Hallo Andreas,

wieso kamen Dir "Zweifel, warum der Bock UNTER dem Zaun durch wollte" !?
Unser Rotwild ist dazu in der Lage, auf der Flucht auch sehr hohe Hindernisse zu überspringen und als ehemaliges "Steppentier" seinem Verfolger durch weite und schnelle Fluchten zu entkommen, und sich, wenn es sich dabei um mehrere Stücke handelt, in Fluchtpausen immer wieder dichtgedrängt zusammen zu rudeln.
Ein ganz anderes Fluchtverhalten hat das Rehwild. Als sog. "Buschschlüpfertyp" versucht es, seinem Verfolger auf engstem Raum zu entkommen, nicht selten durch das Anlegen zahlreicher Wiedergänge.
Nicht ohne Grund hat das Rehwild es bisher erfolgreich geschafft, in dem sehr langen Zeitraum seiner bisherigen Existenz seinen Beutegreifern wie Wolf und Luchs, die es in früheren Zeiten zahlreich hier gab, zu entkommen.
In Bedrängnis geraten versucht es, sich durch engste Lücken im Hindernis hindurch zu zwängen. Überspringen = Fehlanzeige!
So drückt sich Rehwild beispielsweise häufig dort durch Zäune hindurch, wo Sauen diese zuvor "angehoben" haben!
Insofern zeigt Deine Aufnahme hier also nicht unbedingt ein "untypisches" Verhalten!
Schön übrigens, dass dem jungen Böckchen ein qualvolles Ende erspart geblieben ist...!

Viele Grüße

Richard