Hallo Peter,

Die Vogelfotografie wird dir sicherlich viel Freude bescheren.
Ich kann mir gut vorstellen, dass du hier verschiedene Meinungen zu lesen bekommst.
Ich kann dir gerne von meiner berichten.

Ich selbst habe vor einigen Jahren den Einstieg in die Vogelfotografie mit einem 300mm 2.8 VRII gewagt.
Es war schon ein wirklich hervorragendes Objektiv, sehr gut konvertertauglich mit dem 1.4er.
Aber mit dem 2.0 Konverter war es für mich nicht mehr die erhoffte Qualität.

Ich musste für mich erfahren, dass mir die 300, bzw. 420mm zu kurz waren. Zumindest für meine Art der Fotografie. Das war und ist die Ansitzfotografie.

Auch wenn ich gut getarnt war, ich hatte sehr oft das Gefühl, dass ich für halbwegs formatfüllende Bilder gestört habe, oder die Tiere zumindest verunsichert waren.
Das muss nicht immer so sein, in Parks oder Ansitzhütten ist das anders.

Für mich war klar ich benötigte mehr Brennweite.

Der Vorteil deiner Kombi liegt im Gewicht. Wenn dir Mobilität wichtig ist, dann würde ich auch dazu tendieren.

Über mehrere Umwege (200-400mm, 500mm) bin ich letztlich bei einem schweren und unhandlichen 600mm f4 gelandet.
Ich ertrage es und freue mich an den Begegnungen mit den Tieren vor der Kamera.

Wenn der Preis für dich ein Thema ist, dann suche nach gebrauchten Objektiven.

Machs gut!
Sebastian

Moin zusammen

Aus eigener Erfahrung könnte ich in dem Brennweitenbereich auch das Sigma 150-600 Contemporary empfehlen. Ich bin damit seit gut einem halben Jahr unterwegs - hauptsächlich im Bereich Wildlife (Helgoland, fliegende Tiere, Singvögel, Robben etc.) und dann an einer Canon EOS 7D Mark II, die von Haus aus in jeder Hinsicht schnell ist (vielleicht nicht ganz unwichtig bei einem solchen Objektiv).

Der Hauptgrund für den Kauf war die Tatsache, dass ich damit auch ohne Stativ (ich = Stativmuffel) wirklich brauchbare Aufnahmen hinbekomme, was bei dem Brennweitenbereich ja normalerweise nicht so empfehlenswert ist. Das Contemporary ist dafür aber mit etwas Übung gerade noch "leicht" genug.

Liebe Grüße,

Anna

Hallo Peter
ich fotografiere Vögel seit mehr als 30 Jahren und man benötigt mind. 500mm, um zu guten Aufnahmen zu kommen und Abstand zu wahren. Da du bereit eine D850 hast, würde ich mir das Nikkor 5.6 / 200-500 mm kaufen. Ich habe es als Ansitzobjektiv. Es ist absolut gut und du hast halt dann ein Zoom mit fester Lichtstärke. Ist besser als die Fremdobjektive. Bedenke bitte, das du deine D850 auf DX umstellen kannst und dann hast du ein Zomm von 300-750 mm und ein Superqualität.
Gruß
Theo

Hallo,

schon mal an den Kauf eines AF-S NIKKOR 500 mm 1:5,6E PF ED VR gedacht? Vor einigen Monaten habe ich dieses Objektiv erworben und bin von seiner Qualität begeistert. In Verbindung mit einem 1,4 Konverter und der Nikon D850 gibt es damit praktisch kein Motiv mehr, dass man nicht vernünftig fotografieren könnte (Kleinvogel aus 12m Entfernung problemlos möglich, Tarnung daher oftmals überflüssig...).

Ferner ist dieses Objektiv enorm leicht, wiegt nur ca. 1,5kg. Normalerweise verzichte ich immer auf ein Stativ. Ich hänge mir die Kamera einfach um den Hals und kann damit stundenlang problemlos herumlaufen. Ferner passt das Teil in jeden Fotorucksack.

Gruß

Thorsten

Hallo Peter!

Im Regelfall werden dir die 300mm Brennweite (viel) zu wenig sein, um damit zufriedenstellende Aufnahmen der Vögel umsetzen zu können. An der Winterfütterung kann es aber vielfach auch ausreichen ... es kommt halt immer darauf an, was genau du machen willst.
Generell würde ich als "guten Kompromis" (Gewicht, Alltagstauglichkeit und optischer Qualität)zu einem 500er VL raten, der Preis ist allerdings gleich hoch wie die optische Leistung ...;

Was die Qualität des 300/4,0 betrifft - es ist wirklich ein tolles Objektiv, das in den allermeisten Situationen vollends überzeugt! Ich verwende es sogar in der Blumenfotografie und bin damit mehr als zufrieden.

LG Günther

Hallo Peter,

als jemand der seit eineinhalb Jahrzehnten Vögel fotografiert möchte ich dir kommunizieren, dass für ernsthafte Vogelfotografie, die NICHT darauf abzielt die Tiere in ihrem Lebensraum abzulichten die 300mm Brennweite zu kurz ist, Qualität hin, niedriges Gewicht her! Bevor Du etwas kaufst überlege dir dringend welche Erwartungen du an deine Bilder hast und welche regelmäßigen Möglichkeiten zur Vogelbeobachtung du hast. Wenn du Klarheit hast wie weit die Objekte deiner Begierde entfernt sind und wie groß der gewünschte Abbildungsmaßstab deiner Motive sein soll, dann ergibt sich daraus die benötigte Brennweite. Eine Rolle spielt dabei auch ob du dich eher Anpirschen willst oder ob du die Möglichkeit zu regelmäßiger Ansitzfotografie hast. Ich persönlich nutze zum Anpirschen die Kombi 2,8 300mm +2x Telekonverter auf einem Einbeinstativ. Wenn ich in einem Ansitz warten kann, dann ist mein 4,0 500mm + 1,4 Telekonverter zumeist auf einem Bohnensack oder massivem Gitzostativ das Equipment meiner Wahl.

Die Überlegung ein leichtes 4,0 300mm zu kaufen, weil es so schön in die vorhandene Fototasche passt ist zwar nachvollziehbar und praktisch, wird nach meiner Erfahrung zu Frust bei dir hinsichtlich der Bildergebnisse führen.

Kleiner Tipp: einige Kollegen haben die Vogelfotografie für sich erst einmal mit einem der beliebten und verhältnismäßig preiswerten 150-600er Zooms ausprobiert bevor sie richtig eingestiegen sind. So schlecht sind die Dinger nicht und wenn es dir nicht zusagt mit der Vogelfotografie, dann ist der Verlust zumindest überschaubar.

Ich hoffe, dass meine Ausführungen Dir weiter helfen eine Fehlinvestition zu vermeiden.

LG Holger

Danke Holger für deinen ausführlichen Kommentar.

Ja das 300 mm Objektiv dürfte so weit kein Thema mehr sein, jetzt stellt sich die Frage ein große und schweres Objektiv zu kaufen oder nicht, wenn ich mir ein 600 a kaufe dann gleich ein gutes.

Liebe Grüße
Peter

Nachtrag:

Vielleicht kommt dir die Kombi aus D850 und 200-500 5.6 VR mehr entgegen als das 300mm f4.
Das 200-500mm ist wirklich nicht schlecht, vor allem im Preis-Leistungsverhältnis.
Falls du noch eine D500 hättest, wäre das meine Empfehlung für dich wenn man nicht gerade das Kleingeld für eine 500mm/600mm Festbrennweite hat.

Alles Gute!
Sebastian

Danke Sebastian für deinen ausführlichen Kommentar.

Es geht mir eigentlich nicht um das Geld, sondern eher um die Größe und Gewicht eines 600 mm Objektiv, da wäre mir das AF-S NIKKOR 300 mm 1:4E PF ED VR mit nur 14 cm und 800 Gramm sehr entgegengekommen, aber ich verstehe das 300 mm für die Vogelfotografie doch zu wenig sind, aber ansonsten sollte das AF-S NIKKOR 300 mm 1:4E PF ED VR doch ein gutes Objektiv sein.

Liebe Grüße
Peter

Hallo Peter,

Die positiven Rezensionen für das 300er PF sind sicherlich fundiert und richtig.
Das heißt aber nicht, dass es das Objektiv für alle Projekte ist.
Die eierlegende Wollmilchsau muss erst noch erfunden werden... ich bezweifle dass dies möglich ist.
Das Konzept des 300mm PF sehe ich in der Kombi aus Gewicht und Größe, bei recht guter optischer Leistung.

Letztlich musst du wissen, wie und unter welchen Bedingungen dein zukünftiges Objektiv eingesetzt wird.

Sicherlich wirst du auch mit dem 300mm gute Ergebnisse erzielen können. Ich könnte mir vorstellen, dass unter sehr guter Tarnung beim Eisvogel und an der Winterfütterung da einiges möglich ist. Wenn ich aber so an meine letzten Jahre denke, wird es bei anderen vögeln wie Wiedehopf oder den Bienenfressen nicht wirklich möglich sein.
Bei meinen Gedanken gehe ich davon aus, dass du ein möglichst formatfüllendes Bild aufnehmen möchtest.
Gerade was die Vogelfotografie in der Brutzeit betrifft, da muss man schon sehr viel Rücksicht nehmen! Keiner von uns möchte das unseretwegen eine Brut abgebrochen wird. Da gilt es Abstand zu halten.

Der andere sehr sehr wichtige Aspekt bei der Vogelfotografie ist die Tarnung. Wenn man das Glück hat ein großes Zelt stehen lassen zu dürfen, kann man auch mal näher herankommen. Das ist aber sehr selten möglich. Zumindest in freier Wildbahn. Ansonsten sind dann Tarn-Überwürfe sehr dienlich, mobil, leicht, man ist schnell am Set und auch wieder weg.

Was das Gewicht des 600mm betrifft, was du schreibst, ja...stimmt, kann ich nachvollziehen.
Daher nutze ich seit Jahren einen Ekla Trolley.