fullframe entscheiden und nicht beschneiden. Der Fotograf, bei dem das optimale Bildergebnis im Vordergrund steht, würde beschneiden. Und da das optimale Bildergebnis das Thema dieses Leitfadens ist, rate ich zur zweiten Option.


Aber natürlich gibt es Grenzen: wenn der optimale Ausschnitt nur noch 10% der Originalgröße ausmacht, muss man doch irgendwann einsehen, dass das Bild eben nichts taugt und in den Müll gehört. Aus einem Suchbild kann man kein detailliertes und brillantes formatfüllendes Portrait machen.


Bei der Präsentation im Internet wiegt der Qualitätsverlust durch die geringere Auflösung eines beschnittenen Bilds sehr viel weniger, da hier die originale Bildgröße ohnehin stark verkleinert werden muss. Ein Fullframe lässt sich dann oft nicht mehr von einem 50%-Ausschnitt unterscheiden.



Wie beschneidet und dreht man ein Bild?


Im Menü


BildArbeitsfläche


gibt es die Möglichkeit, die Arbeitsfläche eines Bilds (in englisch 'Canvas' = Leinwand) per Eingabe der Kantenlängen zu verkleinern oder zu vergrößern. In einer kleinen Grafik darunter kann man wählen, wie das Bild in der neuen 'Leinwand' platziert sein soll. Man sollte diese Option vornehmlich zur Vergrößerung der 'Leinwand' benutzen, z.B. um bei der Erstellung einer Kollage einen genau bemessenen neuen Platz für ein Bild, einen Schrift-Bereich, oder was auch immer zu schaffen (siehe auch Ebenen-Technik/Kollagen). Unter


BildArbeitsfläche drehen


kann man das Bild als Ganzes in allen Richtungen drehen und spiegeln, z.B. ein Querformat in ein Hochformat. Auch eine genaue Eingabe des Drehungs-Grads ist möglich.


Für das Thema dieses Kapitels arbeiten wir aber, abgesehen von der Wahl Hoch- oder Querformat, nicht mit der Arbeitsfläche. Dafür holen wir uns das


Freistellungswerkzeug


und ziehen mit gedrückter linker Maustaste das Ausschnitt-Rechteck über das Bild. Dieses Rechteck kann man nun irgendwo innerhalb 'packen' und mit gedrückter Maustaste als Ganzes verschieben. Außerdem lassen sich alle 4 Seiten und Ecken einzeln verschieben (siehe auch Bildrahmen bewegen). Geht man mit dem Mauszeiger irgendwo außerhalb des Rechtecks, bis er sich in einen gekrümmten Doppelpfeil verwandelt, lässt sich das Rechteck mit gedrückter Maustaste zusätzlich frei drehen. Haben wir den optimalen Ausschnitt gefunden, klicken wir rechts und wählen


Freistellen


fertig.



Beschneiden und Skalieren


In der Optionenleiste des Freistellungswerkzeugs finden wir die Möglichkeit, durch Eingabe der Breite, Höhe und Auflösung die Abmessungen des beschnittenen Bilds zu bestimmen. Welche Einheit dabei verwendet wird, hängt davon ab, welche Einheit bei den Linealen eingestellt ist, die wir im Menü Ansicht finden und durch Klick sichtbar machen können. Mit einem Rechtsklick auf dem Lineal öffnen sich die verfügbaren Einheiten, von denen für uns wohl nur Pixel (px) oder Zentimeter (cm) von Interesse sind. Man kann die Einheit aber auch durch Eintippen von px oder cm hinter dem Wert für Breite und Höhe bestimmen, ohne die Einstellung der Lineale ändern zu müssen.


Geben wir die Werte in px an, ohne einen Wert für die Auflösung einzugeben, wird die ursprüngliche Auflösung des Bilds übernommen. Die neuen cm-Abmessungen werden auf der Grundlage der alten oder gegebenenfalls neu eingegebenen Auflösung von Photoshop automatisch errechnet.


Geben wir die Werte in cm an, ohne einen Wert für die Auflösung einzugeben, werden die ursprünglichen Pixel erhalten und die Auflösung automatisch angepasst. Diese Option ist hilfreich, wenn man zum Beispiel festlegen will, dass das beschnittene Bild ein Seitenverhältnis von 3:2 haben soll, ohne die ursprüngliche Pixelgröße zu verändern. Dann geben wir einfach bei Breite 3cm und bei Höhe 2cm ein. Beschneiden wir damit ein Bild von 4500px Breite und einer Auflösung von 300dpi auf zwei Drittel seiner Breite, wird es 3000px breit und 2000px hoch werden und eine Auflösung von 2540dpi haben.


Für die Erstellung einer Druckversion geben wir die Werte in cm und die gewünschte Auflösung, zum Beispiel 300dpi, ein. Dann werden die Pixelabmessungen dementsprechend neu berechnet. (Siehe auch Die Auflösung).


Mit einem Klick auf Vorderes Bild bewirken wir, dass das beschnittene Bild dieselben Maße wie das Ursprungsbild erhält. Mit einem Klick auf Löschen bewirken wir, dass sämtliche Eingaben entfernt werden.



Wann sollte man beschneiden?


  1. Wenn das Bild schief sitzt.
  2. Wenn das Motiv zu klein abgebildet ist.
  3. Wenn das Motiv nicht stimmig im Bild sitzt.
  4. Wenn die Balance des Bildaufbaus nicht stimmt.
  5. Wenn man störende oder angeschnittene Elemente entfernen will.


Zu Punkt 1:



Ein Bild gerade richten:


Wenn z.B. der Horizont schief sitzt, ziehen wir die obere Kante des Ausschnitt-Rechtecks dicht darüber und drehen das Rechteck wie oben beschrieben, bis die Kante parallel zum Horizont verläuft. Dann ziehen wir das Rechteck wieder in die gewünschte Position auseinander.


Bei Bildern mit Wasserspiegelung ist eine genaue Ausrichtung besonders wichtig und mit Hilfe der Spiegelung auch besonders präzise durchführbar. Beispiel: ein Stelzenläufer watet mit perfekter Spiegelung im flachen Wasser. Nun ziehen wir eine der vertikalen Kanten an die Schnabelspitze und drehen das Rechteck, bis auch die Schnabelspitze der Spiegelung in gleicher Weise an der Kante anliegt. Dann ziehen wir das Rechteck wieder in die gewünschte Position auseinander.



Abb. 6: Beispiel für ein völlig verdrehtes, aber noch zu rettendes Bild. Der weiße Flügelansatz, der auch in der Spiegelung zu sehen ist, bietet hier eine gute Orientierungshilfe bei der Ausrichtung des Ausschnitts.



Punkt 2. ist eigentlich selbsterklärend. Man frage sich beim Betrachten eines Bilds immer auch, ob ein engerer Beschnitt die Bildaussage noch verstärken würde.


Zu Punkt 3.: Die stimmige Platzierung des Motivs ist abhängig von der Richtung der verschiedenen 'Energieströme' in einem Bild. Das können grafische Linien sein, die Blick- und die Bewegungsrichtung eines Tiers, die 'Blickrichtung' einer Pflanze usw. Schräge oder diagonale Linienführung wirkt oft lebendiger als horizontale bzw. vertikale Linienführung. In Bewegungs- und Blickrichtung braucht die 'Bildenergie' mehr Platz als in der Gegenrichtung, weswegen eine mittige Platzierung von Pflanzen und Tieren oft weniger lebendig oder langweiliger wirkt als eine stimmige asymmetrische Platzierung. Ausnahmen bestätigen natürlich immer die Regel, z.B. ein frontal in die Kamera gerichteter Blick, der mittig platziert noch an Intensität gewinnt.


Zu Punkt 4.: Es gibt viele Aspekte der Balance in einem Bild. In Punkt 3 ging es eigentlich bereits um einen solchen Aspekt: die Balance der 'Energie'. Bei Landschaften geht es unter anderem um die Balance zwischen Himmel und Erde. Dem interessanteren Bereich sollte man den Vorzug, also mehr Platz geben, ein mittig platzierter Horizont wirkt meist starr. Dann die Balance zwischen Rechts und Links. Beispiel: rechts im Bild tummeln sich Schmetterlinge in einem Blütenmeer, links ist die ganze Bildhälfte lediglich grün aufgelöster Hintergrund, den man dann vermutlich besser beschneiden würde. Die Balance zwischen Vordergrund und Hintergrund ist in ähnlicher Weise zu prüfen. Ganz allgemein geht es um die Frage, ob sich die Elemente eines Bilds in einem harmonischen Gleichgewicht befinden. Ob sie das tun, sagt uns unser Empfinden, unser 'Gleichgewichts-Sinn'. Und dass der von Person zu Person verschieden ist, ist klar ('Geschmacksache'). Trotzdem gibt es objektive Kriterien für die 'Stimmigkeit' eines Bildaufbaus.


Punkt 5. ist selbsterklärend.


Fazit:


Das Fullframe ist der Idealfall, der nachträgliche Ausschnitt aber ein legitimes Gestaltungsmittel. Man sollte den Ausschnitt lediglich in der Beschreibung angeben.




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