
Eingestellt: | 2007-01-08 |
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TS © Thorsten Stegmann | |
--- Artportrait #5 --- Mein "Maskottchen" - mein "Namensverwandter"... Das Thorshühnchen !! (Phalaropus fulicarius) - ein Jungvogel der schon deutlich ins das erste Winterkleid gemausert hat (graue Federn). Thorshühnchen gehören mit den Odinshühnchen [nfimg]14795[/nfimg] (von Harald Bornmann) und dem nur in Nordamerika brütenden Wilson-Wassertreter zur Gattung der Wassertreter (Phalaropus). Weltweit gibt es nur drei Arten, die auf der Nordhalbkugel in tundrischen und arktischen Regionen brüten. Früher wurden sie teilweise als eine eigene Familie angesehen (Phalaropidae), heute werden sie in die Familie der Schnepfenvögel (Scolopacidae) gestellt, zusammen mit den Schnepfen, Strandläufern, Wasserläufern und Brachvögeln. Dennoch sind sie "sonderbar" bzw. fallen aus dem Rahmen. Es gibt nur ganz wenige Vogelarten, bei denen es sich so verhält, wie bei ihnen: Die Weibchen (!) sind die Prächtigeren (!) mit einer wunderschönen rostroten bis roten Färbung beim Thorshühnchen. Die Männchen sind in vielen Populationen zahlreicher, so dass sich eine Polyandrie ("Vielmännerei") entwickelt hat. Die Weibchen paaren sich mit mehreren Männchen und legen mehrere komplette Gelege, um die (und die Jungen) sich dann nahezu ausschließlich die jeweiligen, weniger auffällig gefärbten, Männchen kümmern (diese brüten auch alleine). [Der "Spieß" mal umgedreht" Es sind Brutvögel des zirkumpolaren hohen Nordens. Das Thorshühnchen brütet arktisch und in Europa nur auf Island, Spitzbergen und in Teilen Russlands. Den Winter verbringt die europäische Population zumeist auf der hohen See (bis in den S-Atlantik) und kommt nur in geringer Zahl (meist nach Weststürmen) in die Nordsee. An die Küsten oder gar ins Binnenland verschlägt es sie noch sporadischer. Wie das bei uns regelmäßiger zu beobachtende Odinshühnchen ist auch das Thorshühnchen etwa alpenstrandläufer-groß und fast ausnahmlos auf der Wasseroberfläche zu beobachten, wo es schwimmend in "wilden Drehungen" kleine Insekten und andere Wirbellose aufpickt. Odinshühnchen (Phalaropus lobatus) sind ein klein wenig "zierlicher" und v.a. leichter (an Gewicht). Sie besitzen auch einen dünneren, "mehr pinzetten-artigen" Schnabel, sowie eine andere Gefiederfärbung (auch als Jungvogel). Sie sind nicht ganz so pelagisch, brüten auch in der borealen Zone Skandinaviens und sind daher häufiger in Deutschland (zumindest in Nordsee-Nähe) zu entdecken. Das Thorshühnchen ist bei uns eher eine Ausnahmeerscheinung. Das Foto? Ich weiss.... |
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Technik: | Leichter Ausschnitt aus KB-Dia |
Größe | 175.8 kB 900 x 600 Pixel. |
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Schlagwörter: | phalaropus fulicarius thorshuehnchen |
Rubrik Vögel: | |
Serie Artportraits: |
Was die Evolution alles so hervor gebracht hat setzt mich immer wieder in Erstaunen!
Gruß, Thorsten
Den "Stegtaucher" kenne ich nun wiederum nicht...
Gruß, Thorsten
Im Ernst: Wieder eine prima Beschreibung, das ist Wissensvermittlung kompakt!!
Danke!
Gruß
Oliver
P.S. Ich gebe es zu, noch nicht einmal den Namen gehört zu haben!
Das Foto ist vielleicht nicht das Wunschergebnis, aber mir gefällt es; es ist grafisch sehr interessant. Könnte ich mir gut in S/W vorstellen, gefiele mir dann sogar noch besser. Aber das ist auch wieder ein anderes Paar Schuhe... (S/W ist ja für dokumentarische Zwecke kaum "erste Wahl"...
Gruß Lukas
Viele Grüße Harald