Da ich mich aktuell mal wieder intensiver mit der Landschaftsfotografie auseinandersetze, bin ich auf das komplexe Thema Grauverlaufsfilter gestoßen. Ich persönlich habe damit bisher noch gar keine Erfahrung. Mich würde deshalb (bevor ich in die Zubehörinvestition einsteige) mal die Meinung der Experten interessieren, ob denn der klassische Grauverlaufsfilter in Zeiten von HDR und digitalem Grauverlaufswerkzeug wirklich noch notwendig ist bzw welche Vor- und Nachteile beide Systeme bieten. Für Antworten bin ich sehr dankbar! LG |
vorletztes Jahr stand ich vor dem gleichen Dilemma und möchte dir deswegen meine Erfahrungen nicht vorenthalten. Allerdings spiegelt sich hier auch meine Meinung wider, dass ich so Zeit wenig wie möglich vor dem Computer verschwenden möchte.
Richtig gute HDR sind für mich diejenigen, die man nicht als solche erkennt. Aber da hab ich eh kaum wirklich Ahnung von und das ist für mich immer noch ein Buch mit sieben Siegeln
Deswegen zu den Filtern. Begonnen habe ich mit den normalen Grau- bzw. ND-Filtern, um Langzeitbelichtungen (Wasser, Wolken ...) zu ermöglichen. Kurz drauf hab ich mir noch verschiedene Stufen für Verlaufsfilter zugelegt. Alle genannten von Cokin. Von diesen kann ich dir nur dringend abraten. Ja, sie sind "billig", ABER der Magentastich ist, insbesondere wenn du zwei und mehr übereinannder legst, brutal. Der zweite Negativeffekt ist deren Anfälligkeit bzgl. Kratzer. Der Verschleiß ist echt enorm und absolut ärgerlich, wenn du nicht noch einmal an den Ort kannst. Die Argumentation, dass sie so billig sind, ist in meinen Augen auch einfach nur gedankenlos - das ist alles Resinmüll, der unsere Umwelt unnötig belastet und dies durch Naturfotografen, die sich doch gerne mal über das Verhalten von "Touristen" beschweren!
Die Lee-Filter sind extrem teuer, sollen ihr Geld aber wohl wert sein. Für mich allerdings einfach nur unerschwinglich - gerade wenn man erst einmal in diesen Bereich richtig einsteigen und Erfahrungen sammeln will. Nach ausgiebiger Diskussion hier im Forum (genau zu diesem Thema) habe ich mich dann für die ein klein wenig teureren, aber immer noch erschwinglichen Resin-Filter von Hitec (kommen aus GB) entschieden. Da besteht für mich nach unnmehr fast zweijähriger Nutzungserfahrung ein gutes Preis-Leitungs-Verhältnis: ein deutlich geringerer Magentastich, der durchaus erträglich ist, wenn du damit kein Geld verdienen willst.
Schau dir einfach mal diese Bilder von mir an (sind alle mit Hitec-Filtern aufgenommen wurden):
Jütlands.Steilküste
Träumen
Sunrise.near.Paceville
Und hier eines aus Cokin-Tagen (das waren zwei oder drei übereinander):
Wellengang.am.Cap.Falcó
Die Filterhalter von Cokin kann ich aber absolut empfehlen. Die sind billig und halten.
Noch wichtiger erscheint mir allerdings ein ordentlicher Polfilter. Achja, die Verlaufsfilter finde ich nicht mehr unbedingt ideal, besser noch Gradfilter - das hängt allerdings vom Motiv ab. Beide gibt es auch als Reverse-Filter für das direkte Fotografieren in die tief stehende Morgen- bzw- Abendsonne.
LG
Jan
ich verwende ja auch die Verlauffilter von Cokin, mag sein das es bessere gibt, meine z.B. B&W Käsemann Polfilter sind optisch besser, keine Frage, aber als soo schlecht empfinde ich die Cokin Filter nicht, da ich sie nur selten nutze und ich mit den Mängeln gut leben kann.
Gegen Kratzer hilft pflegliche Behandlung, ich besitze meine schon seit vielen Jahren, die weisen noch keine Kratzer auf.
Den meiner Meinung nach nur leichten Magentastich bekommt man später mit dem Weißabgleich prima in den Griff, da er sich ja über das ganze Bild legt.
Ich bin mit meinen Cokin- Filtern zufrieden, die Schärfe bleibt voll erhalten und den meiner Meinung nach einzigen Nachteil, die etwas erhöhte Reflexanfälligkeit im Gegenlicht sollen die Lee- Filter in gleicher Stärke auch aufweisen.
Warum sollte ich dann mehr Geld ausgeben als unbedingt nötig, wenn ich es den späteren Bildern nicht ansehe?
LG Thorsten
also wenn du zwei Filter (z.B. einen Verlaufs- und einen ND-Filter) übereinander legst, ist der Stich mehr als nur "gering" und dann wird es aber verdammt schwer, da noch etwas über den Weißabgleich zu regeln.
Wie gesagt, das sind meine Erfahrungswerte - pflegliche Behandlung habe ich sowohl Cokin als auch Hitec zukommen lassen. Hitec ist aber deutlich robuster und diese Filter sind noch immer ohne sichtbare Makel.
Liebe Grüße
Jan
glaub ich dir gern, ich nutze aber höchstens 2 Verlauffilter übereinander und das nur sehr selten, als ND- Filter verwende ich höherwertige Glas- Einschraubfilter.
Wie gesagt ich empfinde die Cokin Filter für meine Anwendungen als völlig ausreichend, aber ich habe die Höherwertigen auch noch nie benutzt, mir aber bei Kollegen angesehen (Lee), ohne das bei mir der Haben- Muss- Reflex einsetzte.
Und wie gesagt, mit den Ergenissen bin ich zufrieden, einzig die Reflexe, die bei bestimmten Gegenlicht- Situationen auftreten können, stören mich.
Evt. gibt es hinsichtlich der Farbqualität ja auch Fertigungs- oder Chargen- Schwankungen, meine sind recht neutral, das heißt anhand der späteren Bilder, kann ich hinsichtlich der Farbwiedergabe nicht entscheiden, welche Bilder mit und ohne einem Verlauffilter aufgenommen wurden. Liegt aber evt auch an den Lichtsituationen in denen ich Verlauffilter nutze, meist dramatische Situationen in denen ein leichter Farbstich nicht auffällt, mag sein.
LG Thorsten
Beste Grüße aus HH
da hat Rolf aber doch den billigen Filter von Cokin eingesetzt,
benutzte diese mittlerweile ausschliesslich und kann mit dem Farbstich
ganz gut leben, siehe meine letzten Schottlandbilder.
LG Johanna
Schließe mich hier Ruth und Georg ausdrücklich an, Thorsten insoweit, wie er auf die Schwierigkeiten der HDR hinweist: Wolkenzug beispielsweise bei längeren Belichtungen, etc,
Fotos entstehen - für mich - eben doch in der Kamera....
VG
Achim Kostrzewa
ja, mittels sehr raffinierter elektronischer Datenaufbereitung.
Also: ob man das "in der Kamera" vom Kameracomputer machen lässt, oder ausserhalb der Kamera mit einem externen Computer - das spielt nun wirklich auch unter romantischen Gesichtspunkten wirklich keine Rolle ....
Gruss Kai
PS: Bei Grauverlaufsfilter gibt es tatsächlich einen einzigen Vorteil, nämlich dann, wenn schnell bewegliche Motive involviert sind. Dann können 2 teilweise überlagerte Fotos Differenzen aufweisen. Seeelten ....
Ich fotografiere ja auch noch analog mit einer FM 2 und einer Mamiya 645, sowohl auf Velvia wie auch in SW. Daher bleibe ich übrwiegend bei der alten Technik.... :-.D
VG
Achim
das fände ich überzeugender, wenn Du die Bilder mal zeigen würdest, die Dünen im letzten Jahr nicht bei ISO 200 aufgenommen worden wären (Velvia 200 ist doch recht selten), und Deine Nachverarbeitungskette beim m.W. letzten Analogbild, dass Du hier gezeigt hast, nicht eine D300 oder D700 als Diascanner umfasst hätte.
Wirklich, Deine Argumentation überzeugt mich nicht ein bisschen.
Gruß, Uwe
Und, warum sollte ich hier noch analogfotografie zeigen, nur damit du was zu meckern hast?
obwohl du keine Diskussion anzetteln möchtest, ein Denkanstoß:
Ich sehe es ähnlich wie Kai, aus folgendem Grund:
Eine HDR- Aufnahme gleicht ja nur die mangelnden technischen Fähigkeiten des Aufnahmesensors, in Bezug auf die Wiedergabe hoher Kontraste aus, zu dem unser Sehvermögen aber in der Lage ist.
Unser Sehvermögen funktioniert ähnlich einer HDR- Aufnahme:
Das menschliche Auge (Sensor) kann auch nicht besonders hohe Kontraste wiedergeben, erst im Gehirn (HDR-Bearbeitung am Rechner) entsteht ein Bild das diese Kontraste komprimiert. (HDR- Aufnahme).
Wir bemerken nur diesen Vorgang nicht.
Mir gefällt es allerdings auch besser, wenn die Bilder fertig aus der Kamera kommen, einfach weil ich mich lieber in der Natur, als am Rechner aufhalte.
Manchmal beruht die Ablehnung gegen HDR ja darauf, dass das Ergebnis unnatürlich wirkt.
Es gibt ja auch schon Kameras, die den Vorgang der Erzeugung einer HDR- Aufnahme in die Kamera verlegen, das ist nichts anderes als wenn sie am Rechner erfolgt, nur das man deutlich weniger Einfluß auf das Ergebnis hat.
LG Thorsten
schon mal ein ganz dickes Danke für die ausführlichen und fundierten Beiträge, die ich mit großem Interesse aufgesaugt habe und die mir trotz der unterschiedlichen Auffassungen eine Entscheidungshilfe sind. Nämlich dahin gehend, dass ich beide Möglichkeiten erstmal ganz unvoreingenommen ausprobieren werde.
Die größte Schwierigkeit wird wohl sowieso die sein, ein passendes Motiv und ein noch passenderes Licht zu erwischen.
Also nochmals vielen Dank für die Tipps an alle Kommentatoren!
LG
Stephan
ich nutze beide Möglichkeiten: Grauverlauffilter und HDR,
je nach Situation und Motiv.
Beide Möglichkeiten haben so ihre Vor- und Nachteile und ich möchte beide nicht missen.
Natürlich braucht man im Zeitalter der Digitalfotografie noch Filter, allerdings nur noch 3 Arten: Polfilter, Grau- und Grauverlaufsfilter.
Ein Grauverlaufsfilter kann die Kontraste mindern, wenn sie den Dynamikbereich des Sensors überschreiten, da hilft dann auch keine EBV.
Übrigens hat die Sensortechnologie inzwischen so große Fortschritte gemacht, das die Eingangsdynamik in gewissen Grenzen keine Frage der Sensorgröße mehr ist.
So hat z.B. die Olympus OMD-EM5 eine ebenso gute Eingangsdynamik wie die Nikon D7000 mit doppelt so großem Sensor, auch die D800 ist lt. Tests in diesem Punkt nicht überlegen, trotz größerer Pixel.
Zurück zur Ursprungsfrage:
Ich nutze einen Verlaufsfilter immer dann, wenn sich eine klare Kontrastlinie im Motiv ergibt, z.B. der Horizont, Soll die Sonne z.B.unter einem Baum plaziert werden, ist ein Verlauffilter nicht so gut geeignet. Mit HDR- Programmen kann man auch deutlich höhere Kontraste mildern als es mit Verlauffiltern möglich wäre, in der Naturfotografie reichen mit von der Kontrastminderung her, Verlauffilter meist immer.
Ein Vorteil von Verlauffiltern ist noch, das man die Kontrastminderung mit einer Aufnahme erziehlt, bei HDR- Aufnahmen, sind immer min. 2 Aufnahmen nötig, das Problem dabei:
Wenn Wolken ziehen, oder Zweige im Wind wehen, ergeben sich unschöne Doppelbilder, man kann in den Programmen, die ich verwende zwar Geisterbilder unterdrücken, nur funktioniert das oft mehr oder weniger gut und man sitzt dann teilweise länger am Rechner.
Außerdem erfordert es etwas Übung, gute und natürlich wirkende HDR- Aufnahmen zu erziehlen.
Ein ganz wichtiger Punkt bei ziehenden Wolken, ist die BKT Funktion in der Kamera, da man mit dieser Funktion den Zeitabstand zwischen den Aufnahmen stark verkürzen kann, im Vergleich zu manuellen Einstellungen. (Wichtig zur Vermeidung von Geisterbildern, je länger die Zeit umso unterschiedlicher die Wolken im Bild.) Meine ehemalige D7000 war hierfür leider nicht so gut geeignet, da sie nur 3 Aufnahmen erlaubte.
Drei Aufnahmen als Ausgangsbasis für ein HDR reichen mir zwar meist, aber bei 5 Aufnahmen, kann ich später am Rechner die bestgeeigneten auswählen.
Man bekommt mit den HDR- Programmen, die ich verwende, sehr natürlich wirkende Aufnahmen hin, wenn man es denn möchte, denen man HDR nicht ansieht.
(Photomatix und NIK HDR Efex pro, beide haben Vor- und Nachteile.)
Man kann natürlich auch Masken anlegen und mehrere unterschiedliche Aufnahmen zu einem Bild zusammenfügen, das ist aber recht viel Arbeit.
Wenn man sein HDR- Programm kennt, bekommt man damit ebenso natürliche Aufnahmen in kürzerer Zeit hin.
Also klare Antwort, man benötigt Beides,
wenn du dich erst einmal in das Thema einarbeiten möchtest und dir nicht gleich beides anschaffen möchtest, kauf dir Verlauffilter, die sind meiner Ansicht nach wichtiger.
Ich besitze welche von Cokin, nimm aber die größten Halter, sonst kann es bei starken WW- Aufnahmen zu Vignetierungen kommen.
Du benötigst min 2 Stärken, die man auch kombinieren kann.
Mit den Cokin Filtern habe ich gute Erfahrungen gemacht und sie sind einigermaßen preiswert, ich benötige sie ja auch nicht oft.
Lee- Filter sollen sich farbneutraler verhalten und kratzfester sein, ich erkenne bei Aufnahmen mit meinen Filtern in der Natur keinen Farbstich und in der Digitalfotografie ist das ja auch kein Thema mehr.
Ein Problem können Verlauffilter allerdings aufweisen: Sie können im Gegenlicht Reflexe erzeugen, durch die zusätzliche Kunststoffscheibe, ist aber eher selten ein Problem, das betrifft auch Lee- Filter die einmal in einem Test, in diesem Punkt, auch nicht besser abgeschnitten haben.
Ich hoffe ich konnte helfen,
LG Thorsten
ich vertrete hier eine andere Meinung. Grauverlaufsfilter sind ein Relikt aus dem letzten Jahrhundert - mit den digitalen Möglichkeiten sind sie obsolet geworden. Man benötigt allerdings bei der Aufnahme ein Stativ und muss sich bei der Aufnahme schon bewusst sein, dass man hier eine "Grauverlaufs-Aufnahme" macht (ein Stativ braucht man ja meist ohnehin). Man macht 2 Aufnahmen: Eine mit optimaler Belichtung auf "unten", eines mit optimaler Belichtung auf "oben". Im Photoshop legt man sie auf 2 Ebenen übereinander und blendet sie mit einer Verlaufsmaske, welche analog zu einem Grauverlaufsfilter horizontal mit einer passenden "Weichheit" eingestellt wird, übereinander. Also kein HDRI notwendig. Arbeitsaufwand im Photoshop: 30 Sekunden. Effekt: Gsnz genau der gleiche wie bei einem "echten" Grauverlaufsfilter. Vorteil: Das Ausmass und der genaue Ort, bei welchem der Verlauf beginnt, kann optimal gelegt werden. Weiterer Vorteil: Optische Störungen durch Dreck oder Reflexe auf dem Filterglas fallen weg. Magentastich? Keiner ...
Gruss Kai
auch wenn ich mich jetzt als Fotograf des letzten Jahrhunderts zu erkennen gebe (die meisten werden es ja sowieso geahnt haben , möchte ich kurz auf Deinen Beitrag eingehen.
In der Tatsache, dass 2 Aufnahmen bei der von Dir beschriebenen Methode nötig sind, liegt ihre Schwäche. Das mag für viele Aufnahmesituationen sogar das Mittel der Wahl sein, jedoch nicht für jede.
Es ist also wichtig zu verstehen, dass es mehrere Optionen gibt den dynamischen Umfang zu beherrschen und wann welche dieser Optionen am besten Einsatz finden sollte.
Der ungebrochene Boom des Einsatzes von GND-Filtern auch bei Profis, der selbst Lee-Filters mehr als überrascht hat, spricht hier glaube ich für sich.
Kurz: Jede Methode hat seinen Platz und sollte entsprechend eingesetzt werden.
Gruß aus HH
Georg
dies ist ein viel diskutiertes Thema. Nach eingehender Beschäftigung damit bin ich zu dem Schluss gekommen, dass Grauverlauffilter für die Landschaftsfotografie unerlässlich sind.
Bei kurzen Belichtungszeiten mag HDR noch recht hilfreich sein. Sobald man aber Zeitverläufe und deren Dynamik (z.B. Wolkenbilder und ggf. deren Spiegelung im Wasser) darstellen will, kann eigentlich nur noch der Grauverlauffilter zu große Helligkeitsverteilungen kompensieren. Ansonsten kann es zu inhaltlichen Brüchen im Bild kommen, die im Nachgang nicht einfach oder gar nicht zu beheben sind.
Ein zweiter Aspekt ist, dass das verwenden von Filtern als solches das Tempo aus der Fotografie nimmt. Zusätzlich zum Stativ geben sie also die Möglichkeit sich noch mehr über das zu machende Bild Gedanken zu machen, was dem Ergebnis i.d.R. zuträglich ist.
Will man sich Grauverlauffilter zulegen, kommen eigentlich nur zwei Anbieter in Frage:
- Lee Filters (GB)
- Singh Ray (USA)
Beide haben einen exzellenten Ruf und sind in der Qualität wohl gleichauf.
Natürlich kann man auch beide Anbieter mischen.
Singh-Ray bietet z.B. einen "Reverse GND" der bei Lee nicht im Programm ist, wohingegen Lee einen "Big-Stopper" herstellt, den man bei Singh-Ray vergebens suchen wir.
Von Cokin als preiswertere Variante ist dringend abzuraten, hier sind Farbverfälschungen in den Bildern eine sehr üble Angelegenheit.
Na dann wünsche ich frohe Entscheidungsfindung ...
Gruß aus HH
Georg
bin zwar kein Experte habe aber schon einige Erfahrung mit Grauverlaufsfiltern gemacht. Früher dachte ich das braucht man nicht, mittlerweile benutzte ich sie bei der Landschaftsfotografie sehr oft, vor allem wenn Himmel mit ins Bild einbezogen wird. Dabei bevorzuge ich die Marke Cokin, (121 M, L, S) in erster Linie, weil die Filter dort günstiger sind und ich schon einige verloren habe, dann ist der Verlust nicht so schlimm.
Bei den Auswirkung der Filter muss ich Martin recht geben, je dunkler der Filter desto stärker kommt ein Magentafarbstich zustande. Der lässt sich aber im RAW-Converter von PS CS5 schnell und wirkungsvoll beseitigen. Insgesamt kann ich aus Erfahrung sagen (bei der Nikon D4), dass der Filter die Kamera zwingt den unteren dunkleren Teil des Bildes normal zu belichten, so kommen die Schärfe und Farben besser rüber, der Himmel weist dabei auf jeden Fall mehr Struktur auf als ohne Filter. Aufpassen muss man natürlich immer bei Sachen die in den Himmel hineinragen, diese werden immer mit abgedunkelt und müssen nachträglich aufgehellt werden.
HDR ist auch nicht meins, die Bilder wirken auf mich alle etwas unnatürlich.
Bei den digitalen Möglichkeiten nachträglich einen Grauverlaufsfilter zu benutzten kann ich da nur die Nik-Software empfehlen, im Speziellen Color Efex Pro 4. Es ist eine ganze Palette von Filtern, u.a. auch ein neutraler Grauverlaufsfilter. Dabei kann man die obere und untere Helligkeit einzeln steuern, den Verlauf verschieben und ganz praktisch durch einzelne Kontrollpunkte gewünschte Bereiche rausnehmen (z.B. Bäume oder Berge die in den Himmel ragen)
Bei meinen letzten Landschaftsbildern hier im Forum habe ich immer einen Grauverlaufsfilter benutzt, finde die Ergebnisse besser als ohne. Zum Glück hat man bei der Landschaftsfotografie oft recht viel Zeit, da kann man viele Sachen ausprobieren und das Beste für sich selber herausfinden.
Hoffe ich konnte Dir da etwas weiter helfen.
LG Johanna
ein Thema, mit dem ich auch immer wieder umgehe. Ich denke, es hängt ganz entscheidend von der Lichtsituation ab und auch ein wenig vom Kontrastverhalten der cam. Mit der D 800 komme ich bereits schon weniger in die Verlegenheit, einen Filter zu benutzen, wobei ich persönlich in letzter Zeit immer weniger gerne Filter einsetze, führen sie und zwar auch die hochwertigen zumindest für meine Empfindung an dieser cam gelegentlich je nach Dauer der Belichtung zu einer Verfälschung der Farben bis hin zu unschönen Magentatönen. Leider ist die D 800 da ziemlich anfällig
Auch ist HDRI immer weniger mein Ding, finde ich doch solche Bilder oft nicht wirklich authentisch im Sinne von natürlich.
Ich versuche also, möglichst eine Lichtsituation am Himmel zu erwischen, bei welcher das Histogramm noch weitestgehend eine normale Belichtung zuläßt, da ich auch nicht so sehr viel von Belichtungsreihen halte, wenngleich ich diese in brenzligen Situationen durchführe.
Als aktuelles Beispiel möchte ich meine 3 letzten Bilder aus den Orridi di Uriezzo nennen. Die ersten Aufnahmen habe ich nachmittags so gegen 15 Uhr gemacht und dabei gemerkt, daß das Licht z hart war. In meinem Fall hatte ich das Glück, am nächsten Tag nochmals hingehen zu können und da waren es gute 2-3 Stunden später und dann konnte die cam auch die extreme Lichtsituation bewältigen.
Allerdings habe ich dabei einen Neutral-Graufilter verwendet, den ich Dir auch im Falle von Aufnahmen mit fließendem Wasser sehr empfehlen möchte und der mir inzwischen bei vielen Situationen die Entscheidung " Grauverlauf oder HDRI 2 abnimmt.
dabei sollte man aber schauen, daß dieser auch von hoher Qualität ist. Ich benutze den F-PRO von B &W mit ND 2.
Dies ist bei einem Thema, über welches man sicher stundenlang und kontrovers diskutieren kann meine derzeitige Einstellung. Bin sehr gespannt auf weitere Beiträge .
LG Martin