Hallo Simone,

ich mag dunkle Stimmungen besonders wenn sie zu einer Art passen. Beim Steinkauz ist zwar Tageslicht auch möglich, eine Waldohreule oder ein Waldkauz dagegen z.B. erscheint einfach bei dunkler Umgebung stimmiger. Auch gefällt mir, dass du den Mond mit der Doppelbelichtung nicht im Bild scharf abgebildet hast, so wirkt es authentischer. Etwas unglücklich empfinde ich dieses urbane Umfeld, einerseits zwar auch authentisch, bildlich gesehen aber etwas überfüllt und durch unscharfe Elemente überlagert, so dass das Ganze etwas unruhig wirkt. Nur das schmale Geländer mit dem Ansitzpfosten samt Stacheldraht wäre harmonischer. Wir Naturfotografen sind nun mal auch abhängig von der vorgefundenen Situation, "es war nun mal so" als Begründung stimmt zwar, ist mir aber als Argument zu einfach.

PS: "im Übrigen: Das teuerste Foto der Welt ist dermaßen Fake und hat nicht einmal ansatzweise etwas damit zu tun, dass nur die Kamera- und Objektivmöglichkeiten ausgeschöpft wurden. Es ist ein komplettes Photoshop-Ergebnis eines Bildes, welches auf dem Chip kaum noch Ähnlichkeit mit dem Ergebnis hatte."

Würde ich aber als Legimitation im Sinne der Naturfotografie so nicht gelten lassen, warum achten wohl GDT, BBC, aber auch andere auf die Einhaltung authentischer Naturfotografie. Sonst würde es so weit führen, dass ein zahmer Luchs aus dem Gehege des Bayerwaldes in eine andere Naturlandschaft kopiert wird, das ein "wilder" dressierter Wolf über ein Gatter springt, das ein ausgestopfter Ameisenbär vor einem Termitenhaufen bei Sternenlicht fotografiert wird. Alles schon passiert, diese Fotografen haben sich allerdings bis auf die Knochen blamiert, weil eben darauf geachtet wird, das Naturfotografie authentisch bleibt und eben nicht alles möglich ist, nur weil es machbar ist. Es gibt für "PC - Fotografen" andere Möglichkeiten sich künstlerisch auszudrücken, aber nicht unter dem Deckmantel der Naturfotografie.

Viele Grüße
Heinz